Handball

Weltmeister Dänemark auf Schützenhilfe angewiesen

Weltmeister Dänemark auf Schützenhilfe angewiesen

Weltmeister Dänemark auf Schützenhilfe angewiesen

Malmö
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Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

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Nach dem Höhenflug droht die Bruchlandung. Zwölf Monate nach dem souveränen Weltmeister-Titel steht die dänische Handball-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft vor einem sensationellen Aus in der Vorrunde, darf aber noch hoffen. Der Einzug in die Hauptrunde ist jedoch nicht mehr aus eigener Kraft zu schaffen.

Mit dem drohenden Aus vor Augen hatte der amtierende Weltmeister und Olympiasieger seine Nerven nicht im Griff und legte ein jämmerliches Länderspiel hin. Der große EM-Favorit musste sich über das 24:24-Unentschieden gegen Ungarn noch glücklich schätzen und muss jetzt am letzten Vorrunden-Spieltag auf einen Sieg Islands gegen Ungarn hoffen. Gleichzeitig muss Russland bezwungen werden.

Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

„Uns bleibt nicht anderes übrig als Russland zu schlagen und hoffen, dass das andere Ergebnis zu unseren Gunsten ausfällt“, sagte Niklas Landin zu TV2 und zeigte sich über die Leistung der dänischen Auswahl verwundert: „Wir haben schon oft in einer solchen Situation gestanden, wo das Aus droht. Das ist nicht neu. Ich hatte gehofft, dass wir unsere Leistung aus dem Vorjahr wiederholen konnten. Es gibt sicherlich viele Gründe dafür, wieso dies nicht der Fall war, aber ich finde sie im Moment nicht.“

Niklas Landin war der einzige der dänischen Führungsspieler, der sein Niveau erreicht. Mikkel Hansen war über weite Strecken abgemeldet, Rasmus Lauge und Mads Mensah leisteten sich zahlreiche technische Fehler. Bester Däne war neben Niklas Landin Endrunden-Debütant Magnus Bramming.

 

Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

Die Dänen legten eine fürchterliche erste Halbzeit hin und konnten sich bei Niklas Landin bedanken, dass der Pausenrückstand nur zwei Tore betrug. Der Torwart konnte eine Quote von 43 Prozent in der ersten Halbzeit aufweisen, musste aber von seiner Position aus mitansehen, wie seine Vorderleute sich von der aggressiven Deckung der Ungarn überrumpeln ließen, viel zu hektisch agierten und keine Lösungen fanden.

Auch in der zweiten Halbzeit sah es lange nach einer Niederlage aus. Die Ungarn hatten in der 54. Minute die Vorentscheidung in der Hand, doch der eingewechselte Torwart Jannick Green konnte beim Stande von 21:23 einen Siebenmeter halten. Stattdessen konnten Anders Zachariassen eine Minute später zum 23:23 ausgleichen und René Toft Hansen in der 57. Minute die erste dänische Führung im gesamten Spiel erzwingen. Es sollte die einzige dänische Führung bleiben. Die Ungarn glichen zum 24:24 aus und konnten in den letzten anderthalb Minuten Stand halten.

Dänemark - Ungarn (11:13) 24:24 

Dänemark: Magnus Bramming (6), Rasmus Lauge (3), Mads Mensah Larsen (3), Mikkel Hansen (3), Niclas Kirkeløkke (2), Anders Zachariassen (2), Hans Lindberg (2), Michael Damgaard (2), René Toft Hansen (1).

Ungarn: Zsolt Balogh (7), Zoltan Szita (5), Bence Nagy (4), Peter Hornyk (3), Bendeguz Boka (2), Dominik Mathe (2), Mattyas Györi (1).

Zeitstrafen: 1:4.

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