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„Der Traum ist wahr geworden“

„Der Traum ist wahr geworden“

„Der Traum ist wahr geworden“

Melbourne
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Foto: Scanpix

Als Caroline Wozniacki den letzten Makel ihrer erfolgreichen Karriere ausgemerzt hatte, schossen ihr die Freudentränen in die Augen. Überglücklich nahm sie wenig später die Daphne Akhurst Trophy aus den Händen der Tennisikone Billie Jean King entgegen.

Wozniacki hatte sich ihren ersten Grand-Slam-Titel hart erarbeitet und redlich verdient. Die 27-jährige Dänin, die bereits mit 19 Jahren die Tenniswelt angeführt hatte, setzte sich nach 2:50 Stunden 7:6 (7:2), 3:6, 6:4 durch, löst ihre Gegnerin Simona Halep an der Spitze der Weltrangliste ab und kehrt damit nach sechs Jahren auf den Tennisthron zurück.

„Von diesem Moment habe ich mein Leben lang geträumt. Jetzt ist der Traum wahr geworden“, sagte Wozniacki mit zitternder Stimme. 

Wozniacki  wollte sich ihre große Chance nicht entgehen lassen. Diesmal nicht. In der zweiten Runde gegen Jana Fett aus Kroatien hatte sie bereits 1:5 und 15:40 im dritten Satz zurückgelegen, nun krönte sie ihr unglaubliches Comeback.

Ihre erste Grand-Slam-Trophäe hielt Wozniacki fest umklammert, als sie ihren zwei liebsten Menschen für die bedingungslose Unterstützung dankte. Vater Piotr und ihr Verlobter David Lee, einst NBA-Champion mit den Golden State Warriors, hörten auf der Tribüne ergriffen zu.

„Dad, Du warst immer an meiner Seite, vom ersten Tag an“, sagte Wozniacki: „Und David: Ohne Dich wäre ich heute früh ein nervöses Wrack gewesen.“

Es ist nicht einmal vier Jahre her, da war sie von ihrem damaligen Verlobten, dem nordirischen Golfstar Rory McIlroy, kurz vor der Hochzeit verlassen worden. Wenig später erreichte auch ihre sportliche Karriere einen Tiefpunkt. Von Platz 74 in der Weltrangliste arbeitete sich Wozniacki an die Spitze zurück und thront nun makellos und überglücklich über ihren Kontrahentinnen.

„Ich habe in meiner Karriere schon so viel erreicht. Ich habe alle anderen Spielerinnen geschlagen und alles andere schon gewonnen – einzig ein Grand-Slam-Turnier hat gefehlt, und da ist es doch klar, dass es sich fantastisch anfühlt“, beschrieb Wozniacki bei der anschließenden Pressekonferenz ihre Gefühlslage: „Es ist  auch schön, dass ich mir nie mehr anhören muss , dass ich die Nummer eins war, ohne ein Grand-Slam-Turnier gewonnen zu haben – jetzt bin ich die Nummer eins, mit einem Grand-Slam-Sieg, und das ist schon ein besonderes Gefühl.“ 

Die Dänin sprach von einer Erlösung, als Simona Halep den Matchball ins Netz schlug.

„Meine Reaktion war auch körperlicher Natur. Ich war körperlich und mental völlig fertig, habe in dieser Sekunde aber auch registriert, dass ich die Australian Open gewonnen habe und wieder die Nummer eins der Welt bin“, so Wozniacki.

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