Deutsche Minderheit

Museum Nordschleswig ganz im Tour-de-France-Rausch

Museum Nordschleswig ganz im Tour-de-France-Rausch

Museum Nordschleswig ganz im Tour-de-France-Rausch

Sonderburg/Sønderborg
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Bei der Tour-de-France-Etappe am 3. Juli 2022 fuhr das Feld direkt am Deutschen Museum Nordschleswig vorbei. Foto: Karin Riggelsen

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20 Männer und Frauen – und einige Kinder – konnten die besten Radsportler in einem Höllentempo vorbeisausen sehen. Es wurde gejubelt und geklatscht.

Vom Balkon des deutschen Museums Nordschleswig hatten die gespannt auf Stühlen stehenden Frauen und Männer der deutschen Minderheit einen perfekten Ausblick auf die abgesperrte Rennstrecke unten an der Kreuzung Løngang/Arnkilgade.

Den besten Radsportlern der Tour de France wurde aufmunternd zugejubelt und es wurde geklatscht, als die Männer in rasantem Tempo nach links auf die Arnkilgade und sofort wieder nach links auf die Helgolandsgade rasten.

Neue Niederlage bei Düppel

Aufgrund eines Sturzes auf dem Kopfsteinpflaster auf Dybbøl Banke – eine neue Niederlage bei Düppel, wie die frühere Lokalredakteurin Ruth Nielsen augenzwinkernd feststellte – war das sonst sehr geschlossene Feld der Topsportler zerstreut worden.

So kamen nicht alle Fahrer auf einmal, sondern ein wenig zeitverschoben am Museum vorbei. Aber alles ging ruckzuck. „Das war’s“, stellte Ruth Nielsen anschließend lachend fest.

„Aber die waren ganz schön schnell“, musste einer der Männer zugeben.

Den Radsportlern wurde vom Balkon des Museums aus begeistert zugejubelt. Foto: Karin Riggelsen
Die Karawane traf bei der Tour de France zwei Stunden vor den Radsportlern in Sonderburg ein. Foto: Karin Riggelsen
Mit einer langen Karawane wird das Radrennen in den Orten eingeleitet. Foto: Karin Riggelsen

In den Stunden zuvor hatten die Gäste im Museum das Tour-de-France-Feld durch Nordschleswig rauschen sehen – unter anderem vorbei am Slivsø, durch Apenrade (Aabenraa), am Chateau de Gråsten (Gravensteiner Schloss) und Cote de Adsbøl (die Steigung bei Atzbüll).

Selbst diejenigen, die sich sonst nie Tour de France anschauen, verfolgten die Aufnahmen des TV2-Teams mit großem Interesse. So konnten die Gäste viele Strecken wiedererkennen. 

Ein kühner Sprint

Nach dem einzigartigen Live-Erlebnis am Museum Nordschleswig lieferten sich die Radler auf den letzten 600 Metern vor dem Ziel am Augustenborg Landevej einen kühnen Sprint, wo die Männer nach 182 Kilometern erneut ihr Bestes gaben.

„Guck dir das an“, konnte sich ein Mann nicht verkneifen.

Es wurde geknipst und gefilmt, als die Radsportler in Sekundenschnelle vorbei rasten. Foto: Karin Riggelsen
Die kleine Nele Gerwing aus Flensburg ließ sich von ihren Eltern auf das große alte Fahrrad beim Museum Nordschleswig hieven. Die Flensburger waren wegen der Tour de France nach Sonderburg gekommen: „Wann erlebt man denn sonst so etwas", meinte die Mutter. Foto: Karin Riggelsen
Die Geschwister Klara und Adam waren mit ihrem Vater ClausHolm von Værløse nach Sonderburg gefahren. Foto: Karin Riggelsen

Der Sieger des Tages wurde der Holländer Dylan Groenewegen. Das Bergtrikot blieb bei Magnus Cort. Für die 176 Sportler ging es anschließend hinaus zum Flughafen.

Ab Dienstag werden in Frankreich die nächsten Etappen des größten Radrennens der Welt abgehalten.

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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