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Impfung: Lieber Schlange stehen als am Computer ausharren

Impfung: Lieber Schlange stehen als am Computer ausharren

Impfung: Lieber Schlange stehen als am Computer ausharren

Sonderburg/Sønderborg
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Die Schlange vor der Apotheke vor der Eröffnung um 9 Uhr Foto: Karin Riggelsen

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Vor der „Løve Apotek” im Center Øst warteten am ersten Impftag 25 Männer und Frauen auf ihren Stich. „Ich hatte eine noch längere Schlange erwartet“, so Ivan Linnebjerg gutgelaunt.

Vor der Løve-Apotek im Center Øst bildete sich am Donnerstagmorgen eine Schlange.

Kurz vor der Eröffnung um 9 Uhr standen 25 Männer und Frauen und warteten im milden und freundlichen Dezemberwetter darauf, dass sie sich ohne vorherige Anmeldung in der Apotheke mit Pfizer-BioNTech gegen Corona impfen lassen konnten.

Apothekerin Gisela Weber Mezghani informiert die Mitarbeiter über das neue Impfangebot i der Løve Apotek im Center Øst. Foto: Karin Riggelsen
Eva Helene Aaes Magnussen in der Impfecke der „Løve Apotek" Foto: Karin Riggelsen

Hannelore Nissen-Berdiin hatte sich am Donnerstagmorgen zu Hause in Nübel (Nybøl) in eine dicke Jacke gehüllt und das Stirnband angelegt. Sie war die Erste, die von der Apothekerin Gisela Weber Mezghani in das separate Lokal zu der Impfmitarbeiterin Eva Helene Aaes Magnussen geleitet wurde. Die Apotheke holt immer nur jeweils einen Impfkandidaten in die Apotheke.

Der dritte Booster

Nissen-Berdiin freute sich auf ihren dritten Booster. „Ich habe meine Einladung vom Serum-Institut am Sonntag erhalten. Ich hatte aber keine Lust, Ozeane von Stunden am Rechner zu verbringen. Deshalb bin ich hergefahren. Ich kam um 8 Uhr“, erklärt die frühere Leiterin des Ulkebüller Chors.

Hannelore Nissen-Berdiin antwortete erst auf einige Fragen. Foto: Karin Riggelsen
Hannelore Nissen-Berdiin erhielt ihre dritte Booster-Impfung. Foto: Karin Riggelsen
Nach der Impfung müssen die Männer und Frauen 15 Minuten lang vor der Impfkabine sitzen. Foto: Karin Riggelsen

Nach einigen Minuten in der Impfkabine, wo unter anderem auch die Daten am Rechner geprüft wurden und sie einige Fragen beantwortete, durfte sie sich nach ihrem Stich zur Observation auf einen Stuhl in der Apotheke setzen. „Sie ist die erste Überlebende“, wie die Impferin gutgelaunt feststellte. Die verschiedenen Apotheken-Mitarbeiter erkundigten sich laufend nach dem Zustand der Geimpften.

Glücklich über die neue Möglichkeit

Der Zweite in der Impfschlange der Löwen-Apotheke war Ivan Linnebjerg aus Sonderburg.

„Ich hatte eigentlich eine noch längere Schlange erwartet. Ich habe es von Freunden gehört, dass hier geimpft wird“, erklärte er gutgelaunt. Bei seinen ersten beiden Impfungen hatte er ein leichtes Unbehagen gespürt.

Die Impfmitarbeiter füllen die Spritzen Foto: Karin Riggelsen

„Aber ich bin einfach glücklich über diese Möglichkeit“, meinte er nach seiner Impfung milde lächelnd. „In Dänemark gibt es viele Infizierte, aber nur wenige kommen ins Krankenhaus. Das ist doch sein sicheres Zeichen“, so Ivan Linnebjerg. Das ganze westliche System baut auf Impfungen, wie er feststellt.

Frisch gefüllte Impfspritzen

Die Løve Apotek hat sieben von Apovac ausgebildete Impf-Mitarbeiter. Die erste Impfsession der Löwen-Apotheke übernahm Eva Helene Aaes Magnussen, die vorab in einem hinteren Raum 20 Impf-Dosen in Spritzen abgefüllt hatte. Pfizer-BionTech wird mit Salzwasser verdünnt. Moderna wird direkt in die Spritzen gefüllt. Nach dem Auffüllen der Spritzen halten diese sechs Stunden lang.

Frisch gefüllte Spritze Foto: Karin Riggelsen
Die Ampullen werden kühlschrankreif geliefert. Foto: Karin Riggelsen

„Wir wissen ja nicht, wie viele Menschen herkommen. Aber wir können heute 80 bis 100 Menschen impfen. Wir sind in den vergangenen Tagen telefonisch regelrecht bestürmt worden. Und jeder dritte Kunde fragte nach, wann es hier losgeht“, erklärte sie.

Die feste Mitarbeiterin der Apotheke freute sich auf die neue Aufgabe: „Das ist doch eine tolle Ergänzung zu unserer Ausbildung“. Einem Erwachsenen werden 0,3 Milliliter, einem Kind 0,1 Milliliter Impfstoff in den Oberarm gespritzt.  

Impfstoff wird kühlschrankreif geliefert

Die eingefrorenen Ampullen mit den Impfstoffdosen werden der Løve Apotek abends aufgetaut gebracht. „Sie werden kühlschrankreif geliefert. Wir erhielten gestern ein Startpacket mit sechs Portionen Pfizer/BionTech und einer halben Portion Moderna“, stellte die Apothekerin Gisela Weber Mezghani fest.

Hannelore Nissen-Berdiin wartet am Donnerstagmorgen auf ihre dritte Impfung. Foto: Karin Riggelsen

Sie war erst am Wochenende über die neue Impfmöglichkeit an den dänischen Apotheken informiert worden. Seitdem hat sie vorab viele Vorbereitungen treffen müssen, bevor es am 16. Dezember losgehen konnte.

Mit dem Stoff Moderna können sich die Bürger immer nur montags in der Løve Apotek impfen lassen. Laut Mezghani erhielten lediglich 15 Prozent der dänischen Bürger diesen Impfstoff gespritzt.  

Auch die Fotografin Karin Riggelsen nutzte die Gelegenheit und ließ sich nach dem Fotoshoot einen dritten Booster spritzen. „Und das macht sie richtig gut“, wie sie anschließend feststellte. Während ihrer anschließenden 15 Minuten fragte das Personal auch bei ihr immer wieder nach, ob alles in Ordnung sei.

Noch mehr Menschen warteten um 9.30 Uhr vor der Löwen-Apotheke Foto: Karin Riggelsen
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