Königinbesuch

Während die Ostküste feierte, guckte der Westen in die Röhre

Während die Ostküste feierte, guckte der Westen in die Röhre

Während die Ostküste feierte, guckte der Westen in die Röhre

Tondern/Tønder
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Mette Frederiksen (2. v. l.) wartet vor dem Alsion neben Stephan Kleinschmidt, Elke Büdenbender und Frank-Walter Steinmeier auf die Königin. Foto: Karin Riggelsen

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Als kleiner Trost: Tonderns Bürgermeister Henrik Frandsen war mit seiner Frau Jette zum Abschluss des Königinbesuchs auf die Dannebrog eingeladen. Dies sei ein großes Erlebnis gewesen, berichtet er.

Die Ostküste stand am Sonntag Kopf. Sie feierte in Christiansfeld, Hadersleben (Haderslev), Apenrade (Aabenraa) und Sonderburg (Sønderborg) in Gesellschaft mit Königin Margrethe, Kronprinz Frederik und Prinz Christian das 100-jährige Jubiläum der Grenzziehung, auch wenn die Feier wegen Corona erst ein Jahr später stattfinden konnte. Im neuen Programm war ein Besuch der Königin in der Kommune Tondern nicht mehr vorgesehen.

„Ich hätte mich natürlich gefreut, wenn die Königin auch unsere Kommune besucht hätte. Aber das hat sich aus zeitlichen Gründen nicht machen lassen, da der Besuch auf einen Tag verkürzt worden war. Ich bestimme nicht über die Zeit der Königin.

Henrik Frandsen, Bürgermeister der Kommune Tondern

 

Deswegen blieb den Bürgern der Westküste nichts anderes übrig, als das Jubiläum im Fernsehen zu verfolgen, was sozusagen kein Nachteil war, denn man saß als TV-Zuschauer wirklich in der ersten Reihe.

 

Ein enttäuschter Nachgeschmack bleibt dennoch, dass Tondern die einzige von vier nordschleswigschen Kommunen war, die nicht besucht wurde. „Ich hätte mich natürlich gefreut, wenn die Königin auch unsere Kommune besucht hätte. Aber das hat sich aus zeitlichen Gründen nicht machen lassen, da der Besuch auf einen Tag verkürzt worden war. Ich bestimme nicht über die Zeit der Königin. Das Programm ist in Zusammenarbeit zwischen Königshaus und dem Genforenings-Präsidium zusammengestellt worden“, erläuterte Henrik Frandsen.

Der Zeitplan sei enger geworden, da es sich nicht nur um einen Königinbesuch handelte. Durch die Teilnahme des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und seiner Gattin, Elke Büdenbender, und Staatsminister Mette Frederiksen wurde es auch zu einem Staatsbesuch, erklärt Tonderns Bürgermeister.

Per Kutsche erreichte das royale Trio Nordschleswig. Foto: Annika Zepke

Die Idee, an der Westküste eine Feier im weit kleineren Maßstab ohne Ehrengäste zu feiern,  sei ihm gar nicht gekommen. „Wir hatten ein großes Programm für 2020 mit Empfang auf dem Markt, Besuch auf Schloss Schackenborg und Hoyer und abschließend ein großes Fest im alten Flugzeughangar wie vor 100 Jahren geplant. Ein Programm im Miniformat hat es nie gegeben. Das große Programm und die weitere Planung hatte der Stadtrat eingestellt."

Henrik Frandsen war zumindest nach Christiansfeld an der alten Grenze eingeladen worden, wo die Königin in Begleitung ihres Sohnes, Kronprinz Frederik, und ihres Enkels, Prinz Christian, in offener Kutsche und mit den Gardehusaren an der Spitze die alte Grenze überschritt. Diese Einladung musste er aufgrund einer Terminüberschneidung absagen.

Blumen für die Königin bei der Ankunft vor dem Alsion Foto: Karin Riggelsen

Auch ins Konzerthaus Alsion in Sonderburg hätte er kommen könne, was ihm zeitlich zu knapp erschien, da er abends von der Regentin auf die königliche Dannebrog eingeladen worden war. Ich wollte es nicht darauf ankommen lassen zu spät zu kommen“, erzählt Frandsen, der mit seiner Ehefrau Jette an Bord ging.

„Das war ein großes Erlebnis. Es war mein erster Besuch und ich habe ein sehr schönes Gespräch mit der Königin führen dürfen. Ihr war überhaupt keine Müdigkeit anzumerken trotz des langen Programms. Das zeigt, dass sie über eine gute Kondition verfügt“, so Frandsen.

Hier die Gästeliste    www.kongehuset.dk/nyheder/gaesteliste-ved-reception-paa-kongeskibet-dan…

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Leitartikel

Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
„Roulette Royal“