Erneuerbare Energien

Testwindräder: Zwei neue Standorte außerhalb Nordschleswigs im Rennen

Testwindräder: Zwei neue Standorte außerhalb Nordschleswigs im Rennen

Testwindräder: Zwei neue Standorte im Rennen

Tondern/Tønder
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Der Nationalpark Wattenmeer und der dänische Naturschutzverband hatten kürzlich zu einem Testwindrad-Gipfel in Ripen eingeladen. Foto: Danmarks Naturfredningsforening

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Mit den neuen Vorschlägen ist Ballum als potenzieller Standort aber noch nicht weg vom Fenster. Eine politische Entscheidung wird zum Jahresende erwartet.

Bei der Suche nach einem Standort für ein neues, drittes, nationales Testcenter für 450 Meter hohe Windkraftanlagen werden nun zwei neue Gebiete an der Westküste außerhalb Nordschleswigs von der Behörde für Planung und Landbereiche (Plan- og Landdistriktsstyrelsen) überprüft.

Dabei handelt es sich um ein Gebiet nördlich des bestehenden Testcenters Østerild in der Kommune Thisted und eine Fläche bei Borris Skydeterræn in den Kommunen Ringkøbing-Skjern und Herning.

„Es ist richtig gut, dass die zweite Runde mit neuen Kriterien gekommen ist. Im ersten Durchgang hatte es den Anschein, dass die Industrie das Sagen hatte und es danach gegangen ist, wo es am kostengünstigsten zur Enteignung kommen könnte“, so Tonderns Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei).

Kriterien wurden justiert

„Hätte man als Parameter Bereiche mit Nationalparks, mit Unesco-Weltnaturerbe und geschützter Natur ausgeklammert, wäre die Kommune Tondern gar nicht infrage gekommen“, so der Bürgermeister. „Es ist aber noch zu früh, aufzuatmen“, sagt Jørgen Popp Petersen.

Das erste Screening hatte ergeben, dass keines der sechs Gebiete in den Kommunen Tondern und Esbjerg sowie in Nordjütland optimale Bedingungen bieten würde. Dennoch waren bislang zwei Gebiete im Nationalpark Wattenmeer bei Ballum in der Kommune Tondern und in Esbjerg im Fokus.

Die Gebiete D und I sollen überprüft werden, während die übrigen sechs potenziellen Standorte bereits gescreent worden sind. Foto: Plan- og Landdistriktsstyrelsen

Potenzielle Standorte neu überarbeitet

Im Juni hatten die acht Folketingsparteien, die für ein weiteres Testzentrum an einem Strang ziehen, beschlossen, dass der ursprüngliche Stapel mit 400 potenziellen Flächen erneut durchforstet werden sollte.

Die beim ersten Durchgang aus verschiedenen Gründen abgewählten Standorte sollten erneut überprüft werden.

Bei diesem einleitenden Screening der Behörde kristallisierten sich 14 Gebiete heraus, die auf einer Nord-Süd-Achse groß genug für mindestens drei 450 Meter hohe Prototypen sind, wie aus einer Mitteilung von Plan- og Landdistriktsstyrelsen hervorgeht.

Die nachfolgende Analyse der Windbranche über die Wind- und Terrainverhältnisse hatte dann jedoch ergeben, dass sich nur zwei der Flächen technisch als Teststandorte für große Prototypen eignen. Daher beschlossen die acht Folketingsparteien am Donnerstag, dass diese nun gescreent werden sollen.

Es ist aber noch zu früh, aufzuatmen.

Jørgen Popp Petersen

Ballum und Ripen weiter unter Druck

„Es ist erfreulich, dass sie, wie von uns gewünscht, wieder den Stapel untersucht haben. Die Tatsache, dass zwei neue Gebiete überprüft werden, nimmt aber nicht den Druck von Ballum und Ripen“, sagt Flemming Just, Vorsitzender des Nationalparks Wattenmeer.

Er weist darauf hin, dass es vom dänischen Verteidigungskommando Bedenken gegen das Testcenter bei Borris gibt. „Außerdem werden es vielleicht zwei Zentren sein, da es in einem so kleinen Land wie Dänemark nicht an einer Stelle ausreichend Platz für eine solch große Anlage gibt.“

„Wer letztlich den Preis bezahlen soll, ob es die Natur, die Landschaft, die Verteidigung, die Nachbarn sind, oder ob es der Windindustrie auferlegt wird, das ist eine politische Entscheidung“, so der Vorsitzende des Nationalparks.

„Unsere Aufgabe ist es, auf unsere einzigartige Natur und das Weltnaturerbe aufzupassen. Daher sind wir stets bereit und werden weiterhin mit guten Argumenten auf die Politik einwirken“, erklärt Just.

Ergebnis gegen Jahresende

Das Ergebnis des Screenings der beiden betreffenden Gebiete wird für Ende des Jahres erwartet, wie aus einer Pressemitteilung des Kirchenministeriums hervorgeht. Dann wollen die Folketingspolitikerinnen und Folketingspolitiker zu den Möglichkeiten der insgesamt acht überprüften Gebiete Stellung beziehen.

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