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Seth: Haus für Zuzügler fertig und vermietet

Seth: Haus für Zuzügler fertig und vermietet

Seth: Haus für Zuzügler fertig und vermietet

Seth/Sæd
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Das Haus für Zuzügler in Seth ist frisch renoviert. Foto: Helge Möller

In Seth gibt es ein zügiges Vorankommen. Nachdem Bürger im April ein Haus gekauft und Mitte Mai die Renovierungsarbeiten begonnen hatten, ist es nun fertig. Und eine Familie aus Deutschland macht sich bald auf den Weg.

„Wir sind fertig, es sind nur noch Kleinigkeiten zu machen", sagt Lars Thomsen nicht ohne Stolz beim Rundgang durch das Haus für Zuzügler (Tilflytterhus) im Grenzort Seth/Sæd. Mitte Mai berichtete „Der Nordschleswiger“ von den drei Sethern Christian Andresen, Lars Thomsen und Flemming Frandsen, die mit insgesamt 16 Anteilseignern ein Haus in Seth gekauft hatten und dieses in rund zweieinhalb Monaten renovierten – mithilfe von Handwerkern, mit viel Eigenleistung und „mit viel Liebe“, so Lars Thomsen.

Das Haus hat neue Fenster bekommen, es ist nun besser isoliert, und einen neuen Fußboden hat es auch. Lars Thomsen zeigt bei einem Rundgang auf die Veränderungen. „Hier gab es eine Wand zwischen Küche und Wohnzimmer, die ist weg, genauso wie die niedrige Zwischendecke, jetzt ist es viel wohnlicher.“ Hell und freundlich ist das Haus geworden, draußen neigt sich der grüne Rasen, auf dem ein Mähroboter seine Kreise zieht,  langsam zur Tonderner Marsch. Der Blick ist weit, und das Internet schnell, 100 MB.

 

Einen weiten Blick hat das Haus zu bieten. Foto: Helge Möller

Bewohnt ab 15. August

Worüber Lars Thomsen sich besonders freut, ist die Tatsache, dass das Haus nun nach all der Arbeit nicht lange leer stehen wird. Deshalb müssen in dieser Woche auch unbedingt noch die letzten Fugen im Bad gefüllt werden. Am 15. August zieht eine Familie aus Leipzig ein, die ein neues Zuhause sucht.

Ein Jahr können Neusether oder Seth-Probierer in dem Haus wohnen und sich an all das, was in Dänemark anders ist, gewöhnen – sollten sie aus Deutschland kommen. Thomsen hofft, wie alle aus dem Sether Lokalrat, dass sich die Bewohner des Hauses für den Ort als Zuhause entscheiden, wenn sie erst einmal Seth und die Sether kennengelernt haben. „Die Beziehung, die wir Menschen zueinander haben, sind entscheidend für ein glückliches Leben“, sagt Thomsen.

Die Idee, ein Haus für Zuzügler zu kaufen, haben sich die Sether vor fünf Jahren auf der Insel Ärö abgeschaut. Die Insel hat mit dem Wegzug ihrer Einwohner zu kämpfen und bietet Neubürgern die Möglichkeit, über ein Haus für Zuzügler Inselluft zu schnuppern. „Zwei von drei bleiben auf der Insel“, berichtet Thomsen.

Doch anders als auf der Insel gehört das Haus in Seth nicht der Kommune, sondern dem Lokalrat – der aber von der Kommune Tondern und der Interessenorganisation Balance Danmark unterstützt wurde mit, laut Thomsen, „einem riesigen Einsatz.“ Finanziert wurden der Hauskauf und die Renovierung mit Mitteln der Kommune, des Staates und mit eigenen Mitteln über den Kauf von Anteilen. „Wir sind eine ApS (eine Kapitalgesellschaft, Anm. d. Red.)", sagt Thomsen. Veranschlagt wurden im Mai 600.000 Kronen, nun nach Abschluss der Arbeiten liege man bei rund 700.000, so Thomsen.

 

Das Haus ist möbliert und bietet Platz für eine ganze Familie. Foto: Helge Möller

Werbung über soziale Medien

Für das kommende Jahr scheint die Nutzung des Hauses gesichert, damit neue Interessenten sich melden, muss das Haus bekannt werden. Es soll eine eigene Webseite geben, und sehr viel verspricht sich Thomsen davon, die Bekanntheit über die sozialen Medien zu steigern. Mehr als 1.000-mal wurde bereits das Video auf der Facebookseite aufgerufen. So schätzt Thomsen, dass der Sether Lokalrat in ein bis zwei Jahren viel Besuch von anderen Bürgerzusammenschlüssen aus kleineren Orten Dänemarks erhalten wird, die sich ansehen wollen, wie das so geht mit einem Haus für Zuzügler. Angst vor Konkurrenz hat Thomsen aber nicht.

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