Tønder Bank
Schlussstrich nach Konkurs: Gläubigerkreis akzeptiert Entscheidung des Gerichts
Gläubigerkreis akzeptiert Entscheidung des Gerichts
Gläubigerkreis akzeptiert Entscheidung des Gerichts
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Nach elfjährigem Kampf um die Kapitalanlage eines Investorenkreises, der 2009 sein Geld in hybrides Kapital angelegt hatte, wird jetzt der Schlussstrich gezogen. Der Vorstand will eine Verzögerung und Mehrkosten verhindern.
Nun steht es fest: Das letzte Kapitel nach dem im Jahr 2009 erlittenen Konkurs der Tønder Bank ist geschrieben. Nach fast elfjährigem Kampf akzeptiert der Kundenzusammenschluss Tønder Investor 2009 die Entscheidung des Gerichts. Dieses hatte vor 14 Tagen entschieden, dass dem Konkursverwalter ein Honorar in Höhe von 31 Millionen Kronen zusteht.
Tønder Investor 2019 prozessierte vor zwei Wochen vor dem Sonderburger Gericht gegen die Höhe des Honorars, zog aber den Kürzeren. Am Freitag ist die 14-tägige Bedenkzeit verstrichen, falls der Verein in zweiter Instanz in die Berufung gehen wollte.
Investition in Hybridkapital
Tønder Investor 2019 vertrat die Interessen der Bankkundinnen und -kunden, die drei Jahre vor dem Konkurs des Geldinstituts ihr Geld in hybrides Kapital (Vermögenspapiere mit Kapitalgarantie) bei der Tønder Bank investiert hatten, aber nicht entschädigt wurden. Als Hybridkapital wird Kapital bezeichnet, das Charakteristika sowohl von Eigenkapital als auch von Fremdkapital aufweist.
„Der Vorstand von Tønder Investor 2009 nimmt die Entscheidung des Gerichts zur Kenntnis“, erklärt der Vorstand am Freitag.
Der Vorstand von Tønder Investor 2009 nimmt die Entscheidung des Gerichts zur Kenntnis.
Vorstand von Tønder Investor 2009
Man wolle die Sache abgeklärt sehen und nicht weiter in die Länge ziehen, um so auch das Risiko weiterer Kosten zu verhindern. Dennoch seien sowohl die Anwälte als auch der Vorstand weiter überzeugt, dass das Honorar des Konkursverwalters, Kammeradvokat Boris Frederiksen, weiter völlig überzogen ist, schreibt der Vorstand in einer Pressemitteilung.
Fast 25 Millionen Kronen gefordert
Frederiksen hatte die Forderungen auf Entschädigung der Tønder-Investor-2009-Mitglieder abgewiesen, die seiner Ansicht nicht berechtigt waren, ihr investiertes Geld zurückzubekommen. 147 Personen wollten mit fast 25 Millionen Kronen entschädigt werden und waren gewillt, dafür auch vor Gericht zu ziehen.
Deal mit Hamburger Bank
Dank einer Absprache mit der Hamburger Commercial Bank, bei der die Tønder Bank nach einem Kredit in Höhe von 130 Millionen Kronen in der Kreide stand, wird ihnen dennoch ein Anteil der Summe von 80 Millionen Kronen ausgezahlt. Diesen Betrag bekommt das deutsche Geldinstitut aus der Konkursmasse.
„Wir haben nicht vergeblich gekämpft. Wir warten jetzt darauf, dass wir unseren nicht unbedeutenden Anteil dieser Summe von der Hamburger Bank erhalten. Im Laufe des Herbstes sollten wir ungefähr 25 Prozent des investierten Geldes anteilig an unsere Mitglieder ausbezahlen können“, meint der Vorstand.
„Dieses wäre ohne Tønder Investor 2009, dem großen Einsatz seiner Anwälte, dem Dansk Aktionærforening und allen, die uns unterstützt haben, nicht möglich gewesen“, erklärt der Vorstand.
Kein Geld für Aktien
Die 9.300 Aktionärinnen und Aktionäre der Tønder Bank gingen leer aus. Dafür entschädigte die Sydbank, die das in den Konkurs gegangene Geldinstitut für 118 Millionen Kronen übernahm, die Anlegerinnen und Anleger, die im Jahr des Konkurses (2012) in hybrides Kapital investiert hatten.
Drei Jahre vorher hatten 308 Kundinnen und Kunden 38 Millionen Kronen in Hybridkapital investiert, um so der Tønder Bank einen größeren finanziellen Spielraum zu geben.
Durch die Übernahme der Tønder Bank sicherte die Sydbank aber die Einlagen der Kundschaft.