Tønder Bank
Gläubigerkreis hält Forderungen des Kurators für völlig überzogen
Gläubigerkreis hält Forderungen des Kurators für völlig überzogen
Gläubigerkreis hält Forderungen des Kurators für überzogen
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Anwalt Boris Fredriksen erwartet ein Honorar von mehr als 30 Millionen Kronen. Am Freitag, 30. Juni, könnte im Konkursgericht in Sonderburg nach mehr als zehn Jahren der Schlussstrich einer langwierigen Geschichte gezogen werden.
Am Freitag, 2. November 2012, strandete für die Finanzwelt komplett überraschend die Tønder Bank mit Hauptsitz in Tondern. Das Geldinstitut konnte die Abschreibungsauflagen der Finanzaufsicht nicht erfüllen.
Am kommenden Freitag könnte für die geschädigten Anlegerinnen und Anleger das letzte Kapitel in Reichweite sein, wenn im Konkursgericht in Sonderburg (Sønderborg) die Endabrechnung erfolgt.
Im Kielwasser des Kollapses übernahm die Sydbank für 118 Millionen Kronen die Immobilien, Niederlassungen, die Kundschaft und 74-köpfige Mitarbeiterschaft. Das als solide geltende Unternehmen hatte 18.000 Kundinnen und Kunden und 9.300 Aktionärinnen und Aktionäre.
Zehn Jahre und sieben Monate nach dem Konkurs löst die Forderung des Konkursverwalters Anwalt Boris Frederiksen bei dem Verein Tønderinvestor 2009 und dem Vorsitzenden Bjarne Laugesen sprachloses Erstaunen aus.
„Er fordert rund 31 Millionen Kronen. Damit schießt er völlig daneben. Wir haben gegen die Höhe des Honorars durch unseren Anwalt Einspruch erhoben“, so Laugensen im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“. Er weist darauf hin, dass das Gericht bereits zu einem früheren Zeitpunkt (2017) das Honorar des Juristen um zwei Millionen Kronen herabgestuft habe.
Gegenüber „JydskeVestkysten" begründet Fredriksen die Höhe des Honorars von rund 31 Millionen Kronen einschließlich der Mehrwertsteuer damit, dass der Fall sehr viele Ressourcen gefordert hätte.
Bank aus Hamburg bekommt den Rest
Sollte Frederiksen mit seiner Forderung Erfolg haben, blieben unterm Strich noch etwa 85 Millionen Kronen. Als Empfängerin steht eine deutsche Bank aus Hamburg auf der Liste, bei der die Tønder Bank seinerzeit einen Kredit in Höhe von 138 Millionen Kronen aufgenommen hatte.
Im September 2022 ging der Zusammenschluss der 147 Anlegerinnen und Anleger, die ursprünglich aus der Konkursmasse 25 Millionen Kronen gefordert hatten, mit der Deutschen Bank einen Vergleich ein.
Die Geschädigten hatten seinerzeit zwischen 25.000 Kronen und Beträge in der Millionenklasse in Hybrides Kernkapital investiert.
Vernünftiger Abschluss auf der Wunschliste
„Wir hoffen auf einen vernünftigen Abschluss und kämpfen dafür, das Bestmögliche für unseren Verein herauszuholen. Je weniger die Bank bekommt, umso weniger springt für unsere Mitglieder heraus“, so Laugesen, der seit 2016 an der Vereinsspitze steht.