Dorfinitiative

Interessierte Mieter für Zuzüglerhaus stehen Schlange

Interessierte Mieter für Zuzüglerhaus stehen Schlange

Interessierte Mieter für Zuzüglerhaus stehen Schlange

Seth/Sæd
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Das Zuzüglerhaus in Seth ist eine beliebte Adresse. Hier zeigt der Vorsitzende der Hausanteilsgesellschaft, Lars Thomsen, die Immobilie. Foto: Helge Möller

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Im März zieht die dritte Familie in das Eigenheim ein, das 16 Privatleute in Seth kauften, um es an „Neuankömmlinge“ zu vermieten. Gebürtige Lügumklosteranerin zieht mit ihrem Freund ein.

Die Initiative der 16 Setherinnen und Sether, die ein Einfamilienhaus im Grenzort erwarben, renovierten und jetzt an Zuzüglerinnen und Zuzügler vermieten, ist ein Erfolg.

Innerhalb von 18 Monaten zieht die dritte Partie in das Haus am Lillestrømsvej 5 in Seth ein. Die neuen Mieter sind diesmal keine Deutschen, sondern ein junges dänisches Paar aus Århus.

In Eigenarbeit wurde das Haus renoviert. Foto: privat

 

„Wir glauben, dass vier bis fünf entsprechende Häuser, geografisch verteilt über die ganze Kommune, der Kommune Tondern jährlich 30 bis 50 Neubürgerinnen und Neubürger bringen könnten, die wir bitternötig haben, da die Einwohnerzahl stetig fällt“, erklärt der Vorsitzende von Sæd-Ubjerg Aps. tilflytterhus, Lars Thomsen.

Die ersten Mieterinnen und Mieter haben sich zwar in der Kommune Apenrade (Aabenraa) angesiedelt. Die zweite Familie hat ein Haus in Tondern gekauft, lernt Dänisch, und die beiden Kinder besuchen dort die Schule. Die Familie Flügger aus Heide bezeichnete die Möglichkeit, in Seth eine zwischenzeitliche Unterkunft zu bekommen, als einen Segen.

Die 16 Anteilseignerinnen und Anteilseigner haben genau mit dieser Absicht das Haus gekauft und instandgesetzt. Am vergangenen Wochenende schaute sich eine fünfköpfige Familie das Mietobjekt an. Am kommenden Wochenende kommen zwei weitere Familien dazu. „Wir befürchten daher nicht, dass das Haus leer stehen wird“, so Thomsen.

Auch eine fünfköpfige Familie aus Rumänien hat sich als interessierte Mieter gemeldet. Sie möchte einen Drei-Generationen-Haushalt gründen.

Besonders von deutscher Seite bestehe Interesse, das Haus zu mieten. „Vielleicht müssen wir unseren Blick viel mehr gen Süden richten. Die Deutschen haben den großen Wunsch, dänische Kultur und Werte kennenzulernen. Dann befinden wir uns in einer positiven Spirale.“

In den vergangenen 14 Tagen hat es sechs konkrete Anfragen von Paaren beziehungsweise Familien aus Deutschland gegeben. Das ist überwältigend. Sæd-Ubjerg tilflytterhaus Aps. findet seine Mieter auf ihrer Facebook-Seite. Das Haus kann in einer Zeitspanne von sechs bis zwölf Monaten gemietet werden.

Sether Bürgerinnen und Bürger helfen

Beim Wohnen auf Probe in Seth werden nicht nur eigene vier Wände vermietet. Die Dorfgemeinschaft „kümmert“ sich um die neuen Bewohnerinnen und Bewohner und lässt sie nicht allein auf weiter Flur stehen. „Wir versuchen, für sie ein Netzwerk aufzubauen, eine Arbeit zu finden, sie auf Freizeitangebote aufmerksam zu machen, auf die Sprachenschule zu verweisen und Ähnliches. Bei ihrer Einbürgerung durch die Behörde Siri machen wir auf die Koordinatorin der Kommune für Neuansiedlung, Marianne Okholm, aufmerksam und auf die für den ländlichen Raum zuständige Karin L. Kjærgaard. Sie unterstützen die Zuzügler  beim Fußfassen. Die Schlüsselworte sind Zusammenarbeit und Co-Kreation, von denen beide Seiten profitieren“, so Lars Thomsen.

 

Die neuen Mieter: Niels Jørgen und Jannie Foto: privat

Die nächsten Mieter kommen nicht aus Deutschland, sondern aus Dänemark. Ein junges Paar im Alter von 27 und 28 Jahren aus Aarhus wird Anfang März nach Seth ziehen. Sie ist gebürtige Klosteranerin, Krankenschwester, die im Apenrader Krankenhaus arbeiten wird. Ihr Freund ist Pflanzenbauberater und wird in Lügumkloster (Løgumkloster) arbeiten.

Mieterhöhung notwendig

Die Anteilsgesellschaft fühlt ich genötigt, die Miete um 500 auf 5.500 Kronen zu erhöhen. Denn es fallen neue Ausgaben an. So müssen eine neue Waschmaschine und ein Trockner gekauft werden. Außerdem soll die Nordseite des Hauses im Sommer gestrichen werden.

Auch auf der Insel Ærø verläuft eine entsprechende Initiative erfolgreich. Zwei von drei Familien haben sich entschieden, auf der Insel sesshaft zu werden. Dort können sie ein Haus mieten, das ihnen die Kommune für vier Monate zur Verfügung stellt. Im Vergleich wurde die Idee in Seth als private Initiative geschaffen.

Das Haus (4 Zimmer, eine Küche und 2 Badezimmer) ist 145 Quadratmeter groß, sodass sechs Personen Platz finden sollten. Es liegt auf einem 1.300 Quadratmeter großen Grundstück mit Garten und Garage. Das Haus wurde im August 2020 eingeweiht.

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