Hafen-Geschichte

Fachleute mit sichtbarem Vorschlag beauftragt

Fachleute mit sichtbarem Vorschlag beauftragt

Fachleute mit sichtbarem Vorschlag beauftragt

Tondern/Tønder
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Archäologe Anders Hartvig (l.) und Bauarbeiter Thomas Carstensen am Ausgrabungsort. Foto: Monika Thomsen

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Das zuständige Architekturbüro soll einen Lösungsvorschlag ausarbeiten, wie der archälogische Fund auf der Schiffbrücke in Tondern in sichtbarer Form erhalten werden kann. Für diese Marschroute hat der Stadtkern-Ausschuss die Weichen gestellt.

Nach einem Ortstermin an der Schiffbrücke (Skibbroen) hat der für den Stadtkern in Tondern zuständige Ausschuss (Midtbyudvalget) beschlossen, Fachleute einzuschalten. Im Zuge der Arbeiten, die Ortsmitte zu verschönern und für den Klimawandel fit zu machen, waren Überreste des ehemaligen Hafens freigelegt worden.

„Wir haben vor Ort eine gute Erklärung erhalten. Nun werden die zuständigen Architekten darum gebeten, einen Vorschlag auszuarbeiten, wie die Relikte mit einer sichtbaren Lösung erhalten werden können“, wie von Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) auf Anfrage zu erfahren ist.

Popp Petersen gehört wie seine Stadtratskollegen, Bürgermeister Henrik Frandsen, Bo Jessen (beide Tønder Listen) und Harald Christensen (Soz.), dem Gremium an. Vertreten sind außerdem Geschäftsleute und Bewohnerinnen und Bewohner aus der Stadtmitte.

Popp, der ab 1. Januar den Bürgermeisterposten übernimmt, hatte den jetzigen Bürgermeister und Vorsitzenden von „Midtbyudvalget“ dazu aufgefordert, ein Treffen einzuberufen.

Vorschlag im Januar erwartet

Er erwartet, dass der Entwurf für eine mögliche Lösung im Laufe des Januars vorliegen wird.

Die Neugestaltung in der Stadtmitte erfolgt nach den Vorstellungen von Effekt Arkitekter. Erste Etappe war die Schwebebrücke im Skulpturenpark. Darauf folgte die Aufwertung entlang des Laurentius Strom, bevor zur Schiffbrücke vorgestoßen wurde.
 

Eine Lösung mit einem sichtbaren Erhalt erfordert dann vielleicht, dass die ganze Infrastruktur neu überdacht wird. Von früheren Untersuchungen weiß man, dass es wegen des Verkehrsaufkommens nicht mit einer Zufahrtsstraße ausreicht.

Jørgen Popp Petersen, designierter Bürgermeister

„Die Ausgrabung ist an der betreffenden Stelle gestoppt. Es führt aber keine Verzögerungen mit sich, da anderswo im Umfeld weitergemacht werden kann“, berichtet Popp.

Er erläutert, dass am Fundort der Verlauf der Straße geplant ist. „Eine Lösung mit einem sichtbaren Erhalt erfordert dann vielleicht, dass die ganze Infrastruktur neu überdacht wird. Von früheren Untersuchungen weiß man, dass es wegen des Verkehrsaufkommens nicht mit einer Zufahrtsstraße ausreicht“, so Popp Petersen.

Die Schiffbrücke anno dazumal Foto: Privat

Gremium formiert sich neu

Hätte der Ausschuss für die Stadtmitte im Kielwasser der Kommunalwahl erst im Januar 2022 neu besetzt werden sollen, wird dies nun auf die letzte Sitzung des jetzigen Kommunalrats am Mittwoch, 22. Dezember, vorgezogen.

„Sonst wären wir in der gegenwärtigen Situation quasi im Niemandsland, wenn diese Personalfrage erst Ende Januar geklärt würde“, so Popp Petersen.

Ein Thema, das viele interessiert

Zu den Leuten, die das Geschehen auf dem alten Hafengelände intensiv mitverfolgen, gehört Harald Christensen. Das Gebiet habe für ihn eine besondere Bedeutung, so der Stadtratspolitiker.

„Mein Großvater hat dort in den 1930ern Torf gegraben. Mein Vater wohnte in den 1950ern als Junge mit seinen Eltern im damaligen ‚Stadt Hamburg‘ direkt bei Skibbroen“, so Christensen in Gedanken an das abgerissene Gebäude.

Der Mann mit der Pfeife (vierter von rechts) ist Harald Christensens Großvater. Foto: Privat

„Ein Alleinstellungsmerkmal für Tondern"

„Es ist ganz fantastisch, dass jetzt etwas vom alten Hafen gefunden worden ist. Ich hoffe, dass es auf irgendeine Art eine Möglichkeit gibt, es zu erhalten. Ich weiß, dass es verkehrstechnisch problematisch sein könnte. Es wäre aber in Dänemark ein Alleinstellungsmerkmal für Tondern“, sagt Christensen, der sein Architekturbüro direkt an der Schiffbrücke hat.

Indes hat Museumsinspektorin Tenna Rejnholt Kristensen von der archäologischen Einheit des nordschleswigschen Museumsverbandes in Hadersleben (Haderslev) noch keine Rückmeldung, inwieweit die staatliche Schloss- und Kulturbehörde den Fund unter Schutz stellen will.

Die historischen Funde an der Schiffbrücke stoßen in der Bevölkerung auf großes Interesse. Foto: Monika Thomsen

„Ich erwarte, dass eine Klärung frühestens nach Weihnachten kommt“, so Tenna Kristensen. Während die gefundene östliche Hafenfront die Jahreszahl 1761 trägt, reicht Tonders maritimes Flair noch weiter zurück.

„In früheren Jahren gab es dort eine Art Kanal und ein Bollwerk aus Holz. Es wurden auch bei der jetzigen Ausgrabung Pfähle gefunden, die noch nicht datiert sind. Ich denke aber, dass es schon im Mittelalter dort etwas gab“, erläutert die Museumsinspektorin.

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