Umweltkatastrophe

Sturmflutschäden: „Warten noch immer auf eine Reaktion aus Kopenhagen“

Sturmflutschäden: „Warten noch immer auf eine Reaktion aus Kopenhagen“

Sturmflutschäden: „Warten noch immer auf eine Reaktion“

Sonderburg/Sønderborg
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Überall an der Küste der Kommune Sonderburg hat die Sturmflut Land weggespült und bestehende Infrastruktur zerstört, so wie hier in der Nähe der Marina Mommark. Foto: Sara Eskildsen

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Die Kommune Sonderburg versucht immer noch, den dänischen Staat in Sachen Sturmfluthilfe umzustimmen. Bislang sind lediglich 15 Millionen Kronen zugesagt. Doch was, wenn es bei dem Betrag bleibt? Sonderburgs Bürgermeister bezieht Stellung.

Zerstörte Häfen, weggespülte Promenaden und ein kaputter Damm, der die Insel Kekenis (Kegnæs) mit dem Festland verbindet: Die Sturmflut hat in der Kommune Sonderburg im Oktober 2023 Infrastruktur in Höhe von 80 Millionen Kronen zerstört. 

So wie es aktuell aussieht, muss die Kommune den Großteil der Rechnung selbst bezahlen. Das dänische Innenministerium hatte im Juni mitgeteilt, lediglich 15 Millionen Kronen an Sturmfluthilfe an den Alsensund zu schicken. Die Kommune hatte 60 Millionen Kronen beantragt – zum Teil in Form von Krediten.

„Das finde ich sehr unzufriedenstellend“

„Mit dieser Entscheidung (den 15 Mio., d. Red.) sind wir nicht zufrieden, und wir haben uns in den vergangenen Wochen zum zweiten Mal an die zuständigen Stellen in Kopenhagen gewandt. Doch bislang haben wir keinerlei Reaktion darauf erhalten. Das finde ich sehr unzufriedenstellend“, sagt Bürgermeister Erik Lauritzen (Sozialdemokratie). 

Die zerstörte Strandpromenade im Oktober 2023. Bis heute sind die Spuren der Sturmflut nicht beseitigt, die Wiederherstellung der Promenade ist umfangreich. Foto: Ilse Marie Jacobsen

Der Bürgermeister hofft noch immer. Zumindest darauf, dass sich die Kommune Staatskredite aus dem Topf für Sturmflutgelder leihen kann.

„Wir haben aktuell eine offene Rechnung von 65 Millionen Kronen. Wenn es bei den 15 Millionen Kronen aus Kopenhagen bleibt, müssen wir selbst sehen, wie wir diese Gelder zusammenkriegen“, so der Bürgermeister. 

„Im Notfall finden wir die Gelder“

Einsparungen, beispielsweise im Serviceniveau der Kommune, müssen die Bürgerinnen und Bürger aber nicht befürchten, sagt Lauritzen. „Durch die Einsparungen, die wir bereits in den vergangenen Jahren vorgenommen haben, steht die Kommune finanziell einigermaßen gut da. Im Notfall finden wir die Gelder im Budget oder in unserem Eigenkapital. Aber ich hoffe doch stark, dass sich der Minister bald mal meldet und zumindest Stellung bezieht.“ 

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Gerrit Hencke
Gerrit Hencke Journalist
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