Öffentlicher Transport

Alslinjen will Fähre nach Bøjden mit Strom betreiben

Alslinjen will Fähre nach Bøjden mit Strom betreiben

Alslinjen will Fähre nach Bøjden mit Strom betreiben

Fünenshaff/Fynshav
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Die Fahrt über den Kleinen Belt zwischen Alsen nach Fünen dauert derzeit mit der Fähre 50 Minuten. Foto: Sara Eskildsen

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Das dänische Transportministerium hat die Fährroute zwischen Fünenshaff und Bøjden neu ausgeschrieben. Will der jetzige Betreiber Alslinjen die Route weiterhin bedienen?

Es ist ein Auftrag mit gewaltigem Finanzvolumen: 550 Millionen Kronen sind zu verdienen, wenn man in den Jahren 2024 bis 2034 die Fährverbindungen zwischen Fünenshaff und Bøjden und zwischen Ballen-Kalundborg betreibt.

Eine entsprechende Ausschreibung hat das dänische Transportministerium veröffentlicht. Bis zum 15. August können Reedereien aus der ganzen EU Angebote abgeben. Ein besonderes Augenmerk will das Ministerium bei der Vergabe des Auftrags auf die Umweltfreundlichkeit der Fährfahrten legen.

E-Fähre ab 2024 ist das Ziel

Aktuell betreibt die Reederei Alslinjen die Strecke Bøjden-Fünenshaff. Wird sie sich erneut um den Auftrag bewerben? Ja, sagt Jesper Maack, Kommunikationschef der Reederei. Und nicht nur das. Das Fährunternehmen will anbieten, auf der Strecke ab 2024 mit einer elektronisch betriebenen Fähre zu operieren.

„Wir haben beschlossen, dass wir die Route auch in Zukunft betreiben wollen“, sagt Jesper Maack. Nachdem man bereits die Fähre zwischen Esbjerg und Fanø elektronisch antreibt, soll nun auch die Strecke Bøjden-Fünenshaff umweltfreundlich werden.

„Wenn wir den Auftrag erhalten, die Strecke ab 2024 zu betreiben, dann wird das mit einer E-Fähre der Fall sein“, so der Unternehmenssprecher.

An Bord der Fähre nach Fünen: Blick zurück auf Fünenshaff und Alsen Foto: Sara Eskildsen

Eine teure Investition in die Zukunft. Rund 120 Millionen Kronen hat die weitaus kleinere E-Fähre von und nach Fanø gekostet. Das Schiff für die Route Bøjden-Fünenshaff wäre ungleich größer – und teurer. „Unsere Techniker tauchen derzeit in die Details der Ausschreibung ein und finden heraus, wie viele Passagiere und Autos eine solche Fähre haben sollte. Sicher ist aber, dass es deutlich mehr ist als 120 Millionen Kronen.“

Voruntersuchung zur festen Querung wird durchgeführt

Lohnt sich eine solche Investition angesichts der Pläne, eine feste Querung zwischen Bøjden und Fünenshaff zu bauen? Eine entsprechende Voruntersuchung wird immerhin in diesem Frühjahr eingeleitet. Mit der Möglichkeit im Blick, dass ab 2030 eine Brücke oder ein Tunnel zwischen Alsen (Als) und Fünen (Fyn) gebaut wird.

Dem Klima ist es auch egal, ob irgendwann mal eine Brücke gebaut wird und welche politischen Pläne vorliegen. Es geht doch darum, schnellstmöglich auf umweltfreundliche Technik umzustellen. Und das wollen wir tun.

Jesper Maack, Sprecher der Alslinjen

„Es hat einen Grund, warum der Betreibervertrag auf zehn Jahre ausgelegt ist. In diesem Zeitraum kann man eine solche Investition in der Regel abschreiben – wenn die Passagierzahlen stimmen, natürlich“, sagt Jesper Maack.

„Als Reederei kann man nicht danach gehen, was irgendwann einmal geschehen wird. Und dem Klima ist es auch egal, ob irgendwann mal eine Brücke gebaut wird und welche politischen Pläne vorliegen. Es geht doch darum, schnellstmöglich auf umweltfreundliche Technik umzustellen. Und das wollen wir tun.“

Häufigere Abgänge, schnellere Überfahrt

Fähre und Brückenpläne gingen mit Blick auf die Zukunft sogar Hand in Hand, sagt Maack. „Wir haben das Ziel, die Verbindung zwischen Fünenshaff und Bøjden noch gefragter zu machen. Mit häufigeren Abgängen und schnellerer Überfahrt beispielsweise. Das kommt am Ende dann auch der festen Verbindung zugute, wenn mehr und mehr Verkehrsteilnehmer diese Strecke nutzen.“

Der damalige Transportminister Benny Engelbrecht (vorne) und Bürgermeister Erik Lauritzen warfen 2021 am Fährhafen von Fünenshaff einen Blick in die Zukunft. Foto: Sara Eskildsen

Dass die Reederei Alslinjen bei einer Verteilung von Fördergeldern zur Umstellung auf grüne Fährantriebe kürzlich leer ausgegangen ist, sei kein Grund, die Pläne fallen zu lassen. Alslinjen hatte sich beim Transportministerium um einen Zuschuss beworben.

Hoffen auf eine neue Förderrunde

„Bei der jüngsten Runde haben fast nur kommunal betriebene Fährrouten einen Zuschuss bekommen, und der Topf war nicht sonderlich hoch. Wir hoffen natürlich, dass es in der nächsten Förderrunde mehr Gelder für kommerziell betriebene Fährrouten gibt“, sagt der Unternehmenssprecher.

An den Plänen der Reederei hat sich jedoch nichts geändert: Alslinjen will die Fährroute Fünenshaff-Bøjden auch ab 2024 weiter betreiben und mit einer strombetriebenen Fähre in die Zukunft gleiten. Brücke hin oder her.

Die gesamte Ausschreibung in der E-Zeitung von „EU Tidende“ ist hier zu sehen.

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