Infrastrukturpläne

Alsen-Fünen-Brücke kann längste Fahrradbrücke der Welt werden

Alsen-Fünen-Brücke kann längste Radbrücke der Welt werden

Alsen-Fünen-Brücke kann längste Radbrücke der Welt werde

Sonderburg/Sønderborg
Zuletzt aktualisiert um:
Eine feste Querung zwischen Alsen und Fünen könnte auch für Fahrradfahrer eine besondere Attraktion werden. Foto: Als Fyn Broen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Eine feste Querung zwischen Alsen und Fünen kann auch für Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer einen besonderen Reiz haben. Sollte die Entscheidung zugunsten einer Brücke ausfallen, könnte es nämlich die längste jemals gebaute Fahrradbrücke werden und somit ein Anziehungspunkt für Touristen sein.

Mit dem Fahrrad über den großen Belt oder den Öresund fahren – das geht nur, wenn das Zweirad im Auto oder im Zug mitgenommen wird. Ganz anders soll es dagegen zwischen Alsen und Fünen aussehen, wenn eine elf Kilometer lange feste Querung Realität werden sollte.

Dann sollen nämlich Fahrradfahrer auf einem separaten Radweg über die Brücke radeln können.

Gemeinsam haben der Verein „Als-Fyn-Broen“ und der Verband für Fahrradtourismus, Dansk Cykelturisme, untersucht, wie eine feste Querung zwischen Nordschleswig und Südfünen auch für Fahrradfahrer attraktiv werden kann. Und die Aussichten sind gut, wie aus einem neuen Bericht hervorgeht, den die Beraterfirma Cowi ausgearbeitet hat.

Über die längste Fahrradbrücke der Welt radeln zu können ist ein Erlebnis, für das Menschen weit reisen werden.

Jesper Pørksen, Direktor Dansk Cykelturisme

Zwischen 38.000 und 230.000 Radfahrer pro Jahr

Demnach soll eine Brücke mit Radweg zwischen Alsen und Fünen jährlich bis zu 8.500 weitere Fahrradtouristen in die Region locken; zudem würden zwischen 38.000 und 230.000 Radfahrer pro Jahr die Brücke nutzen. Der Bericht sieht Mehreinnahmen für den Tourismus in einer Größenordnung zwischen 10 und 50 Millionen Kronen.

Unterstützung vonseiten der Bürgermeister

Die Kommune Sonderburg (Sønderborg) ist einer der Partner hinter dem Verein „Als-Fyn-Broen“, und Bürgermeister Erik Lauritzen (Soz.) ist von der Idee einer Fahrradbrücke begeistert.

„Eine feste Verbindung würde neues Wachstum schaffen und ganz Nordschleswig und Fünen weiterentwickeln. Und wenn wir zugleich die längste Fahrradbrücke der Welt bauen können, dann würde das unserer Tourismusbranche einen gewaltigen Schub geben“, sagt er.

Auch auf der anderen Seite zeigt man sich optimistisch. So meint der Bürgermeister der Kommune Faaborg-Midtfyn, Hans Stanvsager (Soz.), dass man die Möglichkeit des Fahrradfahrens von Beginn an in das Projekt miteinbeziehen sollte.

In der Version 4 der von Cowi untersuchten Alternativen wären die Radfahrer gut vom Autoverkehr abgeschirmt. Foto: Alsen-Fünen-Brücke

Großes Potential für Fahrradtourismus

Bei Dansk Cykelturisme findet Direktor Jesper Pørksen die Möglichkeit, die Brücke mit dem Fahrrad zu überqueren, ebenfalls attraktiv.

„Ich denke, dass man im Prinzip bei allen größeren Infrastrukturprojekten Fahrräder miteinbeziehen sollte. Und die Alsen-Fünen-Brücke ist ein hervorragendes Beispiel, denn der Cowi-Bericht zeigt deutlich, dass es nicht einfach nur eine Fahrradverbindung werden würde. Eine elf Kilometer lange Fahrradbrücke wird eine einmalige Attraktion, und sie hätte das Potential, dem Fahrradtourismus in Dänemark einen kräftigen Schub zu verpassen. Über die längste Fahrradbrücke der Welt radeln zu können ist ein Erlebnis, für das Menschen weit reisen werden“, sagt Jesper Pørksen.

Es herrscht kein Zweifel, dass eine Fahrradbrücke jede Menge Wow-Effekt haben würde und unsere Gegend noch attraktiver für Fahrradtouristen macht.

Karsten Justesen, Direktor Tourismusverband Destination Sønderjylland

Wow-Effekt

Beim Tourismusverband Destination Sønderjylland sieht Direktor Karsten Justesen ebenfalls große Möglichkeiten darin, die längste Fahrradbrücke der Welt als Touristenmagnet einsetzen zu können.

„Es herrscht kein Zweifel, dass eine Fahrradbrücke jede Menge Wow-Effekt haben würde und unsere Gegend noch attraktiver für Fahrradtouristen macht“, sagt er.

Vier Modelle untersucht

Cowi hat vier Modelle für eine Fahrradbrücke untersucht und dabei auch die Konsequenzen für den Tourismus miteinbezogen. Die Annahmen beruhen allesamt auf Schätzungen, weshalb die genauen Folgewirkungen derzeit nur mit einer größeren Spannbreite vorausgesagt werden können. Cowi rechnet mit 110.000 Besuchern pro Jahr, von denen knapp 20 Prozent aus dem Ausland kommen.

Die Mehrausgaben für einen separaten Radweg liegen zwischen 500 und 900 Millionen Kronen, abhängig von der Platzierung und Ausformung.

Eine Brücke ohne Radweg soll laut Schätzungen der Firma Rambøll zwischen vier und fünf Milliarden Kronen kosten.

Variante mit Aussichtsplattformen und Rastplätzen bevorzugt

Von den untersuchten vier Modellen bevorzugen der Verein „Als-Fyn-Broen“ und Dansk Cykelturisme die Version vier. Sie bietet den Radfahrenden ausreichend Abstand zum Autoverkehr, zudem schützt sie die Radler vor Wind und Lärm, und es bieten sich gute Möglichkeiten für Aussichtsplattformen und Rastplätze an.

Die Mehrausgaben für einen separaten Radweg sollen zwischen 500 und 900 Millionen Kronen liegen, abhängig von der Platzierung und Ausformung. Foto: Alsen-Fünen-Brücke
Mehr lesen