Leserbeitrag

„Ein Tag mit dem deutsch-dänischen Freundschaftsverein“

Ein Tag mit dem deutsch-dänischen Freundschaftsverein

Ein Tag mit dem deutsch-dänischen Freundschaftsverein

Dieter Jessen
Ekensund/Egernsund
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Ein Ausflug des Deutsch-Dänischen Vereins für kirchliche Zusammenarbeit in Gravenstein und Umgebung Foto: Dieter Jessen

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Einen lehrreichen und schönen Tag unter Freunden haben Mitglieder aus der dänischen und deutschen Gemeinde vom „Dänisch–Deutschen Freundschaftsverein für kirchliche Zusammenarbeit“ erlebt. Dieter Jessen war dabei und erzählt davon.

In Regenkleidung und mit Regenschirmen begann der Tag mit einem Spaziergang im „Paradies“ bei Atzbüll (Adsbøl) auch bekannt als „Gruen“. Die Vorsitzende des Vereins, Bodil Glenthøj, erzählte von diesem schönen Waldgebiet, durch das der „Fiskbækken“ fließt. Sie führte uns durch die Schmelzwasserschlucht mit steilen Hängen und erzählte uns von der Fischzucht früherer Zeiten und von den wunderschönen knorrigen Eichen.

Andacht bei strahlendem Regen

Uns wurde auch erzählt, dass die Schüler der Schule in Atzbüll früher zum „Adsbøl Dam“, wie der Ort auch genannt wird, gingen, um zu spielen und zu essen. Die Pastorin der deutschen Gemeinde Cornelia Simon hatte eine Andacht vorbereitet, die sie bei strahlendem Regen unter den Bäumen hielt.

Ein Spaziergang durch das im „Paradies“ bei Atzbüll Foto: Dieter Jessen

Der Rückweg führte über das Gelände der Gravensteiner Landwirtsschaftsschule“, wo Bent Nielsen, ein Lehrer der Schule, von der Geschichte der Schule erzählte, die bis Anfang der 1920-er Jahre zurückreicht und die heute sowohl Kühe als auch Schweine hat, die von den Schülern und den fest angestellten Mitarbeitenden gepflegt werden. Die Schule ist sehr beliebt und hat rund 200 Schüler.

Nach dem Mittagessen in der alten Schule in Ekensund sprach der ehemalige südschleswigsche Propst Viggo Jacobsen zum Thema „Vielseitigkeit des Grenzlandes – eine Quelle der Inspiration und Freude“.

Propst Viggo Jacobsen sprach zum Thema „Vielseitigkeit des Grenzlandes – eine Quelle der Inspiration und Freude“. Foto: Dieter Jessen

Viggo sprach begeistert von der Entwicklung zwischen den Minderheiten in Nordschleswig und Südschleswig und der Mehrheitsbevölkerung und den guten Verhältnissen, die derzeit im deutsch-dänischen Grenzland herrschen und meinte, dass viele andere Länder der Welt mit Konfliktgebieten davon lernen könnten.

Wir hörten von seinen Erfahrungen als Kind in Brobüll (Brobøl), wo man nicht mit den Kindern der deutschen Schule spielte, und seinen Erfahrungen als Seemannspastor in Rotterdam und Pastor der dänischen Gemeinde in Flensburg.

Nach Kaffee, Kuchen und Eis sangen die Mitglieder des Freundesvereins mit Thomas Dohn. Foto: Dieter Jessen

Im Jahr 1997 habe er erlebt wie die deutsche Kirche die Heilig-Geist-Kirche in Südschleswig an die dänische Kirche übergab. Dies habe ihn sehr bewegt. Aus seiner Zeit als Propst hatte er Anekdoten mit von den Besuchen des Königshauses in Flensburg. Heute ist er stolz darüber, diese positive Entwicklung miterlebt zu haben und sieht die Vielfalt des Grenzlandes als Quelle der Inspiration und Freude.

Nach dem Kaffee, der mit Kuchen und Eis serviert wurde, wurde gemeinsam mit Thomas Dohn gesungen. Er hatte sich Lieder aus dem „Højskolesangbogen“ ausgesucht. Thomas begleitete die Lieder, mit denen jedes eine Geschichte bekam, mit Akkordeon und Klavier. Es wurde fröhlich mitgesungen und die Teilnehmer freuten sich am Ende über diesen wunderbaren Tag.

Thomas Dohn begleitete am Akkordeon und am Klavier. Foto: Dieter Jessen
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Kommentar

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