Deutscher Tag 2021

„Straffer, trotzdem alles drin und mehr Zeit zum Schnacken“

„Straffer, trotzdem alles drin und mehr Zeit zum Schnacken“

„Straffer, trotzdem alles drin und mehr Zeit zum Schnacken“

Apenrade/Tingleff
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Der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger, Hinrich Jürgensen, freut sich in diesem Jahr auf ein Wiedersehen mit alten Bekannten beim Deutschen Tag in Tingleff (Archivfoto). Foto: Cornelius von Tiedemann

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Nach einem Jahr Corona-Pause öffnet die Sporthalle Tingleff in diesem Jahr wieder am ersten Sonnabend im November ihre Türen für die Besucher des Deutschen Tages. Diese dürfen sich auf Bekanntes, aber auch einige Neuerungen freuen.

„Ich gehe schon sehr, sehr lange zum Deutschen Tag, und ich kann mich nicht daran erinnern, dass der zuvor schon mal ausgefallen ist. Das war schon komisch“, sagt der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), Hinrich Jürgensen, der keinen Hehl daraus macht, dass er sich nach einjähriger, coronabedingter Abstinenz wieder auf den Deutschen Tag freut.

„Es ist toll, dass es in diesem Jahr wieder losgeht. Ich hoffe, dass trotz derzeit wieder ansteigender Infektionszahlen viele Leute den Weg nach Tingleff auf sich nehmen, um mit uns zu feiern“, so Jürgensen.

Es sei eine schwere, aber notwendige Entscheidung im vergangenen Jahr gewesen, den Festtag der deutschen Minderheit in Nordschleswig im Jubiläumsjahr zum 75-jährigen Bestehen des BDN abzusagen. Umso größer sei nun aber die Freude darüber, dass viele Gäste auch für dieses Jahr ihr Kommen zugesagt haben. Darunter unter anderem der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Daniel Günther, der nun mit einem Jahr Verzögerung die Festansprache beim Deutschen Tag halten wird.

„Wir sind sehr glücklich, dass Daniel Günther kommt. Als wir die Veranstaltung im vergangenen Jahr absagen mussten, sagte er sofort sein Kommen für dieses Jahr zu. Das ist angesichts seines vollen Terminkalenders keine Selbstverständlichkeit. Das macht uns sehr glücklich und zeigt die gute Zusammenarbeit, die wir haben“, sagt der BDN-Hauptvorsitzende.

Günther hält Versprechen

Neben Günther werden auch der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Dänemark, Prof. Dr. Pascal Hector, Venstre-Folketingsabgeordnete Ellen Trane Nørby, Einheitslisten-Folketingsabgeordneter Christian Juhl, die Vorsitzende der Region Süddänemark, Stephanie Lose, der Bürgermeister der Kommune Sonderburg, Erik Lauritzen, und der Minderheitenbeauftragte der Bundesregierung, Prof. Dr. Bernd Fabritius, Grußworte am 6. November sprechen.

Zudem freut sich Jürgensen, dass auch Mitglieder der AGDM (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten in der FUEN) an der Veranstaltung teilnehmen werden.

„Die AGDM feiert in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen und wird ihre Jahrestagung  vom 4. bis 7. November bei uns in Nordschleswig abhalten. Es ist schön, dass die Mitglieder der anderen deutschen Minderheiten mit uns den Deutschen Tag feiern werden“, so Jürgensen.

Wahl-Motto

Wie in jedem Jahr steht der Deutsche Tag unter einem bestimmten Motto. Es lautet diesmal „Auf Nordschleswig zählen – Minderheit wählen“. Eine große, öffentliche Abstimmung wie zuletzt gab es in diesem Jahr nicht.

„Da die ganzen Planungen aufgrund von Corona weiter unsicher waren, musste es dieses Mal schnell gehen, deswegen haben wir im Hauptvorstand einige Vorschläge gesammelt und abgestimmt. Da wir uns kurz vor den Kommunalwahlen befinden, ist dies, denke ich, ein gutes Motto“, sagt der Generalsekretär des Bundes Deutscher Nordschleswiger, Uwe Jessen.

Der seit Jahren feste Ablauf des Deutschen Tages wurde in diesem Jahr etwas geändert. „Straffer, trotzdem alles drin und mehr Zeit zum Schnacken“, so lautet die kurze und knappe Zusammenfassung des BDN-Generalsekretärs über das neue Konzept.

Gemeinsames Suppenessen

Statt Smørrebrød für die Teilnehmer nach dem Informationsgespräch gibt es nun ein gemeinsames Suppenessen für alle Teilnehmer des Deutschen Tages vor dem Beginn des Programmes in der Tingleffer Sporthalle.

„Wir haben uns überlegt, dass es schöner ist, wenn alle zusammen essen. Für viele bedeutet der Deutsche Tag ein Wiedersehen mit alten Bekannten, die man sonst den Rest des Jahres nicht sieht. Mit dem gemeinsamen Essen sorgen wir so für noch mehr Zeit zum Schnacken in netter Atmosphäre“, sagt Jessen.

Die Festveranstaltung beginnt um 13 Uhr und soll bis 16 Uhr gehen. Für kulturelle Unterhaltung sorgen die Gruppe „Theaterdrang“, die zwei Szenen aus ihrem Stück „Jyskland“ aufführt, die Blaskapelle des Deutschen Jugendverbandes und ein Quiz passend zur Kommunalwahl unter dem Motto „1, 2 oder 3 – Kennst du die Schleswigsche Partei“.

Ratespiel statt Tombola

Da die Tombola in diesem Jahr ausfällt, gibt es als Ersatz ein Wahlratespiel. „Da gibt es tolle Preise zu gewinnen“, verspricht Uwe Jessen. Der Überschuss wandert an „Rudi das Reiseschwein“, mit dessen Inhalt am Ende die Initiative „Kein Kind ohne Ferien“ unterstützt wird.

Die Überreichung des "Nordschleswig"-Preises der Jes Schmidt Stiftung steht natürlich auch in diesem Jahr auf dem Programmplan.

Die Gäste werden sich in diesem Jahr aber nicht nur über einen veränderten Ablaufplan wundern: „Wir haben etwas umgestellt. Die Bühne und Tische sind diesmal anders platziert. Das wird einige sicher überraschen – und vielleicht wird es auch nicht allen gefallen, aber diejenigen können wir dann hoffentlich mit einer kostenlosen Suppe besänftigen“, sagt Generalsekretär Uwe Jessen mit einem Grinsen.

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