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Küstenschutzprojekt in Sandersvig: Ein Wettlauf gegen die Zeit

Küstenschutzprojekt in Sandersvig: Ein Wettlauf gegen die Zeit

Küstenschutzprojekt in Sandersvig: Wettlauf gegen die Zeit

Kitt Kragelund/JydskeVestkysten/ aks
Hadersleben/Haderslev
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Strandnähe kann zur Überflutung führen (Symbolbild). Foto: Karin Riggelsen

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Nach der Sturmflut im Oktober 2023 müssen die Ferienhauseigentümerinnen und -eigentümer in Sandersvig dringend eine dauerhafte Lösung finden, um ihre Häuser zu schützen. Neben hohen Kosten spielt auch die Zeit gegen die Betroffenen.

Im Oktober 2023 durchbrach eine Sturmflut den Deich im Ferienhausgebiet Sandersvig und überflutete zahlreiche Häuser. Nun drängt die Zeit: Der nach der Flut provisorisch aufgebaute Strandwall muss vor dem Herbst durch eine dauerhafte Lösung ersetzt werden.

„Wir sind eine Arbeitsgruppe des Sandersvig-Vereins und haben eine Lösung erarbeitet“, sagt Ove Ernst gegenüber „JydskeVestkysten“, dessen Haus betroffen war. Die Gruppe reichte im April einen Antrag für Küstenschutzmaßnahmen ein.

Gemeinsam gegen zukünftige Flutkatastrophen 

„Viele trauen sich nicht, mit Renovierungen zu beginnen, solange kein Schutz vorhanden ist. Einige haben bewusst gewartet. Wenn wir nichts unternehmen, werden die niedrig gelegenen Häuser wieder überflutet“, so Ernst. Von den 65 Häusern im nördlichen Teil des Ferienhausgebiets liegen 40 unter zwei Metern unter Null und sind besonders gefährdet. Ein Grund mehr für die Arbeitsgruppe, schnell zu handeln, bevor es im Herbst womöglich zur nächsten Flut kommt.

Machbare Lösungen

„Wir haben uns darauf konzentriert, was im Kalenderjahr 2024 machbar ist. Wir schützen so gut wir können unter diesen Bedingungen“, betont Ernst. Der Plan umfasst den Wiederaufbau des Deiches und die Anhebung der Straße vor den Ferienhäusern auf zwei Meter unter dem Meeresspiegel. „Das ist ein natürliches Niveau und machbar. Eine Sicherung bis 2,5 Meter wäre ein ganz anderes Projekt, das 10 bis 20 Millionen Kronen kosten und viele Jahre dauern würde“, fügt Ernst hinzu.

Er erwartet, dass der Technische Ausschuss den Plan am 12. August behandelt, sodass die Arbeiten bis zum 1. Oktober abgeschlossen sein können. „Der provisorische Deich hält den Herbststürmen nicht stand“, warnt Ernst.

Finanzierung und Unterstützung

Das Küstenschutzprojekt kostet voraussichtlich 850.000 Kronen und wird ausschließlich von den Ferienhauseigentümerinnen und -eigentümern finanziert. Bei Häusern unter zwei Metern unter Null werden 16.000 Kronen fällig, bei Häusern zwischen zwei und drei Metern sind es 8.000 Kronen. Die Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer haben die Pacht für drei bis fünf Jahre um 1.000 Kronen reduziert.

„Die Hälfte des Geldes wurde bereits eingezahlt. Der Rest muss bis zum 1. August kommen. Wir müssen es durchziehen. Vielleicht sind wir nicht für die nächsten 50 Jahre gesichert, aber es ist eine gute Lösung für jetzt, mit einer Sicherung bis zu zwei Metern. Wenn der Küstenschutz abgeschlossen ist, sind wir besser geschützt als je zuvor“, schließt Ernst ab.

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Gerrit Hencke
Gerrit Hencke Journalist
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