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Brummers Gaard: Investor zieht Konsequenzen

Brummers Gaard: Investor zieht Konsequenzen

Brummers Gaard: Investor zieht Konsequenzen

Aarö/Aarø  
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Stefan Schulz und seine Frau haben viel Arbeit in das Anwesen investiert. Foto: Ute Levisen

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Vom Inseltraum zum Albtraum: Vor gut einem Jahr kaufte Stefan Schulz aus dem schleswig-holsteinischen Kaltenkirchen das traditionsreiche Anwesen Brummers Gaard auf Aarö und verpachtete es an ein junges Paar aus Nordseeland. Lange hielt es das Duo nicht auf der kleinen Insel aus. Der Besitzer ist, um eine herbe Enttäuschung reicher, erneut auf der Suche nach Interessenten – und schließt auch einen Verkauf nicht aus.

Stefan Schulz aus Kaltenkirchen in Schleswig-Holstein beschäftigt sich seit einem Jahrzehnt mit Immobilien – und war daher frohen Mutes, als er vor gut einem Jahr das traditionsreiche Restaurant Brummers Gaard auf der Insel Aarö übernahm. Brummers Gaard, wozu ein Hotelkomplex und auch die historische Bohlenscheune „Bulladen“ gehört, hatte einen guten Ruf im ganzen Land. 

Um eine teure Erfahrung reicher

Eigentlich eine sichere Sache. Weit gefehlt!

Was ist schiefgelaufen? – „Alles!“, sagt Stefan Schulz.

Der Immobilieninvestor ist heute, fast ein Jahr nach dem Erwerb, ernüchtert. Mit der Wahl des Pächterpaares habe er kein glückliches Händchen gehabt, wie er sagt: „Im Herbst haben beide nach gerade einmal sieben Monaten unser Anwesen verlassen und eine Baustelle hinterlassen.“ Beide Seiten, Pächterpaar und Verpächter, werden sich vor Gericht wiedersehen.
 

Der Betreiber des Badehotels von Aarösund hat im vergangenen Jahr das Handtuch geworfen. Für Stefan Schulz ist das ein Problem: „Von dort haben wir die Wäsche für das Inselhotel bezogen." Foto: Ute Levisen

Sanierungsarbeiten im März

In der Zwischenzeit kommt bei Stefan Schulz keine Langeweile auf: „Hier muss gründlich aufgeräumt und saniert werden“, sagt er. Der Käufer aus Kaltenkirchen ist, vorsichtig ausgedrückt, unglücklich über den jetzigen Zustand des Anwesens: „Sowohl die große Pächterwohnung als auch das Restaurant wurden über die Wintermonate nur ungenügend beheizt.“ Der Substanz habe dies alles andere als gutgetan.

Schulz investiert seit zehn Jahren in Deutschland in Immobilien: Restaurants, Spielhalle, Wohnungen – er hat so ziemlich alles in seinem Portefeuille.

Ungeachtet seiner Branchenerfahrung hat er auf Aarö neue Erfahrungen gesammelt und sagt, es sei schwierig, wenn man in vielen Dingen auf die Hilfe Dritter angewiesen ist und die Sprache nicht spricht: angefangen bei der digitalen Infrastruktur bis hin zur Kommunikation mit dänischen Behörden. Und, und, und ...

Auch das Haupthaus hat das Ehepaar restauriert. Foto: Ute Levisen

Investor: „Wir schauen nach vorn!“

Schulz möchte dieses Kapitel seiner Firmengeschichte möglichst schnell abschließen – und über diese Erfahrung hinwegkommen: „Es muss jetzt weitergehen. Wir wollen nach vorn schauen!“

Mit dem kleinen Hotelkomplex hat er angefangen. Doch es gibt noch einiges zu tun. Anfang März geht es weiter mit den Instandsetzungsarbeiten auf Brummers Gaard.
 

Im Sommerhalbjahr ist die „Perle des Kleinen Belts", wie Aarö genannt wird, ein beliebtes Ausflugsziel. Foto: Ute Levisen

Suche nach Pacht-Nachfolge hat begonnen

Zeitgleich sieht sich Stefan Schulz nach einem neuen Pächter oder einer Pächterin – oder beidem um: „Es wäre schön, wenn die Nachfolger Deutsch sprechen“, wünscht er sich.

Sollte sich keine geeignete Nachfolge finden, mag Stefan Schulz auch einen Verkauf von Brummers Gaard nicht ausschließen.

Fortsetzung folgt
 

 

Der kleine Hotelkomplex „Annex" ist bereits renoviert worden. Foto: Ute Levisen
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