Deutsch-dänische Geschichte

Aastrupvej: Die Geschichte der schönsten Straße der Domstadt

Aastrupvej: Die Geschichte der schönsten Straße der Domstadt

Aastrupvej: Die Geschichte der schönsten Straße der Domstadt

Hadersleben/Haderslev
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Der Aastruper Weg und seine Villen sind das Thema in dem neuen Buch von Helge C. Jacobsen. Foto: Ute Levisen

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„Aastrupvej" – kurz und bündig ist der Titel des druckfrischen Werkes über die schönste Straße der Domstadt – den Aastruper Weg. Sein Autor ist der bekannte Fachmann für alte Häuser, Helge C. Jacobsen. Unterstützt vom Historischen Archiv Hadersleben, beschreibt er, wie sich der Straßenzug mit den vielen Prachtvillen im Laufe der Zeit gewandelt hat.

Helge C. Jacobsen ist der Fachmann, wenn es um alte Häuser in der Domstadt geht. Als Vorsitzender des Kulturvereins „By & Land Haderslev" hat er sich wiederholt in die öffentliche Debatte eingemischt, wenn kulturgeschichtlich wertvolle Gebäude der Abrissbirne zum Opfer fallen sollten.

„Aastrupvej – Haderslevs flotteste villavej" – so lautet der Titel seines Buches über den Aastruper Weg, den der Autor soeben dank der Hilfe von Historie Haderslev in deren Verlag herausgegeben hat.

Helge C. Jacobsen, Vorsitzender des Kulturerbe-Vereins, hat es sich wie sein Verein zur Aufgabe gemacht, über das kulturelle Erbe der Domstadt zu wachen. Soeben hat der pensionierte Psychologe ein Buch über den Aastruper Weg (Aastrupvej) veröffentlicht, der mit seinen vielen Patriziervillen als einer der schönsten Straßenzüge Dänemarks gilt. Foto: Ute Levisen

Steckenpferd in Buchform

„Drei Jahre ist das Buch unterwegs gewesen", erzählt der Psychologe a. D., wenngleich er nicht alle Jahre kontinuierlich an dem Werk gearbeitet habe: „Zwischendurch hat die Arbeit an dem Buch geruht – dann hatte der Verlag kein Geld."
 

Auch die deutsche Bücherei, zu sehen im Hintergrund, wird in Jacobsens Werk über den Aastruper Weg erwähnt. Im Vordergrund liegt Marielyst, eines der ältesten Gebäude der Straße. Foto: Ute Levisen

Umso mehr freut sich Jacobsen, dass sein Buch über eines seiner Steckenpferde nun endlich einer breiten Leserschaft zugänglich ist.

Es umfasst die historisch wertvollen Gebäude am Aastruper Weg, die vor 1960 errichtet wurden. Sie sind zugleich Zeitzeugen der Entwicklung der Architektur in Hadersleben – vom Klassizismus bis zum Heimatschutzstil, der auch die deutsche Architektur von 1890 bis 1914 prägte.
Das älteste Gebäude ist Marielyst am Aastruper Weg 13, das Bauherr Niels von Krogh Ende 1820 in klassizistischem Stil errichten ließ.

Anhand von Fotos und Zeichnungen begleitet der Autor seine Leserschaft auf dem Aastruper Weg. Foto: Buchfoto

Von Prachtvillen und Bausünden

Der Autor macht keinen Hehl daraus, dass der Aastruper Weg seiner Auffassung nach neben Prachtvillen auch von unübersehbaren Bausünden geprägt ist.

Jacobsen erläutert die Geschichte einzelner Häuser und illustriert sie anhand von Zeichnungen, aber auch eigenen Fotos.
 

Marielyst ist das älteste Gebäude der Straße. Erbaut wurde es um 1830. Foto: Ute Levisen

Hilfe aus dem historischen Archiv

„Das Archiv hat mir dabei geholfen, Material wie Postkarten und Zeichnungen zu beschaffen", erzählt der Autor von der Arbeit an seinem umfangreichen Werk. Auch von Privatleuten am Aastruper Weg habe er wertvolle Hilfe bekommen. 

Vor drei Jahren hat die Kommune einen Flächennutzungsplan für den Straßenzug erarbeitet, der unter anderem die Häuser dort in verschiedene Denkmalschutz-Kategorien einteilt.
 

Archivleiter Bent Vedsted Rønne und sein Team von Historie Haderslev haben den Autor bei den Recherchen für sein Buch tatkräftig unterstützt: „Dafür bin ich sehr dankbar“, sagt Helge C. Jacobsen. Foto: Ute Levisen

Etwas ganz Besonderes

„In dieser Zeit entstand auch die Idee für mein Buch", erinnert sich Helge C. Jacobsen.

In seinen Augen ist der Aastruper Weg etwas ganz Besonderes – nicht nur in Hadersleben: „Es ist eine sehr breite Straße, geprägt von einem deutschen, national-romantischen Baustil – und entstanden in einer Zeit, als es noch keine Autos gab.“

 

 

Der Aastruper Weg in Hadersleben gilt als einer der schönsten Straßenzüge Dänemarks. Foto: Ute Levisen

Das Schreiben an Königin Margrethe II.

Deres Majestæt!

På vegne af det tyske mindretal ønsker undertegnede at takke Dronningen for 52 års indsats for Danmark. Vi har altid sat pris på, at De også har været det tyske mindretals Dronning, og at De som Regent ved mange lejligheder har udtrykt Deres forbindelse til det tyske mindretal.

Deres besøg hos os i 1986 var afgørende for mindretallets selvforståelse som ligeværdige borgere i Danmark. Gerne tænker vi også tilbage på Deres besøg i sommeren 2021 i Sønderborg på vores museum, hvor De sammen med Forbundspræsident Steinmeier plantede to træer, der står som symboler på de tætte bånd mellem Danmark og Tyskland.

Deutsches Museum har netop udgivet vedlagte bog, der ved hjælp af en lang række udstillingsgenstande fortæller 100 historier om mindretallet og livet i det dansk-tyske grænseland. Vi ønsker Dem fornøjelse med bogen, der i øvrigt også vil udkomme i en dansk udgave.

Med højagtelse,

Deres ærbødige

Hinrich Jürgensen

Formand Bund Deutscher Nordschleswiger

 

Die deutsche Übersetzung:

Ihre Majestät!

Im Namen der deutschen Minderheit möchte ich mich bei Ihrer Majestät für 52 Jahre Einsatz für Dänemark bedanken.

Wir haben sehr geschätzt, dass Sie auch die Königin der Minderheit waren und als Regentin bei vielen Anlässen Ihre Verbindung zur deutschen Minderheit deutlich gemacht haben.

Ihr Besuch bei uns im Jahr 1986 war entscheidend für das Selbstverständnis der Mitglieder der deutschen Minderheit als gleichwertige Bürger Dänemarks.

Gerne denken wir auch an Ihren Besuch im Sommer 2021 in unserem Museum in Sonderburg zurück, als Sie gemeinsam mit dem Bundespräsidenten Steinmeier zwei Bäume pflanzten, die symbolisch für die enge Verbindung zwischen Deutschland und Dänemark stehen.

Das Deutsche Museum Nordschleswig hat gerade das beigelegte Buch herausgebracht, welches anhand einer Reihe von Ausstellungsgegenständen 100 Geschichten über die Minderheit und das Leben im deutsch-dänischen Grenzland erzählt.

Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen mit dem Buch – welches in Zukunft auch auf Dänisch herauskommen wird.

Hochachtungsvoll, Ihr ergebener

Hinrich Jürgensen

Hauptvorsitzender des Bundes Deutscher Nordschleswiger

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Leitartikel

Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
„Wenn Minderheiten als Gefahr für andere dargestellt werden“