Bildung
Hadersleben bangt um Campus: Führungskrise am UC Syd
Hadersleben bangt um Campus: Führungskrise am UC Syd
Hadersleben bangt um Campus: Führungskrise am UC Syd
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Mitarbeitende vom UC Syd, darunter vornehmlich Lehrkräfte der Lehrerausbildung in Hadersleben, erheben gegenüber ihrer Gewerkschaft Vorwürfe gegen die Leitung der größten Ausbildungseinrichtung Südjütlands. Der Standort Hadersleben könnte auf dem Spiel stehen, sagt die Kommunalpolitikerin Tina Rosenkilde.
Fast jedes fünfte Mitglied der Gewerkschaft „Danmarks Magisterforening“ (DM) hat in den vergangenen sechs Monaten über Missstände an der größten Bildungseinrichtung Südjütlands, UC Syd, berichtet.
30 bis 40 der rund 200 Mitglieder beklagen steigenden Druck und ein zunehmend harsches Arbeitsklima, wie die Gewerkschaftszeitung „Akademikerbladet“ berichtet.
Zunehmender Druck durch Sparmaßnahmen
Vor allem die Lehrerausbildung in Hadersleben und in Esbjerg seien von Sparmaßnahmen betroffen, sagt Gewerkschafterin Christina Vandborg. Trotz staatlicher Unterstützung habe die Lehrerausbildung Kürzungen hinnehmen müssen, was die Arbeitsbedingungen verschlechtert habe.
„Immer weniger Menschen müssen immer mehr Aufgaben übernehmen“, so Vandborg gegenüber dem Gewerkschaftsblatt.
Seit dem Frühjahr häufen sich bei DM die Anrufe von Lehrkräften und Verwaltungsangestellten.
„Viele stehen kurz vor einer stressbedingten Krankschreibung. Einige weinen am Telefon. Gemein ist den meisten, dass sie einen erhöhten Arbeitsdruck, ein hartes Arbeitsumfeld und eine Führung erleben, der sie nicht vertrauen“, fasst die Gewerkschafterin zusammen.
Studienleiter unerwartet freigestellt
In Hadersleben erreichte die Situation im Juli einen Höhepunkt, als Studienleiter Jacob Buris Andersen unerwartet freigestellt wurde, was für die übrigen Lehrkräfte bedeutet habe, dass sie mit einer extrem kurzfristigen Planung in das neue Studienjahr starten mussten.
Von Oettingen verteidigt seine Position
Rektor Alexander von Oettingen und Co-Autor des Buches „Pissedårlig Ledelse“ (Grottenschlechter Führungsstil), reagierte in dieser Woche mit einem Schreiben an seine Mitarbeitenden auf die Kritik.
Darin betont er, dass es nicht seine Absicht sei, eine „Kultur der Angst“ zu schaffen. Zugleich entschuldigt sich von Oettingen, sollte dies so aufgefasst worden sein und ermutigt Betroffene, interne Kanäle wie die Whistleblower-Plattform zu nutzen.
Externe Untersuchung
Zugleich betont er, dass die Direktion die schweren Vorwürfe ernst nehme und gemeinsam mit dem Vorstand beschlossen habe, eine externe Untersuchung einzuleiten, um die Stimmung unter Mitarbeitenden und Führungskräften auszuloten.
Bangen um den Campus in Hadersleben
In den Augen der konservativen Kommunalratsabgeordneten Tina Rosenkilde zählt jeder Tag: „Ich habe vor einem halben Jahr erste Hinweise auf die Missstände erhalten“, sagt sie in einem Gespräch mit dem „Nordschleswiger“: „Wenn der Vorstand jetzt nicht eingreift, könnte das Ganze damit enden, dass Hadersleben seine Lehrerausbildung verliert.“
Sie habe den UC Syd-Vorstand bereits im April über die Lage informiert, so die Lokalpolitikerin. Bislang ergebnisoffen.
Unmut bei Studierenden
Im Vorstand vom „University College Syd“ ist die Domstadtkommune mit ihrem Bürgermeister Mads Skau (Venstre) repräsentiert. Dieser war für einen Kommentar bislang nicht erreichbar.
Unterdessen macht sich unter den Studierenden zusehends Unmut breit.