Covid-19

Neue Listen: Regionen wollen keine Impfdosen mehr verschwenden

Neue Listen: Regionen wollen keine Impfdosen mehr verschwenden

Regionen wollen keine Impfdosen mehr verschwenden

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Bereits zu Jahresbeginn hatten Behörden und Regionen dazu aufgerufen, keine Impfdosen ungenutzt zu lassen – dass die Spritzen aber nur an Personen aus den Zielgruppen verabreicht werden dürfen. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

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Verschwendung kommt nicht infrage – und auch der Zufall soll nicht entscheiden. Nachdem mehrere Dosen in Süddänemark entsorgt werden mussten, soll ein neuer Plan her.

Es kommt nicht häufig vor, dass Corona-Impfdosen nicht genutzt werden, weil es niemanden gibt, dem sie zustehen. Doch das ist bereits passiert – und deshalb sollen nun die Listen erneuert werden, auf denen zum Beispiel die Namen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Gesundheitssektor stehen, die kurzfristig zum Impfen einberufen werden können.

Darauf hat sich Danske Regioner, der Verband der dänischen Regionen, die für das Gesundheitswesen zuständig sind, verständigt.

Polizisten bekamen Spritzen – weil sie in der Nähe waren

„Es dürfen auf gar keinen Fall Impfdosen vergeudet werden. Und zum Glück passiert das auch nur sehr selten. Doch wir müssen untersuchen, ob die Akutlisten und die Richtlinien dafür optimal sind“, so die stellvertretende Chefin von Danske Regioner, Ulla Astman (Soz.).

In Woche 8 waren 31 tadellose Impfdosen am Südwestjütischen Krankenhaus in Esbjerg vernichtet worden, weil es nicht möglich war, Personen zu finden, die die Impfungen haben wollten – und denen sie zugleich zustanden.

In Hillerød war Beamten der Polizei angeboten worden, sich impfen zu lassen, als es im Impfzentrum gegenüber des Kommissariats überschüssige Dosen gab. Die Polizeileitung hat dies jedoch inzwischen unterbunden – weshalb diese Woche eine Reihe von Impfdosen vernichtet werden musste, schreibt „sn.dk“.  Die Impfungen sollten lieber jenen zugutekommen, die die Gesundheitsbehörden priorisiert haben, so die Polizei.

Brostrøm: Längst klar, dass nicht vergeudet werden darf

Doch diese Beispiele seien die absolute Ausnahme, sagt Astman. „Man muss untersuchen, ob die Akutlisten ausreichend lang sind“, sagt sie.

Sie unterstreicht zugleich, dass bereits jetzt eifrig daran gearbeitet werde, dass keine Impfdosen verschwendet werden – und es nicht leicht sei, die Akutlisten zu verbessern.

Der Chef der obersten Gesundheitsbehörde, Søren Brostrøm, ist der Auffassung, dass bereits eindeutig vermittelt worden sei, dass gegen Impf-Verschwendung vorgegangen werden müsse. Es sei selbstverständlich, dass Empfänger gefunden werden müssten, wenn Impfstoff übrig bleibe, sagt er zu „DR Nyheder“.

Dazu können man jedoch nicht die Erstbesten von der Straße hereinholen, sagt Ulla Astman.

Ein Überschuss an Impfdosen kann beispielsweise entstehen, wenn Bürger nicht zu ihrem Impftermin erscheinen oder wenn die Anzahl der Dosen in den vorbereiteten Gläsern mit Impfstoff nicht der Anzahl der erschienenen Bürger entspricht. Dann wird die sogenannte Akutliste zur Hand genommen.

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