Coronavirus

Einreise: Sommerhausvermieter fordern Lockerungen

Einreise: Sommerhausvermieter fordern Lockerungen

Einreise: Sommerhausvermieter fordern Lockerungen

Ritzau/nb
Nordschleswig/Kopenhagen
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Die dänischen Sommerhausvermieter hoffen, dass die Einreisebeschränkungen für deutsche Touristen bald gelockert werden. (Symbolfoto) Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

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Die Infektionszahlen sind in mehreren deutschen Bundesländern inzwischen so niedrig, dass die Einreiseregeln weiter gelockert werden sollten. Doch das ist bisher noch nicht geschehen.

Die Einreisebeschränkungen machen den dänischen Sommerhausvermietern Sorgen. Sie fürchten einen Sommer ohne die gewöhnliche Anzahl an deutschen Touristen.

Derzeit sind nur Touristen aus Schleswig-Holstein von der Forderung nach Quarantäne nach einer Einreise nach Dänemark ausgenommen.

Deutschland weiterhin „orange“

Das dänische Außenministerium hatte zuletzt am vergangenen Freitag seine Reiseempfehlungen aktualisiert, jedoch mit Ausnahme Schleswig-Holsteins weiterhin alle übrigen Bundesländer als „orange“ ausgewiesen.

Vor dem Hintergrund niedriger Infektionszahlen in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern zeigt sich die Branchenvereinigung der Sommerhausvermieter verwundert darüber, dass Touristen aus diesen Gebieten weiterhin nicht von der Quarantänepflicht befreit sind.

Inzidenzzahlen in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern unter 50

Aus der Internetseite des Außenministeriums geht hervor, dass die Inzidenzzahl 44,50 für Hamburg und 47,70 für Mecklenburg-Vorpommern beträgt.

Dies würde unmittelbar bedeuten, dass die Restriktionen für diese Bundesländer gelockert werden müssten, da die Grenze bei einer Inzidenzzahl von 50 liegt.

Die Inzidenzzahl spiegelt die Anzahl an Infizierten auf 100.000 Einwohner wider.

Viele Buchungen gehen verloren

Carlos Villaro Lassen, Direktor der Branchenvereinigung der Sommerhausvermieter, hofft darauf, dass die Inzidenzzahlen für die beiden Bundesländer bedeuten, dass die Einreisebeschränkungen für Touristen aus diesen Bundesländern schnellstmöglich gelockert werden.

In diesen Tagen entgehen den Sommerhausvermietern sehr viele Reservierungen, da nur deutsche Touristen aus Schleswig-Holstein von der Quarantänepflicht ausgenommen sind.

„Wir sprechen über mehrere Millionen Übernachtungen, die wir vom Rest Deutschlands verlieren, und das trotz sehr niedriger Infektionszahlen dort und trotz entsprechender Spielregeln, die den Zugang eigentlich ermöglichen sollten“, sagt Carlos Villaro Lassen.

Erklärung für ausbleibende Lockerungen

Ritzau hat beim Justizministerium angefragt, weshalb die Einreisebeschränkungen für Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern noch nicht gelockert worden sind, obwohl beide Bundesländer eine entsprechend niedrige Inzidenzzahl aufweisen.

Das Ministerium teilt mit, dass Deutschland eine Reihe an regionalen Testdaten nicht an das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) übermittelt.

Und da die dänischen Behörden ihre Reiseempfehlungen unter anderem auf Grundlage der Daten des ECDC erstellen, sei es nicht möglich, regionale Reisebeschränkungen für Deutschland zu erstellen. Die Ausnahme bilde Schleswig-Holstein, das im Grenzland liegt.

Deutschland als Ganzes muss auf eine Inzidenzzahl unter 50 kommen

Damit die Einreisebeschränkungen auch für Touristen aus dem übrigen Bundesgebiet gelockert werden können, sei es darum erforderlich, dass das Land als Ganzes auf eine Inzidenzzahl von unter 50 kommt.

Die zuletzt ermittelte Inzidenzzahl für Deutschland beträgt 74,7. Damit ist es noch ein Stück weit bis zur Grenze von 50.

Inzidenzwert am Sonntag unter 50 gefallen

Wie die Deutsche Presseagentur am Sonntagmittag mitteilt, gibt das Robert Koch-Institut die bundesweite 7-Tage-Inzidenz am Sonntag mit 35,2 an, dem niedrigsten Wert seit Mitte Oktober. Das dänische Außenministerium aktualisiert seine Reiseempfehlungen wieder am kommenden Freitag.

Der Artikel wurde um 13.10 um den letzten Absatz ergänzt.

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