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Interreg: Über 90 Millionen Euro für neue grenzüberschreitende Projekte

Interreg: Über 90 Millionen Euro für neue grenzüberschreitende Projekte

Interreg: Über 90 Millionen für neue Projekte

Krusau/Kruså
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Die Vorsitzenden des Interreg-Ausschusses: Preben Jensen, Regionsratsmitglied Region Süddänemark, Simone Lange, Oberbürgermeisterin Stadt Flensburg, Freddy Blak, Regionsratsmitglied Region Seeland, und Stefan Leyk, Kreispräsident Kreis Plön (v.l.) Foto: Interreg-Sekretariat Krusau

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Das Interreg-Sekretariat in Krusau verkündet gute Nachrichten. Die EU gibt voraussichtlich Geld für ein neues Förderintervall. Und es ist trotz Brexits mehr als beim vergangenen Mal.

Das EU-Programm „Interreg Deutschland-Danmark“ mit dem Sekretariat in Krusau (Kruså) wird fortgesetzt. Für den kommenden Förderzeitraum von 2022 bis 2030 stehen 93,6 Millionen Euro bereit. Dies teilte das Interreg-Büro am Donnerstag mit.

Die Fördergelder für die Interreg-Zusammenarbeit zwischen Schleswig-Holstein und Dänemark kommen von der EU. Wie das Sekretariat mitteilt, haben sowohl die Landesregierung Schleswig-Holstein mit dem Ministerium für Justiz, Europa und Verbraucherschutz als auch die dänische Erhvervsstyrelsen (das dänische Gewerbeamt) die politische Einigung zur Förderung bestätigt. Die EU als Geldgeber muss aber noch zustimmen.

Förderplus von 3,6 Millionen Euro

Laut Lewe Kuhn, Leiter des Sekretariats in Krusau, ist die Fördersumme im Vergleich zum jetzigen, ablaufenden Förderzeitraum leicht gestiegen, nämlich um 3,6 Millionen Euro. Kuhn zeigte sich im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“ sehr erfreut, man habe aufgrund des Brexits eine Reduktion befürchtet, so Kuhn. Seit 2018 laufen die Verhandlungen zum neuen Förderzeitraum.

Für das neue Förderintervall ab 2022 peilt Lewe Kuhn eine erste Antragsfrist im Mai kommenden Jahres an, eine erste Ausschusssitzung, in der sich die Ausschussmitglieder dann mit den eingereichten Projekten befassen, wird im September angestrebt.

Zukünftige Projekte werden in vier Bereichen gefördert:

  • Innovative Region. Gefördert wird die deutsch-dänische Zusammenarbeit öffentlicher Einrichtungen, um grenzüberschreitend Innovationen zu fördern.
  • Grüne Region. Geld gibt es wieder für grenzüberschreitende Projekte, in denen es um Klimaanpassung, erneuerbare Energien, Klimawandel, Küsten- und Hochwasserschutz, aber auch um Auswirkungen von Dürre geht. Hinzu kommen die Themen Kreislaufwirtschaft und Wiederverwertung. Dieser Bereich ist laut Lewe Kuhn im kommenden Förderintervall deutlich ausgebaut worden.
  • Ausbildung/Tourismus. Hier geht es unter anderem um lebenslanges Lernen und um deutsch-dänische Ausbildungen und die Förderung von Naturwissenschaften in der Schule, aber auch um die Förderung von nachhaltigem Tourismus.
  • Der letzte Bereich beschäftigt sich mit der institutionellen Zusammenarbeit über die deutsch-dänische Grenze hinweg. Es gehe hier vor allem um die Förderung des grenzüberschreitenden Austausches etwa von Sportvereinen – um bürgernahe Projekte, so Kuhn.

Lange: In Brüssel gekämpft

Simone Lange, Oberbürgermeisterin der Stadt Flensburg und stellvertretende Vorsitzende des Interreg-Ausschusses, erläutert: „Seit Monaten kämpfen Politik, Verwaltung und Interessenten aus Schleswig-Holstein sowie aus Süddänemark, Seeland und Brüssel an den Vorbereitungen für das neue Interreg-Förderprogramm. Die Höhe der Fördermittel ist ein großer Meilenstein. Ein größerer Fördertopf, als zunächst erwartet.“

Die dänischen Vorsitzenden des Interreg-Ausschusses und Politiker Preben Jensen (Region Syddanmark) sowie Freddy Blak (Region Sjælland) sind sich einig: „Unsere Zusammenarbeit und Verbindungen beruhen auf Vertrauen und gegenseitigem Verständnis. Darauf haben wir in den vergangenen Jahren hingearbeitet. Die Zusammenarbeit muss erhalten, gepflegt und ausgebaut werden, denn die deutsch-dänische Zusammenarbeit ist keine Selbstverständlichkeit."

In den vergangenen eineinhalb Jahre litten die grenzüberschreitenden Projekte unter den Folgen der Corona-Pandemie. Was das neue Förderintervall angeht, blickt Lewe Kuhn jedoch optimistisch in die Zukunft.

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