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Nachbarschaftliche Schützenhilfe für den Abo-König

Nachbarschaftliche Schützenhilfe für den Abo-König

Nachbarschaftliche Schützenhilfe für den Abo-König

Feldstedt/Felsted
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Kaum hatte ihm Wolfgang Treptow (l.) vom Schützenverein Tarp das „Lametta“ abgenommen, wurde Uwe Friedrichsen (r.) die Königsplakette auch wieder verliehen. Die Königsproklamation nahm Hartmut Fehlau (im Hintergrund links) vom Schützenverein Neukrug vor. Foto: Karin Riggelsen

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Der Vorsitzende des Feldstedter Schützenvereins muss alle Jahre wieder auf die Amtskollegen aus Neukrug und Tarp zurückgreifen, denn Selbstkrönungen sind in der Geschichte selten.

Man muss schon länger in den Feldstedter Protokollbüchern zurückblättern, um einen Schützenkönig zu finden, der nicht Uwe Friedrichsen heißt. Da er auch Vorsitzender des dortigen Schützenvereins ist, kommt er alljährlich in ein kleines Dilemma. Wie gut, dass da auf die Kollegen der Nachbarvereine Verlass ist.

Hartmut Fehlau, Vorsitzender des Schützenvereins Neukrug, und Wolfgang Treptow, Vorsitzender des Schützenvereins Tarp, übernehmen schon seit Jahren das Kommando, wenn es um die Proklamation der „Royals“ in Feldstedt geht. Schließlich kann sich der Abonnementsieger und Vorsitzende Uwe Friedrichsen nicht selbst die Königskette abnehmen und später wieder umhängen. Selbstkrönungen führen selten zur Popularität, wie ein Blick in die Geschichtsbücher verrät.

„Diese Aufgaben nehmen wir ihm gerne ab. Wir sind es aus unseren eigenen Vereinen gewohnt, die Proklamationen durchzuführen. Es ist daher nicht ungewohnt und wenn wir unsere Schützenbrüder und -schwestern in Feldstedt auf diese Weise unterstützen können, tun wird das sogar sehr gerne“, unterstreicht Hartmut Fehlau.

Beim letzten Schützenfest eröffnete Abo-König Uwe Friedrichsen noch den Tanz mit Ehefrau Brita. In diesem Jahr hatte Tochter Sabrina der Mutter den Sieg weggeschnappt, weshalb Vater und Tochter diesmal über das Parkett schwebten. Foto: Karin Riggelsen

Tanz mit der Tochter

Den obligatorischen Ehrentanz mit der Schützenkönigin des Jahres durfte Uwe Friedrichsen übrigens mit seiner Tochter Sabrina Stelling aufs Parkett legen, die ihre Mutter Brita Friedrichsen als Königin von Feldstedt ablöste. Bevor Vater und Tochter zu „Ein Stern, der deinen Namen trägt“ den Tanz eröffneten, eilte Uwe Friedrichsen noch schnell zum Musikpult, um auf „Play“ zu drücken, denn außer Vorsitzender und König ist er natürlich auch noch Haus-DJ.

Schulleiterin Viola Matthiesen von der Deutschen Privatschule Feldstedt gehörte zu den Teilnehmerinnen des Schützen- und Gemeinschaftsfestes. Foto: Karin Riggelsen

Der Hofstaat aus Feldstedt

Während der König von Feldstedt weiter Uwe heißt und die Königin an seiner Seite in den nächsten 12 Monaten Sabrina, so wird der Hofstaat von der 1. Hofdame Frauke Candussi und der 2. Hofdame Brita Friedrichsen, sowie vom 1. Ritter Heino Knoop und vom 2. Ritter Patrick Jessen vervollkommnet.

Es gibt auch einen Kinder-Hofstaat. Unter der Leitung von Peter Juhler und Uwe Friedrichsen haben die Schülerinnen und  Schüler der Deutschen Privatschule Feldstedt am Freitag auf die Schießscheiben gezielt. Die meisten Ringe erzielten Thea Schubert und Bero Becker, die sich nun Prinzessin und Prinz von Feldstedt nennen dürfen. Ihrem Hofstaat gehören die 1. Zofe Hanya Romey und 2. Zofe Helena Dombrink sowie der 1. Lakai Oliver Möller und der 2. Lakai Kontantin Pedersen. Lesen Sie mehr hier.

Die Bar ist ansonsten die Domäne der Bauruper Zwillingsbrüder Henrik und Morten, doch in diesem Jahr haben Kerstin Thaysen Damgaard (l.) und ihre Schwester Sine Hansen (r.) den Bardienst übernommen, da die Brüder wegen der Teilnahme an einer Silberhochzeit verhindert waren. Die Schwestern sind übrigens die Nichten von Vereinsboss Uwe Friedrichsen. „Kerstin und ich hätten schon Lust auf eine Wiederholung, denn es hat großen Spaß gemacht. Aber ich vermute, dass die Zwillinge den Platz hinter der Bar nicht freiwillig hergeben“, sagt Sine Hansen mit einem Augenzwinkern. Foto: Karin Riggelsen

Preis- und Pokalschießen

Während nur die Mitglieder des Schützenvereins auf die Königsscheibe schießen dürfen, so steht das Preis- und Pokalschießen allen Interessierten offen. Besonders erfolgreich waren die Schützinnen und Schützen aus den benachbarten Schützenvereinen aus Tarp, Neukrug, Eggebek, Ellund und Handewitt.

Die Ergebnisliste 2022:

Schülerpokal: 1. Marco Sanktangelo, Tarp, 81 Ringe; 2. Sinja Bruhn, Tarp, 79 R.

MS-2000: 1. Emilia Callesen, Tarp, 89 R.; 2. Claus Lund, Tarp, 86 R.; 3. Josi Dreher, Tarp, 85 R.; 4. Alicia Hermann, Tarp, 79 R.; 5. Linea Bruhn, Tarp, 78 R.

Einzelwanderpokale:

SVF-Pokal: 1. Sven Bruhn, Tarp, 80 R.; 2. Uwe Friedrichsen, Feldstedt, 80 R.; 3. Klaas Hanl, Tarp, 70 R.
Senioren-Pokal: 1. Wolfgang Sommer, Tarp, 90 R.; 2. Siegfried Schulz, Handewitt, 89 R.; 3. Horst Kratzel, Handewitt, 89 R.

Mannschaftswanderpokale:

SVF-Jugendpokal: 1. Tarp I, 257 R.; 2. Tarp II, 253 R.; 3. Eggebek, 180 R.
SVF-Schützenpokal: 1. Tarp, 216 R.; 2. Feldstedt, 211 R.
SVF-Damenpokal: 1. Tarp, 259 R.
SVF-Herrenpokal: 1. Eggebek, 246 R.
SVF-Seniorenpokal: 1. Ellund, 268 R.; 2. Tarp, 267 R.; 3. Handewitt, 266 R.; 4. Neukrug, 250 R.

Dreieckscheibe:
Kinder: 1. Jonas Ströhle, Eggebek, Höchste 10
Erwachsene: 1. Wolfgang Sommer, Tarp, Höchste 10

Elferscheibe:
Kinder: 1. Emilia Callesen, Tarp, 8,4 Treffer
Erwachsene: 1. Mik Korioth, Tarp, 11,6 Treffer

Bockscheibe:

Kinder: 1. Sinja Bruhn, Tarp, Beste 10
Damen: 1. Pamela Nielsen, Eggebek, Beste 10
Herren: 1. Siegfried Schulz, Handewitt, Beste 10

Glückscheibe:

Kinder: 1. Anton Callesen, Tarp
Erwachsene: 1. Marlene Löhmer, Tarp

Preisschießen:
Kinder: 1. Marco Sanktangelo, Tarp, 44 R.; 2. Sinja Bruhn, Tarp, 43 R.; 3. Alicia Herman, Tarp, 41 R.; 4. Luis Ströhle, Eggebek, 26 R.; 5. Dominik Schultz, Eggebek, 22 R.
Jugend: 1. Linea Bruhn, Tarp, 48 R.; 2. Emilia Callesen, Tarp, 48 R.; 3. Josi Dreher, Tarp, 48 R.
Damen: 1. Pamela Nielsen, Eggebek, 49 R.; 2. Carmen Wollesen, Tarp, 49 R.
Herren: 1. Mik Korioth, Tarp, 48 R.; 2. Sven Bruhn, Tarp, 46 R.
Seniorinnen: 1. Gisela Hansen, Ellund, 49 R.
Senioren: 1. Wolfgang Sommer, Tarp, 50 R.; 2. Wolfgang Treptow, Tarp, 49 R., 3. Ingo Christiansen, Neukrug, 48 R.


Luftpistole: 1. Erwin Lorig, Tarp, 48 R.; 2. Bente Fehlau, Neukrug, 43 R.

Würfeln: 1. Gisela Hansen, Ellund, 7.450 Punkte … Letzter: Robert Treptow, Tarp, 0 Punkte.

Die Schwestern Linea (11) und Sinja (8) Bruhn aus Tarp sind über ihren Vater Sven zum Schießen gekommen. Sie schießen bereits seit vier beziehungsweise drei Jahren. Vereinskamerad Marco Sanktangelo ist erst vor einem Jahr in die Jugendabteilung des Schützenvereins Tarp gekommen und hat auf Anhieb schon einige Pokale und Preise in Feldstedt abräumen können. Foto: Karin Riggelsen

Gute Jugendarbeit

Ein Blick auf die Siegerliste verrät, dass der Schützenverein Tarp besonders im Kinder- und Jugendbereich fast alle Preise und Pokale abräumen konnten.

„Das liegt ganz klar an unserer guten Jugendarbeit“, sagt Sven Bruhn. Der 46-Jährige ist selbst mit 12 Jahren in den Schützenverein Tarp eingetreten. Seine elfjährige Tochter Linea ist schon seit vier Jahren aktiv, während die jüngere, Sinja (8 Jahre) vor rund drei Jahren mit dem Schießen angefangen hat.

„In Tarp beginnen die Kinder eigentlich erst ab 12 Jahren. Und dann auch zunächst mit dem Lichtpunktschießen. Es bedarf dann einer Sondergenehmigung, um mit den Luftgewehren schießen zu dürfen“, erzählt der Vater. Beide Töchter haben eine solche Sondergenehmigung.

Die Tombola ist ein wichtiger Bestandteil des Schützen- und Gemeinschaftsfestes in Feldstedt. Foto: Karin Riggelsen

Kein Geschwisterneid

Die jüngere der beiden Mädchen scheint besonders talentiert zu sein. Sie holte bei ihrem ersten Königsschießen prompt den Titel in Tarp. Auch in Feldstedt konnte sie mehrere Preise und Pokale einheimsen. Neidisch ist die ältere Schwester übrigens nicht. „Nö, ich spiele ja auch Fußball“, erzählt sie.

Die Schützenproklamation und Preisverleihung in Feldstedt wird alljährlich beim Schützen- und Gemeinschaftsfest durchgeführt, das im Rahmen des Deutschen Tages in Nordschleswig stattfindet.

Statistisch gesehen, hätte eigentlich jeder Gast mindestens einen Gewinn mit nach Hause nehmen können … Die Realität sah anders aus. Foto: Karin Riggelsen

Schwer beladen

Eingeleitet wird das Schützen- und Gemeinschaftsfest mit einem gemeinsamen Essen. Traditionsgemäß stehen Rindsrouladen auf dem Menü. Ein weiterer Höhepunkt ist die Tombola. In diesem Jahr ging es um 80 Gewinne. Statistisch gesehen, hätte daher bei rund 70 Angemeldeten jeder Gast mindestens einen Preis mit nach Hause nehmen können, doch Statistik ist eine Sache, die Realität eine andere. Einige Loskaufende konnten schwer beladen zu ihren Autos gehen, während andere gänzlich leer ausgingen. Das wahre Leben ist nicht immer gerecht!

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