Wirtschaft

Der Apenrader Hafen in Zukunft: Strategisch wichtig

Der Apenrader Hafen in Zukunft: Strategisch wichtig

Der Apenrader Hafen in Zukunft: Strategisch wichtig

Apenrade/Aabenraa
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Der Apenrader Hafen aus der Vogelperspektive (Archivfoto) Foto: Aabenraa Havn

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Ein Zukunftsforscher, der Vorsitzende des Entwicklungsrats in Nordschleswig und die Chefin der dänischen Häfen haben in Vorträgen über den Apenrader Hafen gesprochen und spannende Aussichten vermittelt.

„Die Zukunft liegt in den Häfen“, sagt Jesper Arkil. Der Vorsitzende des Udviklingsråd Sønderjylland hat am Freitag bei einem Treffen im Rahmen des Offenen Hafens (Aabenraa Havn) in Apenrade einen Vortrag über die Zukunft der Häfen und Städte in Dänemark gehalten.

Doch warum haben die Häfen seiner Meinung nach Zukunft?

Die Bahn ist zu unflexibel, die Wartung kostenintensiv und die Steuerung zu anfällig. Das bewiesen die Dänischen Staatsbahnen (DSB) täglich, sagt er.

Steigender Rohstoffbedarf

Dass die Häfen, darunter eben auch der Apenrader in den kommenden Jahren eine große Rolle spielen werden, davon ist auch Lasse Jonasson überzeugt. Der Wissenschaftler am Institut für Zukunftsforschung verweist auf den Umstand, dass die Nachfrage nach nachhaltiger Entwicklung steigt und steigt. Dazu gehört auch der Transport. „Und in diesem Bereich schneidet der Schiffstransport hervorragend ab.“

Sechsmal effektiver ist die Beförderung von Gütern über den Seeweg als an Land“, berichtet er. Und da der Bedarf an Waren und Rohstoffen steigen wird, ist davon auszugehen, dass auch die Häfen mehr in Anspruch genommen werden, so Jonasson.

„Gefahr“ Nachhaltigkeit

Doch es gibt auch Risiken, die dem Hafen entgegenschlagen könnten: „Wir werden erleben, dass wir Produkte wiederverwenden. Wir werden besser, nachhaltig zu leben, sodass fast keine neuen Produkte oder – im Falle des Apenrader Hafens – Rohstoffe mehr benötigt werden, die derzeit noch in Massen über den Hafen in Südjütland und Norddeutschland verteilt werden.“

Doch bis dahin dauere es noch. „Es sind nicht die nächsten zehn Jahre, die ich hier skizziere“, so Jonasson.

Häfen sind wichtiger geworden

Trine Kirk von „Danske Havne og Havnepartnerskabet“ schaut weniger weit in die Zukunft. „Wir haben eine starke Position im Transportbereich. Bis zu 75 Prozent des dänischen Exports geht über unsere Häfen“, berichtet sie. Die Häfen hätten durch die Covid-Epidemie enorm an Bedeutung gewonnen, fährt sie fort. „Nur so konnte die Versorgung der Bevölkerung bewältigt werden.“

Die aktuelle Situation habe das noch gesteigert. „Der Krieg ist in Europa angekommen. Die Versorgung über die Häfen wird immer wichtiger. Das haben wir bei der Energiekrise gemerkt. Ohne die Kohle, die auch über den Apenrader Hafen angeliefert wurde, hätte es mehr Probleme gegeben“, schildert Kirk.

Krieg in Europa: Versorgung über die Häfen sichern

Die Häfen bekäme zudem eine immer wichtigere strategische Position. „Die Nato hat das schon entdeckt und sieht die Häfen als essenzielle Infrastruktur für die Verteidigung und die Versorgungssicherheit“, so die Hafen-Spezialistin.

Der „andere“ Blick in die Zukunft

Zukunftsforscher Lasse Jonasson hat nicht nur einen Blick in die Zukunft des Hafens gewagt. Alles könne man nicht vorhersagen, und nicht alles werde so geschehen, wie wir es jetzt prophezeien, fügt er jedoch hinzu.

„Wir werden uns mehr im öffentlichen Raum bewegen und uns treffen. Auch die Arbeit wird sich in diesen Raum verschieben. Deshalb wird es weniger Menschen geben, die einsam sind. Die psychische Gesundheit wird sich sehr verbessern“, so die Voraussage.

Die Automation werde sich zudem verstärken. „Wir werden weniger mit sich wiederholenden Dingen zu tun haben. Das wird uns abgenommen. Vor allem die Künstliche Intelligenz wird uns vieles abnehmen“, so die Aussichten, die Lasse Jonasson schildert.

 

 

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