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Kaufmannsladen in Bollersleben: Jetzt oder nie!

Kaufmannsladen in Bollersleben: Jetzt oder nie!

Kaufmannsladen in Bollersleben: Jetzt oder nie!

Bollersleben/Bolderslev
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Einen Kaufmannsladen nach dem Prinzip „Min Købmand" des Einzelhandelsunternehmens „Dagrofa" wünscht man sich in Bollersleben. Foto: Dagrofa

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Ein Neubau soll mithilfe von Eigenbeteiligung der Bürgerinnen und Bürger her: Eine Arbeitsgruppe bemüht sich in Zusammenarbeit mit einer Einzelhandelskette nach wie vor um eine Einkaufsmöglichkeit in Bollersleben. Von den anvisierten 3 Millionen Kronen eigener Mittel sind bislang knapp 1,5 Millionen zusammengekommen. Noch bis September soll es über Genossenschaftsanteile mit der Restsumme klappen. Wenn nicht, droht das Aus.

Die Arbeitsgruppe aus Bollersleben, die in Kooperation mit dem Einzelhandelsunternehmen „Dagrofa“ an der Errichtung eines Supermarktes arbeitet, drückt auf die Tube.

Nachdem der Kaufmannsladen im Ort vor etwa fünf Jahren geschlossen wurde, möchte man unbedingt wieder eine Einkaufsmöglichkeit für die rund 1.300 Einwohnerinnen und Einwohner schaffen, damit sie nicht ständig auf andere Orte wie Tingleff (Tinglev) oder Rothenkrug (Rødekro) ausweichen müssen.

Ein Geschäft wird auch in Bollersleben als zukunftsweisend eingestuft, um Niederlassung und Zuzug zu sichern und damit Schulen, Kindergärten und Vereine zu erhalten.

Viel Zeit räumt die Initiatorengruppe allerdings nicht ein. Die Vorgabe: Das anvisierte Eigenkapital in Höhe von 3 Millionen Kronen, das über Ortsansässige und Firmen zusammenkommen soll, muss im September da sein, sonst droht dem Vorhaben das Aus.

Auf der Habenseite sind knapp 1,5 Millionen Kronen – rund die Hälfte der anvisierten Summe fehlt noch.

Vorankommen

„Es darf kein Langzeitprojekt werden, dem die Luft ausgeht. Die 3 Millionen müssen wir als Minimalziel bald erreichen. Ich bin aber optimistisch, dass es klappt und wir 2024 einen eigenen Laden haben werden“, so der Aufruf von Frank Martensen, einer der treibenden Kräfte der Arbeitsgruppe, an die Privathaushalte und Geschäftsleute.

Auch Henning Frisk, Vorsitzender des Bürgervereins „Bolderslev Lokalråd“ und Mitglied der Planungsgruppe, hält bei allem Optimismus eine Deadline für erforderlich. „Wir können nicht beibleiben und ständig kleine Schritte machen. Es muss irgendwann entscheidend weitergehen“, so Frisk.

Der September ist daher als ultimativer Termin gewählt worden.

Das gesamte Investitionsvolumen für den Supermarkt bewegt sich zwischen 10 und 12 Millionen Kronen. Zusätzlich zu den Beiträgen vor Ort hoffen die Initiatoren, weitere Gelder bei Stiftungen und großen Unternehmen sowie über Darlehen zu bekommen.

Geld-zurück-Garantie

Das Augenmerk gilt erst einmal dem Einwerben der restlichen 1,5 Millionen Kronen. Glücken soll es mit dem Verkauf von Genossenschaftsanteilen ab 2.500 Kronen.

„Die Anteile werden nicht direkt verkauft. Wir sammeln Zusagen. Erst wenn ein Genossenschaftsverein gegründet wurde und der Finanzplan steht, wird das Geld eingefordert“, erläutert Henning Frisk die Vorgehensweise.

Sollte das Projekt dennoch nicht realisiert werden können, werde das Geld selbstverständlich zurückgezahlt.

Um als Genossenschaft alles in geordnete Bahnen lenken zu können, habe man sich entschieden, die Anteile auf mindestens 2.500 Kronen festzulegen.

„Kleinere Beträge von ein paar 100 Kronen oder weniger würden es kompliziert machen“, sagt Frisk.

Beim Supermarktprojekt wird ein 600 Quadratmeter großes Gebäude mit 400 Quadratmeter Verkaufsfläche in Erwägung gezogen.

Ein Standort für den Supermarkt-Neubau ist auch schon auserkoren worden. Es bietet sich nach Ansicht der Planer ein Gelände am Smedefod an. Dort am östlichen Ortsrand würde es mit der Infrastruktur passen, und es könnten ausreichend Parkplätze geschaffen werden.

 

Frank Martensen, eine der treibenden Kräfte der Supermarkt-Planungsgruppe in Bollersleben, vor dem Gelände am Smedefod, wo ein neuer Einkaufsladen gewünscht wird Foto: Privat

Das Erstellen eines entsprechenden Flächennutzungsplanes hat die Kommune Apenrade (Aabenraa) laut Initiatoren bereits auf der To-do-Liste.

Angedacht ist, wie bei anderen Supermarktprojekten mit Bürgerbeteiligung beispielsweise in Rapstedt (Ravsted), dass der Laden an einen Betreiber oder eine Betreiberin verpachtet wird, „wobei es natürlich wichtig wird, eine Vereinbarung zu finden, mit der alle gut über die Runden kommen“, so Henning Frisk.

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