Bahnreisen
Nordschleswig verliert direkte Züge nach Hamburg
Nordschleswig verliert direkte Züge nach Hamburg
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Ab Sonntag stellt DSB die direkte Verbindung zwischen Aarhus und Hamburg ein. Das bedeutet, dass Passagiere aus Nordschleswig zukünftig in Pattburg oder Kolding zusteigen müssen.
Wer von Nordschleswig aus noch den Hamburger Weihnachtsmarkt besuchen will, kann ab Sonntag nur noch von Pattburg (Padborg) oder Kolding aus den direkten Zug wählen.
Mit dem Fahrplanwechsel stellen die Dänischen Staatsbahnen (DSB) nämlich die Verbindung ohne Umstieg zwischen Aarhus und Hamburg, die an allen Stationen in Nordschleswig hält, für drei Jahre ein. Der einzige direkte Zug zwischen Dänemark und Hamburg ist danach der aus Kopenhagen, und der hält weder in Woyens (Vojens) noch in Rothenkrug (Rødekro) oder Tingleff (Tinglev).
„Banedanmark elektrifiziert die Strecke zwischen Aarhus und Fredericia. Während der Bauarbeiten ist weniger Platz auf den Gleisen, und daher haben wir uns entschlossen, den internationalen Verkehr zwischenzeitlich zu verlegen“, sagt Tony Bispeskov, Informationschef bei DSB, dem „Nordschleswiger“. Banedanmark ist für die Gleise und die übrige Infrastruktur zuständig.
Umsteigen in Pattburg
Der Intercityzug von Aarhus nach Fredericia wird bis Kolding verlängert, sodass man dort in den Zug zwischen Kopenhagen und Hamburg umsteigen kann. Dieser fährt fünfmal täglich in jede Richtung und hält wie erwähnt im südlichen Jütland nur in Kolding und Pattburg. Im Sommer fährt er siebenmal.
„Es ist korrekt, dass viele Passagiere aus Nordschleswig ab Sonntag umsteigen müssen, wenn sie nach Hamburg fahren wollen. Wenn Bauarbeiten anliegen, müssen wir so priorisieren, dass wir den größten Teil unserer Kundinnen und Kunden im Auge haben“, so Bispeskov.
Ab 2027 wieder Verbindung nach Hamburg
Banedanmark rechnet zum jetzigen Zeitpunkt damit, die Bauarbeiten zwischen Aarhus und Fredericia 2027 abgeschlossen zu haben. Dann plant DSB, die Verbindung Aarhus – Hamburg wieder aufzunehmen. Das geschieht mit den neuen elektrischen Zuggarnituren von Talgo, die die Staatsbahnen für den internationalen Verkehr anschaffen.
„Nach derzeitigem Stand der Dinge werden die Züge dann wieder wie bisher an sämtlichen dänischen Bahnhöfen südlich von Kolding halten“, sagt der Informationschef.
Auto statt Bahn?
Laut Bispeskov steigt das Interesse, mit dem Zug Ziele im Ausland anzusteuern. Die Frage ist jedoch, ob Reisende nach Hamburg aus Hadersleben (Haderslev), Apenrade (Aabenraa) und Tingleff (Tinglev) nicht gleich im Auto sitzen bleiben, statt Kolding oder Pattburg anzusteuern – oder das Risiko des Umsteigens einzugehen.
„Wir sind natürlich immer etwas besorgt, was bei Fahrplanänderungen passiert. Für einige Passagiere bringen sie Vorteile, für andere nicht. Wir müssen immer die richtige Balance zwischen lokalen, regionalen, landesweiten und internationalen Interessen finden“, so Bispeskov.
Bis zur geplanten Fertigstellung der Fehmarnbelt-Verbindung 2029 wird auch der Zug zwischen Kopenhagen und Hamburg weiterhin durch Nordschleswig rollen – mit den Haltepunkten in Kolding und Pattburg.
Die Verbindung zwischen Fredericia und Flensburg ist von der Fahrplanänderung am 10. Dezember nicht betroffen.
Mehr Informationen zu den langfristigen Plänen für den grenzüberschreitenden Bahnverkehr in folgendem Artikel:
