Deutsche Minderheit

Hinrich Jürgensen zieht Erfolgsbilanz der Minderheit

Hinrich Jürgensen zieht Erfolgsbilanz der Minderheit

Hinrich Jürgensen zieht Erfolgsbilanz der Minderheit

Tingleff/Tinglev
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Hinrich Jürgensen beim Deutschen Tag im November 2021 (Archivfoto) Foto: Gwyn Nissen

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Der BDN-Hauptvorsitzende blickt auf vier Jahre als Hauptvorsitzender mit positiver Präsentation der deutschen Nordschleswiger in Jubiläumszeiten, mit politischen Erfolgen und Zusammenhalt in der Corona-Krise zurück.

Der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), Hinrich Jürgensen, blickte bei der Delegiertenversammlung am Dienstagabend in Tingleff nicht nur auf das vergangene Jahr zurück, sondern zog auch eine Bilanz seit seiner Wahl vor vier Jahren. Die Minderheit sei weit gekommen, sagte er vor den 109 Delegierten und Gästen.

„Zwei Begebenheiten, die sich auch noch zeitlich überschneiden, stehen dabei sicher bei den meisten im Vordergrund“, so Jürgensen und nannte die Stichworte Corona und das Jubiläumsjahr 2020.

„Corona war für uns alle eine harte Zeit. Für viele auch eine Zeit der Einsamkeit und die Zeit der vielen abgesagten Veranstaltungen. Es war frustrierend, dass wir so viele Veranstaltungen geplant haben, dann unter neuen Regeln neu planen mussten und sie dann oft genug am Schluss dennoch absagen mussten“, so der Hauptvorsitzende.

Gute Diskussionen und Hygge bei der Delegiertenversammlung des BDN Foto: Gwyn Nissen

Jürgensen: „Eine Zeit der Solidarität“

Jürgensen stellte aber auch mit Stolz fest: „Es war aber auch eine Zeit der Solidarität. Ich bin stolz darüber, dass wir in der Minderheit gezeigt haben, dass wir zusammenhalten, wenn es hart auf hart kommt. So wurde beispielsweise Reinigungspersonal dort eingesetzt, wo es am nötigsten gebraucht wurde, und Kindergartenkinder fanden Platz auf dem Knivsberg.“

Jürgensen ging auch auf die Verschiebung vieler Jubiläumsfeierlichkeiten ein, die 100 Jahre nach den Volksabstimmungen und der Grenzziehung 1920 nicht termingerecht stattfinden konnten.

Bei den nachgefeierten Terminen, seien es die Besuche des deutschen Bundespräsidenten oder der dänischen Königin bei der deutschen Minderheit oder die Aufenthalte von Staatsministerin Mette Frederiksen oder Ministerpräsident Daniel Günther im Deutschen Gymnasium, überall habe sich die Minderheit hervorragend präsentiert, so Jürgensen.

Über 100 Delegierte nahmen am Dienstagabend an der BDN-Delegiertenversammlung in Tingleff teil. Foto: Gwyn Nissen

Liet und Filmprojekt

Er erinnerte an die Erwähnung der Faustballer der deutschen Minderheit durch Bundespräsident Steinmeier während des Besuches von Königin und Kronprinz in Deutschland, würdigte das Minderheiten-Musikfestival Liet und das Filmprojekt „Der Krug an der Wiedau“ als Beispiele der Minderheit mit ihren vielen Aktivitäten.

Als einen Höhepunkt der zurückliegenden Amtszeit nannte der Hauptvorsitzende die Einweihung des erweiterten Deutschen Museums in Sonderburg und die Digitalisierung des „Nordschleswigers“.

„Natürlich trauern viele immer noch den guten alten Papierzeiten nach. Ich stehe aber hinter unserem Beschluss“, so Jürgensen.

Die Delegiertenversammlung des BDN fand am Dienstagabend in der Nachschule Tingleff statt. Foto: Gwyn Nissen

SP-Erfolg gewürdigt

Als Erfolg wertete der Spitzenmann des BDN die Ergebnisse der Schleswigschen Partei (SP) bei den Kommunalwahlen.

„Die Wahl von Jørgen Popp Petersen zum Bürgermeister in Tondern ist ein Ergebnis, das den Titel historisch wahrlich verdient“, so Jürgensen, der auch auf die neue Situation einging, dass die Kindergärten und Schulen der deutschen Minderheit in jüngster Zeit aufgrund des Zuzugs von deutschen Familien nach Dänemark unter Platzmangel litten, nachdem bis vor einigen Jahren eher zu wenig Kinder die Einrichtungen besucht hatten.          

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