2019 war ein weiteres Rekordjahr für den Tourismus in Dänemark. Die Anzahl der Übernachtungen stieg auf 56 Millionen. Das ist eine Steigerung von 2,2 Millionen gegenüber 2018, wie Zahlen von Danmarks Statistik zeigen. Die Zahlen beziehen sich auf Übernachtungen in Ferienhäusern, Hotels, Ferienzentren, auf Campingplätzen, in Herbergen und Yachthäfen.

Viele Touristen aus Deutschland

Besonders deutsche Touristen machen 2019 häufiger in Dänemark Urlaub. „Die Deutschen haben Dänemark wieder neu für sich entdeckt“, sagt Jan Olsen, Direktor der Tourismusorganisation Visit Denmark gegenüber der Nachrichtenagentur Ritzau. Deutsche Touristen buchen vor allem Ferienhäuser. Sie machen zwei Drittel der fast 21 Millionen Ferienhaus-Übernachtungen im Jahr 2019 aus.

Im Gegensatz dazu waren im vergangenen Jahr etwas weniger Schweden in Dänemark, während sich die Anzahl der norwegischen Besucher nicht veränderte.

Unterschiedliche Übernachtungsmöglichkeiten

In Bezug auf die verschiedenen Arten von Unterkünften hat die Anzahl der Hotelübernachtungen in den vergangenen Jahren den größten Anstieg erzielt. Insbesondere dänische Touristen sind dafür verantwortlich.

Obwohl die Übernachtungen in Hotels stärker zugenommen haben, sind Ferienhäuser immer noch die am weitesten verbreitete Urlaubsform in Dänemark. Campingplätze und Yachthäfen hatten vergangenes Jahr nur einige Nächte weniger als zuvor. Dies liegt an dem rekordverdächtig heißen Sommer 2018.

Nicht nur in den Sommerferien

Jan Olsen von Visit Denmark stellt fest, dass die Anzahl der Touristen über das ganze Jahr stärker verteilt ist als zuvor. „Es ist gut für Dänemark, dass das ganze Jahr über Touristen nach Dänemark kommen. Es sorgt für ein besseres Gleichgewicht und schafft stabilere Arbeitsplätze“, sagt er.

Rekord auch 2020 möglich

Im Jahr 2020 erwartet Jan Olsen ein weiteres Rekordjahr für den dänischen Tourismus. „Es wird wahrscheinlich 2020 noch mehr Wachstum geben, insbesondere aufgrund von deutschen Touristen. Im Allgemeinen sehen wir – abgesehen von einem Minus an Touristen aus China wegen des Coronavirus – keine großen Herausforderungen“, sagt Jan Olsen.

Der Coronavirus, der sich derzeit vor allem in China ausbreitet und mehr als 1.000 Menschenleben gekostet hat, könne die Branche herausfordern. Jan Olsen betont allerdings, dass Gäste aus China mit rund 250.000 Nächten pro Jahr einen relativ kleinen Teil des Gesamtbildes ausmacht. „China ist nicht der größte Markt, aber es ist klar, dass es zu spüren sein wird, wenn die Hochsaison beginnt“, sagt er.

Rekord auch in Nordschleswig

Auch in Nordschleswig ist die Anzahl der Übernachtungen gestiegen. Karsten Justesen, Direktor von Destination Sønderjylland, berichtet auf Anfrage des „Nordschleswigers“, dass 2019 ein Plus von 150.000 Übernachtungen verzeichnet werden konnte. „Das entspricht einem fantastischen Anstieg von 3,7 Prozent“, so Justesen. „Infolgedessen liegt die Gesamtzahl der Übernachtungen in den vier nordschleswigschen Kommunen bei 4,2 Millionen. Das ist ein neuer Rekord.“

Der Direktor blickt positiv in die neue Saison: „2020 erwarten wir ebenfalls Fortschritte. Wir glauben, dass durch die Feierlichkeiten des Grenzjubiläums mehr Dänen ihre Aufmerksamkeit auf Nordschleswig als Urlaubsziel richten werden, sodass 2020 ein weiteres Rekordjahr werden kann.“

Kapazitäten ausgeschöpft

Als Herausforderung nennt Justesen die Kapazität von Ferienhäusern in Nordschleswig. „In der Hochsaison sind wir fast voll ausgelastet. Daher wäre es gut, wenn bei in anderen Übernachtungsmöglichkeiten Wachstum erzielt wird, um mehr Gäste außerhalb der traditionellen Hochsaison anzulocken.

Justesen erwartet keinen negativen Einfluss auf die Touristenzahl aufgrund des Coronavirus, da noch nicht viele chinesische Gäste in der Gegend Urlaub machen. „Auf der anderen Seite können Krisen im Ausland dazu führen, dass immer mehr Menschen nach Urlaubsgebieten suchen, in denen sie sich wohlfühlen. Dies wirkt sich normalerweise positiv auf den Tourismus in Dänemark aus“, so Karsten Justesen.