Umwelt & Natur

Ornithologe: Eine entsetzliche Tat

Ornithologe: Eine entsetzliche Tat

Ornithologe: Eine entsetzliche Tat

Ritzau/hm
Lolland
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Der Seeadler wurde mit Schrot geschossen, die Umweltbehörde hat die Tat angezeigt. Foto: DOF BirdLife Danmark/Ritzau Scanpix

Unter dänischen Vogelfreunden erfreute sich ein Seeadlerpaar auf Lolland großer Beliebtheit. Nun ist das Weibchen tot – erschossen.

Anschläge auf geschützte Greifvögel

Beim Dänischen Ornithologischen Verein DOF sind 30 Fälle aktenkundig, in denen Vögel getötet wurden oder getötet werden sollten.

  • Im Zeitraum 2008 bis 2017 gab es 27 Fälle von Vergiftungen oder Vergiftungsversuchen. Ziele waren 11 Milane, 8 Seeadler, 8 Mäusebussarde, 6 Turmfalken, 1 Raufußbussard und 1 Steinadler.
  • Hinzu kommen drei durch Schüsse getötete Greifvögel: 2009 ein Seeadler bei Saltbækvig, 2016 ein Steinadler am Limfjord und 2019 der kürzlich geschossene Seeadler auf Lolland.

Quelle: DOF

Wie die Umweltbehörde mitteilt, ist ein populärer Seeadler auf Lolland erschossen worden. Das Tier wurde in einem Schutzgebiet bei Saksfjed-Hyllekrog gefunden. Eine Untersuchung der Dänischen Technischen Universität DTU ergab, dass der Vogel mit Schrot geschossen wurde. Die Umweltbehörde hat die Tat zur Anzeige gebracht. Gefunden wurde das Tier bereits am 15. Februar. Kurze Zeit vorher konnten Vogelfreunde das Weibchen mit deren Partner über eine Webkamera auf dem Nest beobachten, allem Anschein nach bereitete das Paar das Brutgeschäft vor. Dem Dänischen Ornithologischen Verein DOF zufolge waren die beiden Seeadler sehr beliebt unter Vogelfreunden, viele verfolgten über die Webkamera das Leben der Greifvögel im und am Nest.

DOF-Vorsitzender Egon Østergaard ist entsetzt. „Vor ein paar Jahren wurde ein Steinadler abgeschossen. Es ist nicht angenehm zu wissen, dass es schwarze Schafe unter Dänemarks Jägern gibt, die Adler schießen, die man nicht mit jagdbarem Wild verwechseln kann.“

Seeadler waren bis Mitte des 19. Jahrhunderts in Dänemark weit verbreitet. Intensive Jagd ließ die Art als Brutvogel aus Dänemark verschwinden. Seit 1967 sind Greifvögel in Dänemark geschützt. 1995 wanderten die stolzen Vögel wieder ein, und ihr Bestand nahm langsam zu.

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