Neue dänische Technologie

Aus Milch wird Alkohol

Aus Milch wird Alkohol

Aus Milch wird Alkohol

Kopenhagen
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Foto: Scanpix

Dänische Forscher haben eine Technologie entwickelt, mit der Meiereien aus der überschüssigen Käsemolke Alkohol herstellen können. Vor allem kleine Betriebe sollen davon profitieren.

Aus Milch wird Alkohol: Das klingt im ersten Moment vielleicht nach einer Geschichte aus der Bibel.

Doch eine Gruppe dänischer Forscher hat nun tatsächlich ein Verfahren entwickelt, mit dem dies möglich ist. Dabei wird der Milchzucker in der Käsemolke in Ethanol umgewandelt, aus dem wiederum alkoholische Getränke hergestellt werden können. Auch an der Qualität des Alkohols gibt es nichts zu meckern, sagt Professor Peter Ruhdal Jensen vom Lebensmittelinstitut der DTU (Danmarks Tekniske Universitet) und Mitgründer der Firma Alcowhey, die die Technik patentiert hat. „Der Alkohol, der daraus gewonnen wird, ist sehr rein. Die Technik ist einfach und kann auch in kleinem Maße verwendet werden, sodass selbst kleine Meiereien es machen können“, so Jensen zur Nachrichtenagentur Ritzau.

Aus Verlust wird Profit

Die Molke ist ein Abfallprodukt in Meiereien. Alcowhey geht davon aus, dass weltweit rund 100 Millionen Tonnen Molke pro Jahr entsorgt werden. Anstatt nun dafür zu bezahlen, dass die Molke verbrannt bzw. als Dünger oder Tierfutter verwendet wird, können die Meiereien künftig mit dem gewonnen Ethanol noch Geld verdienen.

Die Investitionsfirma Capnova unterstützt das Projekt finanziell. Sie sieht großes Potenzial in der neuen Technologie. „Es besteht ein globaler Markt, der vor allem für kleine und mittelgroße Meiereien attraktiv ist. Sie bekommen aus einem Überschussprodukt ein hochwertiges Produkt“, sagt Managerin Louise Heiberg.

Kleine Meiereien profitieren

Große Meiereien haben die Möglichkeit, die Molke in Proteinpulver oder Babynahrung umzuwandeln, daher sei die Technologie primär für kleinere Betriebe interessant, die diese Mittel nicht haben.

Noch ist keine Anlage gebaut, die verkauft werden könnte, doch laut Peter Ruhdal Jensen gibt es bereits viele Interessenten. „Wir erwarten, dass der Preis ausreichend gering sein wird, damit sich auch kleine Unternehmen diese leisten können“, so der Professor.

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