Coronavirus

Blaue Parteien fordern weitere Lockerungen

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dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Die Stimmen nach Aufhebung weiterer Corona-Restriktionen werden lauter. Foto: Imago Images/Michael Weber

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Magnus Heunicke soll seinen Urlaub unterbrechen, um über die Aufhebung weiterer Corona-Einschränkungen zu verhandeln. Venstre, die Konservativen und die Dänische Volkspartei fordern ihn dazu auf.

Die drei größten Parteien im Blauen Block halten die Zeit für reif, die Versammlungsobergrenze anzuheben und weitere Corona-Beschränkungen aufzuheben.

Venstre, die Konservativen und die Dänische Volkspartei fordern deshalb jetzt Gesundheitsminister Magnus Heunicke (Sozialdemokraten) auf, seinen Urlaub für Verhandlungen zu unterbrechen.

„Dies ist eine ernste Angelegenheit, und es ist notwendig, dass der Minister Verantwortung übernimmt und aus seinem Urlaub zurückkehrt, um die Corona-Beschränkungen zu diskutieren, so die politische Sprecherin von Venstre, Eva Kjer Hansen, zur Zeitung „Jyllands-Posten“.

Unlogische Beschränkungen

Das kulturelle Leben und Teile des Geschäftslebens unterliegen noch einer Reihe von Einschränkungen, die „in keiner Weise sinnvoll sind“, sagt sie.

Auch für Kirchen und Glaubensgemeinschaften ebenso wie für Kinos, Theater und Festivals gelten weiterhin strenge räumliche Vorgaben. So müssen Kirchgänger beim Kirchenlied zwei Meter Abstand halten, während Fußballfans zu Tausenden dicht beieinander stehen und Nationalmannschaftslieder singen können.

„Generell bin ich ziemlich besorgt, dass die Beschränkungen so unlogisch sind, dass sie das Vertrauen der Dänen in die Gesetzgebung schwächen könnten, was ein großes Problem für die Bekämpfung des Coronavirus sein wird“, so Kjer Hansen.

Unterstützung erhält sie von ihrem Kollegen Marcus Knuth von den Konservativen.

„Es ergibt absolut keinen Sinn, dass man wilde Fußballpartys veranstalten kann ohne merklich mehr Infizierte, gleichzeitig aber kein Stadtfest. Es ist erforderlich, dass der Minister zur Besinnung kommt und seinen Urlaub unterbricht, damit wir das in den Griff bekommen“, so Knuth.

Professoren sehen kein Risiko mehr

In „Berlingske“ fordern drei Professoren am Dienstag sogar eine komplette Aufhebung der Corona-Restriktionen.

„Corona ist nicht mehr gefährlich. Was wir jetzt erleben, entspricht einer milderen Grippeepidemie. Die Zahl der Krankenhaus-Einweisungen ist gering“, sagt Niels Høiby, Chefarzt am Reichshospital und Professor für klinische Mikrobiologie am Panum-Institut.

Sein Kollege Søren Riis Paludan von der Universität Aarhus sagt: „Jetzt, bei so vielen Geimpften und einem so erstaunlichen Effekt, müssen wir fast alle Corona-Einschränkungen aufheben. Meiner Meinung nach gibt es da kein Risiko.“

 

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