Finanzierung

Sorge um Museum Sønderjylland: Offener Brief an Kulturminister

Sorge um Museum Sønderjylland: Offener Brief an Kulturminister

Sorge um Museum Sønderjylland: Offener Brief an Minister

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Hadersleben/Apenrade/Tondern/Sonderburg
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Das Bewahrungs- und Vermittlungscenter liegt am Voldbrovej im Rothenkruger Gewerbegebiet. Foto: Karin Riggelsen

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Eine Arbeitsgruppe des Kulturministeriums hat die jährliche Finanzierung der Museen in Dänemark untersucht. Dem Museum Sønderjylland drohen schlechtere finanzielle Aussichten. Die vier nordschleswigschen Kommunen richten nun einen Appell an Jacob Engel-Schmidt.

Die vier nordschleswigschen Kommunen und das Museum Sønderjylland haben einen offenen Brief an Kulturminister Jacob Engel-Schmidt (Moderate) geschickt. Darin äußern die Verantwortlichen der Kommunen Apenrade (Aabenraa), Tondern (Tønder), Hadersleben (Haderslev) und Sonderburg (Sønderborg) sowie die Museumsleitung Kritik an der „unzumutbaren Veränderung der künftigen Finanzierungsgrundlage des Museums Sønderjylland“.

Hintergrund: Eine Arbeitsgruppe des Kulturministeriums hat die jährliche Finanzierung der Museen in Dänemark untersucht und auf dieser Grundlage eine Empfehlung für die neue Museumsreform abgegeben. Die vorgestellten Modelle, bei deren Umsetzung der jährliche Zuschuss für das Museum Sønderjylland von 33,3 Millionen Kronen auf 14,7 bzw. 7,3 Millionen Kronen reduziert werden könnte, sorgen für Unmut. 

Besondere Verpflichtung, Brücken zu bauen

In dem offenen Brief zeigen sich die Verantwortlichen sehr verärgert und äußern ihre Bedenken. „Wir wenden uns an dich als Vertreter einer Region mit einer besonderen Identität, mit einer besonderen Geschichte und mit einer besonderen Verpflichtung, Brücken zu bauen – zwischen Menschen in Dänemark und Deutschland und zwischen Mehrheit und Minderheit auf beiden Seiten der Grenze“, heißt es darin.

Er ist von den Bürgermeistern der vier Kommunen, Erik Lauritzen (Sonderburg), Jan Riber Jakobsen (Apenrade), Mads Skau (Hadersleben) und Jørgen Popp Petersen (Tondern) sowie von Simon Møberg Torp, Vorsitzender des Museums Sønderjylland, unterzeichnet. 

Unzumutbare Veränderungen

„Die von der Arbeitsgruppe empfohlenen Modelle wären nicht nur eine unzumutbare Veränderung der Finanzierungsgrundlage des Museums Sønderjylland. Es wäre ein Signal an die Bevölkerung Südjütlands, dass die Priorität der Regierung, die Kultur im ganzen Land zu stärken, hier nicht gilt. Und schließlich wäre es ein Signal an ganz Dänemark, dass das Bestreben der Regierung, die dänische Identität und die gemeinsame Geschichte in den Vordergrund zu stellen, die zentralen Narrative des dänisch-deutschen Grenzlandes, die Fragen von Nation, Identität, Grenzen und Minderheiten nicht einschließt.“

Weiter heißt es: „Bei der Erfüllung dieser Aufgaben betrachten wir das Museum Sønderjylland als eine zentrale Einrichtung. Sowohl für die Grenzregion als auch für Dänemark.“

Die fünf Unterzeichner sind ebenfalls besorgt darüber, dass die Arbeitsgruppe ein Subventionsmodell empfiehlt, das der 20-jährigen Zusammenarbeit zwischen dem Staat und den vier Kommunen in Nordschleswig zuwiderläuft, „eine robuste Organisation zu schaffen, die in der Lage ist, regionale und nationale Aufgaben auf hohem Niveau zu erfüllen“.

Leuchtturm für die Region

Man habe 2007 mit der Zusammenarbeit begonnen und die sieben staatlich anerkannten Museen der Region in den Zusammenschluss eingebracht. „Wir dachten nicht daran, dass der Staat später einen Zuschuss durch 5 teilen würde“, so der Wortlaut im offenen Brief.

Der „regionale kulturelle Leuchtturm“ in den Bereichen Archäologie, Geschichte, Kunst und Naturgeschichte sei bedroht, da das Museum Sønderjylland durch die Modelle „mit einem lokalen Museum ohne Spezialitäten und mit rein lokalen Verpflichtungen gleichgesetzt“ werde. „Wir hoffen, dass die vorgeschlagenen Modelle nicht zustande kommen“, heißt es.

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