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Mehr große und weniger kleine Ferienhäuser seit 2011
Mehr große und weniger kleine Ferienhäuser seit 2011
Mehr große und weniger kleine Ferienhäuser seit 2011
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Konfliktpotenzial: Innerhalb von zehn Jahren gab es 28 Prozent mehr Ferienhäuser in Einfamilienhaus-Größe – und das kann zu Nachbarschaftsstreit führen.
Seit 2011 ist die Zahl der Ferienhäuser mit einer Wohnfläche zwischen 100 und 199 Quadratmetern um über 10.000 gestiegen – das entspricht einem Zuwachs von 28 Prozent.
Demgegenüber ist die Zahl der Ferienhäuser, die kleiner als 99 Quadratmeter sind, um fast 2.000 Häuser zurückgegangen. Das schreibt „Jyllands-Posten“ auf der Grundlage von Daten von Nybolig und der Statistikbehörde Danmarks Statistik.
Auch bei den allergrößten Sommerhäusern zwischen 200 und 499 Quadratmetern zeigt sich der Trend. In den vergangenen zehn Jahren wurden es 724 mehr. Dies entspricht einem Anstieg von über 30 Prozent.
Trend vor allem in Urlaubsgebieten der Kopenhagener Bevölkerung
Der Trend zu größeren Ferienhäusern hat vor allem in West- und Südseeland, in Nordjütland und in Nordseeland stattgefunden, wie die Zahlen zeigen. Dies sind alles beliebte Ausflugsgebiete der Bewohnerinnen und Bewohner der dänischen Hauptstadt und ihrer Vororte.
Auch die Nähe zur Natur könnte verschwinden.
Anne-Mette Hjalager
Der wachsende Anteil an großen Ferienhäusern kann derweil Ursache für Nachbarschaftskonflikte sein, meint Anne-Mette Hjalager. Die Professorin und Tourismusforscherin an der Universität von Süddänemark erzählt der Zeitung: „Alles in allem wird die Entwicklung den ästhetischen Ausdruck verändern, und die Möglichkeit, die Ruhe zu bekommen, die sich viele wünschen, könnte am Ende beeinträchtigt werden. Auch die Nähe zur Natur könnte verschwinden.“
Varde hat eine Obergrenze eingeführt
Die Entwicklung ist in der Kommune Varde deutlich zu sehen, wo sich beliebte Ferienhausgebiete wie Blåvand, Vejers Strand und Henne Strand befinden. In zehn Jahren sind 270 kleine Ferienhäuser verschwunden. Auf der anderen Seite sind 564 Ferienhäuser zwischen 100 und 199 Quadratmetern entstanden.
Die Gemeinde hat kürzlich beschlossen, dass die maximale Größe von Sommerhäusern in Zukunft zwischen 225 und 250 Quadratmetern liegen soll. Außerdem beträgt die maximale Bebauungsrate auf einem Grundstück 15 Prozent. Das bedeutet, dass 85 Prozent der Grundstücksfläche unbebaut bleiben müssen.
Bürgermeister Erik Buhl (Venstre) sagt „Jyllands-Posten“, dies sei ein Signal, dass Varde auf Qualitätstourismus setzen will.
Minister wartet auf Vorschläge von Arbeitsgruppe
Innen- und Wohnungsbauminister Kaare Dybvad Bek (Soz.) freut sich auf die Vorschläge einer Arbeitsgruppe, die sich mit der Frage beschäftigt, wie Nachbarschaftskonflikte um große Sommerhäuser verhindert werden können.
Dies geht aus einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber der Zeitung hervor.
Im Herbst löste der Vorschlag der dänischen Gewerbebehörde, eine Richtwertgrenze von 35 Wochen für die Vermietung von Ferienhäusern einzuführen, eine Debatte aus.
Wirtschaftsminister Simon Kollerup (Soz.) erklärte damals, dass insbesondere gegen die seiner Meinung nach professionelle oder gewerbliche Vermietung von großen Sommerhäusern vorgegangen werden müsse.
Es wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die klären soll, was ein „großes Sommerhaus“ ist. Sie wird auch prüfen, wie Konflikte mit Nachbarn am besten vermieden werden können.