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Apenrader Hafen wächst auf einen Schlag um 350.000 Quadratmeter

Apenrader Hafen wächst auf einen Schlag um 350.000 Quadratmeter

Apenrader Hafen wächst um 350.000 Quadratmeter

Apenrade/Aabenraa
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Das Enstedtwerk aus der Vogelperspektive: Vor allem Kohle wurde hier per Schiff angeliefert und dann gelagert. Das Bild stammt aus dem Jahr 2017. Foto: Pressefoto

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Am 1. November hat der Hafen das frühere Enstedtwerk offiziell übernommen. 300 neue Arbeitsplätze sollen dort entstehen.

Am 1. November erweitert sich der Apenrader Hafen auf einen Schlag um 350.000 Quadratmeter. An diesem Tag hat der Hafen nämlich das Enstedtwerk übernommen, wo bis vor Kurzem noch Kohle unter anderem für die Produktion von Fernwärme gelagert wurde. Das Heizkraftwerk ist nun verschwunden. Der verbliebene Rest des dazugehörigen Schornsteins schmilzt zusehends von Tag zu Tag.

Der Enstedthafen im Oktober 2021: die Kohle ist abtransportiert und das Gelände wartet auf neue Aufgaben. Foto: Pressefoto

Die Übernahme des Enstedtwerkes durch den Apenrader Hafen ist zwar schon länger bekannt, doch mit dem Inkrafttreten des Vertrages beginnt eine neue Ära an der Förde.

Die letzte Kohle ist kürzlich abtransportiert worden. Was jetzt auf dem Gelände entstehen soll, ist nachhaltige Zukunft. Es sollen sich dort vor allem Industrieunternehmen niederlassen, die nachhaltig produzieren und nachhaltige Produkte herstellen. Damit entsteht ein ganz neuer Apenrader Hafen, der sich durch traditionelle Hafenarbeit und neue nachhaltige Aktivitäten auszeichnet.

Hafendirektor Henrik Thykjær und Hafenvorsitzender Erwin Andresen Foto: Pressefoto

„Wir haben hier die Möglichkeit, Enstedt zu einem einzigartigen Wirtschafts- und Wissenszentrum innerhalb umweltfreundlicher Energieproduktion und Klimaneutralität zu machen“, sagt der Hafenvorsitzende, Erwin Andresen.

So soll schon bald eine Produktionsanlage entstehen, in der Wasserstoff produziert werden soll. Wasserstoff ist einer der neuen Energieträger der Zukunft. Nordeuropas größter Hersteller von Gasen, Linde Gas, steht hinter dem Projekt.

Und das ist nur der Start. Geht es nach Hafendirektor Henrik Thykjær entstehen beim Apenrader Hafen in den kommenden fünf bis zehn Jahren 300 neue Arbeitsplätze.

Acht neue Mitarbeiter haben am 1. November schon ihre Arbeit beim Hafen begonnen, denn mit der Enstedt-Übernahme wachsen auch dessen Aufgaben.

Enstedtwerk

1924 wurde der Apenrader Hafen erstmals industriell genutzt. Wegen der Tiefe der Förde konnten dort auch größere Schiffe Kohle anlanden, die im „Sønderjyllands Højspændingsværk“ für die Stromproduktion benutzt wurde. Ein Teilhaber des Werkes war die Kommune Apenrade.

Wegen der großen Umweltprobleme durch die Kohleverbrennung wurde das Werk nach Enstedt verlagert. Dort wurde deshalb 1958 das neue Kraftwerk gebaut, das im Laufe der Jahre erweitert wurde.

Im Jahr 2000 ging das Werk mit in die Aktiengesellschaft „Elsam“ ein, das heute zu „Dong Energy“ gehört.

Die Energieproduktion wurde 2013 eingestellt.

Der Apenrader Hafen kaufte das Enstedtwerk vom europäischen Energieunternehmen „Vattenfall“ und übernahm es offiziell zum 1. November 2021.

Fakten:

  • Das Enstedtwerk hat eine Größe von 350.000 Quadratmetern, die sich auf die Kaianlage mit einer Größe von 65.000 Quadratmetern und 285.000 Quadratmetern Hinterland verteilen.
  • Der Enstedter Hafen ist mit einer Tiefe von 18 Metern der tiefste Hafen in der Ostsee.
  • Durch die Fusion mit dem Enstedtwerk verfügt der Apenrader Hafen über eine Fläche von 750.000 Quadratmetern, das entspricht etwa 90 Fußballfeldern.
  • Der Apenrader Hafen ist im Besitz der Kommune Apenrade, ist jedoch wirtschaftlich und administrativ unabhängig.
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