Handball

Herber Dämpfer im Kampf um den Klassenerhalt

Herber Dämpfer im Kampf um den Klassenerhalt

Herber Dämpfer im Kampf um den Klassenerhalt

Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
SønderjyskE-Trainer Peter Nielsen musste sich verzweifelt an den Kopf fassen. Foto: Karin Riggelsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die SønderjyskE-Handballerinnen haben am achten Spieltag der Liga-Saison die achte Niederlage einstecken müssen. Diese Niederlage tut allerdings weitaus mehr weh als die sieben Vorherigen. Der Aufsteiger kam im Kellerduell mit der Bedeutung des Spiels überhaupt nicht klar.

Die Hoffnungen auf eine neue Saison im Oberhaus des dänischen Frauen-Handballs haben einen herben Dämpfer bekommen. Die SønderjyskE-Handballerinnen haben das absolute Kellerduell der Liga vor 582 Zuschauern in eigener Halle gegen Skanderborg Håndbold mit 22:24 verloren und stehen vorerst abgeschlagen am Tabellenende.

„Das ist ein großer Schlag für uns, aber es ist keineswegs unmöglich, diesen Berg zu besteigen. Wir haben nach acht Spieltagen einen Rückstand von drei Punkten und haben viele Duelle gegen direkte Konkurrenten noch vor uns, aber es müssen sich einige Dinge ändern. Man gewinnt kein Spiel, wenn man die wichtigen Tore nicht macht“, sagt SønderjyskE-Trainer Peter Nielsen zum „Nordschleswiger“.

Für SønderjyskE war es schwer, sich gegen die Skanderborg-Deckung durchzusetzen. Foto: Karin Riggelsen

Nach dem außerordentlich schweren Auftaktprogramm mit sieben Gegnern aus den Top 8 der Tabelle und den befürchteten null Punkten auf der Habenseite wartete endlich ein Gegner auf Augenhöhe. Tabellennachbar Skanderborg Håndbold hatte ebenfalls keines der ersten sieben Saisonspiele gewinnen können, lediglich einen Punkt geholt.

„Die Stimmung in der Umkleidekabine ist markant anders als nach den bisherigen Niederlagen, wo wir vielleicht eine Niederlage erwartet hatten. Wir müssen die Chance ergreifen, wenn sie uns geboten wird. Das ist ein mega Fokuspunkt gewesen, und er ist nach dieser Niederlage nicht kleiner geworden“, so der Trainer.

An den eigenen Nerven gescheitert

Die SønderjyskE-Handballerinnen hatten in mehreren der ersten sieben Saisonspiele, wo kein Erwartungsdruck auf den Schultern lastete, gut ausgesehen, doch als es gegen einen Gegner auf Augenhöhe ernst wurde, sind sie an den eigenen Nerven gescheitert.

Der Aufsteiger kam mit dem Druck, im Kellerduell abliefern zu müssen, überhaupt nicht klar. Die Bedeutung des Spiels war dem Aufsteiger deutlich anzumerken. Völlig verkrampft agierten die Gastgeberinnen über weite Strecken des Spiels, nicht zuletzt in der ersten Viertelstunde. Ein 2:7-Rückstand war die Folge. 

 

Josefine Dragenberg bekam nur wenige Anspiele an den Kreis. Foto: Karin Riggelsen

Die SønderjyskE-Handballerinnen liefen bis zur Schlussphase ständig einem Rückstand hinterher. Sie kamen zwar immer wieder bis auf ein Tor heran, doch acht Minuten vor Spielende schien Skanderborg mit einer 21:17-Führung langsam auf die Siegerstraße einzubiegen. 

Die Hellblauen kämpften sich noch einmal heran und kamen fünf Minuten vor Schluss zum erstmaligen Ausgleich, doch in der entscheidenden Phase waren die Gäste die abgeklärtere Mannschaft und machten aus dem 21:21 eine 24:21-Führung.

„Meine größte Aufgabe in den ersten 50 Minuten war, die Spielerinnen wachzurütteln. Das erschüttert mich, dass die Probleme dort lagen. Dafür trage ich letzten Endes die Verantwortung. Wenn es an der Bedeutung des Spiels lag, dann werden wir dieses Problem noch oft in dieser Saison haben“, meint Peter Nielsen.

 

Sarah Paulsen traf fünfmal für SønderjyskE. Foto: Karin Riggelsen

„Wir haben ein miserables Spiel hingelegt und hatten irgendwie doch die Chance, in der Schlussphase das Spiel zu gewinnen. Es hätte weniger weh getan, wenn wir mit zehn Toren Unterschied verloren hätten, denn so schlecht waren wir, aber wir haben die Siegchance nach dem 21:21 ein weiteres Mal vergeben, und das enttäuscht mich sehr“, so der SønderjyskE-Trainer.

Lange Negativserie ausgebaut

Mit der 22:24-Pleite ist die lange Negativserie weiter ausgebaut worden. Die SønderjyskE-Handballerinnen haben somit in der Liga 33 Niederlagen in Folge einstecken müssen, es sind nun sogar 42 Liga-Spiele ohne Sieg.

Der letzte Liga-Sieg wurde am 4. Januar 2014 geholt, mit dem sensationellen 27:25 gegen den späteren Meister Viborg HK. Den letzten Punktgewinn in der Liga gab es am 28. Februar 2014 beim 27:27 gegen Ringkøbing.

Sarah Paulsen (5), Louise Ellebæk (5), Lea Hansen (4), Sofie Schelde-Rasmussen (3), Pernille Johannsen (3/2), Josefine Dragenberg (2) erzielten die Tore für SønderjyskE.

Mehr lesen

Leserbrief

Meinung
Preben Rasmussen
„Boligmangel i Aabenraa?“

Leitartikel

Gerrit Hencke
Gerrit Hencke Journalist
„Nullemissionszonen: Kommunen müssen vorab Lösungen präsentieren“