Ehrenamt

Hohe Kolstrup: Stadtteilrat sorgt für Zusammenhalt und Sicherheit

Hohe Kolstrup: Stadtteilrat sorgt für Zusammenhalt und Sicherheit

Stadtteilrat sorgt für Zusammenhalt und Sicherheit

Apenrade/Aabenraa
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Auf den Sportplätzen an der Hohe Kolstruper Schule trainiert der lokale Fußballverein „HK B81". Foto: Jan Peters

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Seit 2014 gibt es den Rat im Apenrader Stadtteil. Die ehrenamtliche Arbeit der Mitglieder hat eine breite Spannweite. Die Erfolge zeigen sich zum Teil recht deutlich, sind aber manchmal auch nicht offensichtlich.

Hohe Kolstrup (Høje Kolstrup) – das ist ein Stadtteil Apenrades, der sich im Aufwind befindet. Noch 2013 stand der Ort auf der nationalen sogenannten Gettoliste, auf der Stadtteile mit sozialen Herausforderungen zu finden sind.

Auf der Liste steht Hohe Kolstrup jedoch seit einigen Jahren nicht mehr zu finden. Der Wohnungsbauverein „Kolstrup Boligforening“ hat einen Teil dazu beigetragen. So wurden alte Wohnblocks renoviert oder abgerissen und durch neue, modernere ersetzt.
Der Erfolg ist jedoch auch dem Stadtteilrat zuzuschreiben, dessen Mitglieder sich seit Jahren dafür einsetzen, den Ort für die Mitbürger attraktiver zu machen.

Vorsitzender Hans Peder Thomsen auf den Hügeln von Hohe Kolstrup Foto: Jan Peters

„Der Nordschleswiger“ hat mit dem Vorsitzenden Hans Peder Thomsen über die Arbeit des Rates gesprochen.

Was ist die Hauptaufgabe des Stadtteilrates?

„Wir sind das Sprachrohr für die Bewohner. Gibt es Probleme, können die Bürgerinnen und Bürger uns ansprechen, und wir kümmern uns dann um das Problem. Wir suchen dann beispielsweise den Kontakt zur Kommune und bringen dort Vorschläge ein“, erklärt Thomsen, der seit 2001 auf Hohe Kolstrup lebt.

Ein deutlich sichtbarer Erfolg ist die Bushaltestelle am Camma-Larsen-Ledets-Vej, gegenüber des Supermarktes „Rema“. Dort gab es zuvor auf der südlichen Seite keinen Fußweg zur Haltestelle, und auch auf der nördlichen Seite war die Halteanlage überarbeitungsbedürftig. „Heute haben wir dort eine sichere Haltestelle. In der Mitte der Fahrbahn ist zusätzlich eine Verkehrsinsel gebaut worden, die Autofahrer daran hindert zu überholen, während der Bus hält und Menschen ein- oder aussteigen“, berichtet Thomsen.

Weitere Bushaltestelle neu anlegen

Ähnlich soll es einige Hundert Meter weiter auch bald aussehen. Die Bushaltestelle auf Höhe Frueløkke ist auf nördlicher Seite nur über eine Treppe vom Gehweg, der oberhalb des breiten Camma-Larsen-Ledets-Vej gelegen ist, zu erreichen. Die Haltestelle auf der gegenüberliegenden Seite ist nur durch ein Bushaltestellenschild und einige Gehwegplatten als solche zu erkennen.

„Wie sollen Menschen mit Gehhilfen oder gar im Rollstuhl dort hinkommen? Das ist unmöglich. Deshalb haben wir uns an den zuständigen kommunalen Ausschuss für Technik und Umwelt gewandt. Arne Leyh, der Vorsitzende, war nun kürzlich mit uns vor Ort und hat sich dort umgeschaut und kann unsere Bedenken verstehen“, erzählt Hans Peder Thomsen.

Sicherheit für Menschen schaffen

Laut einer Untersuchung von „Cowi“ gab es im Jahr 2017 täglich durchschnittlich knapp 150 Menschen, die dort zu- oder ausgestiegen sind. „Und wenn der Zugang für alle möglich ist, können es noch mehr werden“, ist sich der Ratsvorsitzende sicher. Das Ziel des Stadtteilrates ist es, für die Sicherheit der Bewohnerinnen und Bewohner zu sorgen.

Übergreifende Zusammenarbeit

Eng arbeiten die ehrenamtlichen Stadtteilratsmitglieder auch mit den Vereinen zusammen, die es auf Hohe Kolstrup gibt. So ist vor allem der Fußballclub „Høje Kolstrup B 81“ sehr aktiv und bietet Jung und Alt ein reges Vereinsleben. „Vereine sind ein wichtiges Freizeitangebot“, sagt der 55-Jährige.

Neben der Unterstützung für den Fußballverein hat der Stadtteilrat dafür gesorgt, dass das abgebrannte Clubhaus des Tennisvereins wieder aufgebaut werden konnte. Die beiden Tennisplätze sind ebenfalls wieder mit Leben gefüllt. Stadtteilbewohner haben sich ein Herz genommen und sorgten dafür, dass die Flächen wieder bespielbar sind. Nun wird dort regelmäßig trainiert, und es gibt gemütliche Arrangements. Langsam füllt sich deshalb auch die Mitgliederliste des Vereins.

Neues Projekt in Arbeit

Aktuell arbeitet der Rat an einem weiteren Projekt, verrät Thomsen. „Nachdem Christian Eriksen bei der Fußball-EM auf dem Platz zusammengebrochen ist, ist noch deutlicher geworden, wie wichtig Erste Hilfe ist. Wir wollen, dass auf Hohe Kolstrup bis zu fünf Defibrillatoren platziert werden, die bei einem Herzstillstand zum Einsatz kommen“, berichtet er.

Ein Teil der dafür benötigten Gelder soll in Eigenregie gesammelt werden, sagt Thomsen. „Wir werden Flyer in die Briefkästen werfen und um eine kleine Spende bitten“, so das Vorhaben des Stadtteilrates. Spenden können an die Mobilepay-Nummer 39 47 78 überwiesen werden, fügt er hinzu.

Über die genaue Platzierung der sogenannten Herzstarter (hjertestarter) kann Hans Peder Thomsen noch keine Angaben machen. Nur ein Standort ist wohl sicher: „Wir stehen mit Rema in Kontakt, und von dort haben wir schon grünes Licht bekommen“, berichtet der Wahl-Apenrader. Der Supermarkt hat außerdem schon zugesagt, finanzielle Unterstützung für das Projekt zu leisten.

Dorn im Auge

Und der Rat beschäftigt sich mit einem weiteren Thema: „Der Winterdienst auf dem kommunalen Gehsteig, der auf Hohe Kolstrup von Ost nach West führt, ist uns ein Dorn im Auge. Während andere Wege vorbildlich von Eis und Schnee befreit werden, kann man auf unserem Steig zum Teil Schlittschuh laufen“, überspitzt Thomsen die Situation. Doch mit Bildern, die der Rat dem zuständigen kommunalen Ausschuss (und auch dem „Nordschleswiger“) vorgelegt hat, belegt er die Situation im Winter.

Doch die Stadtteilräte beschweren sich nicht nur, sondern sind konstruktiv: „Wir haben den Vorschlag gemacht, die Prioritätenliste zu ändern und den Steig auf Hohe Kolstrup, auf dem auch viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krankenhauses – oft auch im Dunkeln – zur Arbeit fahren, von Schnee und Eis zu befreien“, sagt der gebürtige Billumer.

Wer sich mit dem Stadtteilrat in Verbindung setzen möchte, kann das entweder über die Facebookseite des Rates machen oder sich direkt an die Mitglieder wenden, die auf der Internetseite www.hoejekolstrup.dk zu finden sind.

 

 

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