Tourismus

Hotelkette „Heimathafen“ will Badehotel auf Röm bauen

Hotelkette „Heimathafen“ will Badehotel auf Röm bauen

Hotelkette „Heimathafen“ will Badehotel auf Röm bauen

Tondern/Tønder
Zuletzt aktualisiert um:
Fröhliche Gesichter im Rathaus: Bürgermeister Jørgen Popp Petersen, Investor Jens Sroka und Kommunaldirektor Lars Møldrup (v. r.) Foto: Monika Thomsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die deutsche Hotelgruppe „Heimathafen Hotels“ plant in Lakolk den Bau einer Destination zum Kostenpunkt von 70 Millionen Euro. Das Projekt mit dem erfahrenen Unternehmer Jens Sroka an der Spitze hat von der Kommune Tondern für 35 Millionen Kronen den bedingten Zuschlag für das Grundstück mit Blick auf das Meer und die Dünenlandschaft erhalten.

Wenn alles wie angestrebt läuft, eröffnet die deutsche Hotelgruppe „Heimathafen Hotels“ 2027 in Lakolk auf der Insel Röm ein Badehotel, das auf Nachhaltigkeit setzt.

Jens Sroka, geschäftsführender Inhaber der Hotelkette, plant ein Hotel mit bis zu 100 Zimmern, 55 Wohnungen und 10 Naturhütten. Das Bauprojekt, in das er 70 Millionen Euro investieren will, umfasst 12.200 Quadratmeter.

„Wir hoffen auf weniger als die 70 Millionen Euro. Die Zeiten, in denen man billig bauen konnte, sind aber vorbei“, sagt Sroka mit einem Lächeln beim Pressetermin im Rathaus in Tondern. Die bestehende Dünenlandschaft wird bei dem Projekt um eine neu angelegte Düne erweitert.

So sieht der Entwurf für das Badehotel in der Ideenphase aus. Foto: Architekturbüro Ladehoff GMBH

Nägel mit Köpfen gemacht

Im Mai 2022 hatte sich der Kommunalrat im Stadtratssaal in Tondern mit der Vorarbeit für ein Badehotel in Lakolk auf Röm befasst, um den Ganzjahrestourismus anzukurbeln.

Am Mittwoch wurden Nägel mit Köpfen gemacht, als Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei), Kommunaldirektor Lars Møldrup und der geschäftsführende Inhaber von „Heimathafen Hotels“, Jens Sroka, einen Vorvertrag für das 2,3 Hektar große Gelände unterzeichneten.

Der Transfer im Wert von 35 Millionen Kronen ist davon bedingt, dass der Flächennutzungsplan für das Gelände in unmittelbarer Nähe des Campingplatzes gebilligt wird.

Eine erfahrene Hotelkette

Das Unternehmen Heimathafen Hotels mit Sitz in Hamburg hat 20 Jahre Erfahrung mit Hotelbetrieb und Tourismus an der deutschen Nord- und Ostsee.

Die Kette mit etwa 500 Angestellten betreibt sieben Hotels in Norddeutschland, darunter St. Peter-Ording, Heiligenhafen und Büsum – und drei weitere bahnen sich an.

Bürgermeister Popp schaut genau hin, während Investor Jens Sroka unterschreibt. Foto: Monika Thomsen

„Die Lage ist einmalig“

„Ausschlaggebend sind die Nähe zu Deutschland und die wunderschöne Natur, und die Lage auf der Insel ist einmalig. Wir sind hier mit offenen Armen empfangen worden. Wir sind froh, dass wir die Ausschreibung gewonnen haben“, sagte Jens Sroka.

Bevor die ersten Gäste empfangen werden können, gehen noch einige Jahre ins Land.

Als Nächstes muss der Flächennutzungsplan ausgearbeitet werden. Ein Prozess, der laut Vizekommunaldirektor Keld Hansen etwa zwölf Monate dauern wird. Dann muss der Kaufmannsladen umziehen, und der Campingplatz muss etwas verkleinert werden.

Für die Bauphase rechnet Sroka mit zwei Jahren.

Ein nagelneues Konzept

Für Röm wurde ein ganz neues Hotelkonzept ausgearbeitet. „Die Nachhaltigkeit ist ein roter Faden. Der Gast von heute achtet auf Nachhaltigkeit. Für den Gast von morgen ist es Standard. Es ist sehr modern und zeitlos, und das Interieur wird skandinavisch“, so der erfahrene Hotelfachmann.

Laut kommunalem Masterplan darf der Gebäudekomplex 20 Meter in die Höhe ragen. „Wir sind bei 16 Metern, die teilweise in vier Stockwerken gebaut werden. Es ist ein Hotel für jedermann“, berichtet der geschäftsführende Inhaber und Investor.

Ein Haus für die Angestellten

Jens Sroka rechnet mit 100 bis 120 Vollzeitkräften. „Diese müssen aus der Region kommen oder sich hier wohlfühlen“, erklärt er. Daher sei auch, wie an anderen Standorten, der Bau eines Mitarbeiterhauses angestrebt. Dabei muss erst das Terrain sondiert werden, aber Scherrebek (Skærbæk) sei eine Möglichkeit.

Um den Angestellten erschwinglichen Wohnraum zu gewährleisten, wird dies aus Kostengründen nicht auf der Insel sein.

Sie stoßen auf den Vertrag an: Kommunaldirektor Lars Møldrup, Tourismusberater Jan Sönnichsen, Vizekommunaldirektor Keld Hansen, Investor Jens Sroka und Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (v. l.). Foto: Monika Thomsen

Der Hotelentwickler baut auf weitere Projekte in Dänemark

Jens Sroka arbeitet mit einem deutschen Bauunternehmer zusammen. Es ist angedacht, dass er eine dänische Baufirma gründet, um die Destination in Lakolk zu errichten. Für den Hotelbetrieb soll außerdem eine dänische Gesellschaft ins Leben gerufen werden.

Sroka möchte das Projekt auf Röm als Sprungbrett nutzen, um auch anderswo in Dänemark an 1A-Standorten, am liebsten am Meer mit Meeresblick, mit weiteren Hotels Fuß zu fassen.

„Ein sehr wichtiger Tag“

„Es ist ein sehr wichtiger Tag für die Kommune Tondern. Es ist ein Ergebnis der strategischen Arbeit für die Weiterentwicklung von Röm, die 2018 mit dem gemeinsam erstellten Entwicklungsplan begann. Es lag nicht auf der Hand, dort ein Hotel zu platzieren, da sich der Kaufmannsladen dort befindet“, sagte Bürgermeister Jørgen Popp Petersen.

Die Absprachen über einen neuen Standort für das Geschäft und die Verlegung der Einfahrt zum Campingplatz seien jedoch unter Dach und Fach. Der Tourismus in der Kommune Tondern entwickele sich positiv. Damit sich dies fortsetze, müsse jedoch investiert werden, so der Bürgermeister.

Es ist eine maximale Höhe von 16 Metern vorgesehen. Foto: Architekturbüro Ladehoff GMBH

100.000 zusätzliche Übernachtungen

2022 konnte die Kommune Tondern mehr als zwei Millionen Übernachtungen verbuchen, den Hauptteil davon auf der Insel Röm. Durch das Projekt „Heimathafen Hotels“ wird mit 100.000 zusätzlichen Übernachtungen und einer jährlichen Umsatzsteigerung von 40 Millionen Kronen auf der Insel gerechnet.

„Wir erwarten einen enormen Schub nicht nur für Röm, sondern für die gesamte Kommune Tondern. Es ist besonders attraktiv an diesem Projekt, dass es ganzjährig mit Jobs und Umsatz beiträgt. Wir hoffen damit, an die Pracht früherer Zeiten mit einem Badehotel anknüpfen zu können“, so Jørgen Popp Petersen.

Der legendäre Pastor und Unternehmer J. C. Jacobsen hatte vor rund 120 Jahren der Insel mit dem Bau eines Seebads mit einem Badehotel und Sommerhäusern zum blühenden Tourismus verholfen. Sein Erfolg dauerte jedoch nicht an.

Das Hotel ist im vorderen Teil des Geländes geplant, und dafür wird eine Ecke des Campingplatzes abgeknapst. Foto: Dansk Kyst- og Naturturisme

Seit vier Jahren am Ball

 Der deutsche Investor und Entwickler Jens Sroka ist seit vier Jahren am Ball und hatte damals das erste Gespräch mit Tonderns Vizekommunaldirektor Keld Hansen.

Dass er die Fühler nach Dänemark ausstreckte, sei einer Aufforderung der dänischen Wirtschaftsbehörde zuzuschreiben, die 2018 in Heiligenhafen wegen seines erfolgreichen Konzepts vorstellig geworden war.

Die Geschäftsleute von der Lakolker Einkaufsmeile wurden im Anschluss an die Presse über das Projekt informiert.

 

Mehr lesen