Fußball-EM

Ausland sympathisiert mit Dänemark nach knapper Niederlage

Ausland sympathisiert mit Dänemark nach knapper Niederlage

Ausland sympathisiert mit Dänemark nach knapper Niederlage

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Joakim Mæhle, Andreas Christensen og Thomas Delaney
Joakim Mæhle, Andreas Christensen und Thomas Delaney nach dem Schlusspfiff im Wembley-Stadion Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

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Der Sieg Englands wird als verdient bezeichnet, aber Dänemark bekommt nach der 1:2-Niederlage im EM-Halbfinale international viel Sympathie. Aus Schottland kommt eine große Portion Häme für die Engänder.

England war die bessere Mannschaft und hat das EM-Halbfinale gegen Dänemark nach Verlängerung verdient gewonnen.

Das ist die grundlegende Botschaft in den meisten ausländischen Medien nach Englands 2:1-Sieg in Wembley am Mittwochabend.

Doch es werden auch Fragen über die Art und Weise gestellt, wie sich England den Sieg gesichert hat. Vor allem der entscheidende Elfmeter, den Harry Kane in zwei Versuchen verwandelte, steht zur Debatte.

„Der Kontakt war minimal – gelinde gesagt“

„England hatte einen wachsenden Kane, dem die Fußballgötter beim Elfmeter gegen Schmeichel zur Seite standen. Es war harsch“, schreibt die italienische „La Gazzetta dello Sport“.

„Mit Kane und Glück steht England im Finale“, schreibt die deutsche „Bild“.

„Der Kontakt war minimal – gelinde gesagt“, schreibt auch der englische „The Guardian“ über den Elfmeter.

Schwedens „Aftonbladet“ merkt an, dass die Unterstützung durch die vielen englischen Zuschauer einen großen Effekt hatte: „Wembley gab England diesen Elfmeter. Wembley, mit seiner primitiven Urkraft, drückte und drückte und drückte, bis die Dänen ihre Sollbruchstelle erreichten und der Schiedsrichter schließlich nicht mehr konnte“, lautet die Analyse.

Die englischen Zeitungen konzentrieren sich hauptsächlich auf die Erleichterung, zum ersten Mal seit 1966 ein Finale erreicht zu haben, mit Schlagzeilen wie „Endlich!“ und „Es lohnt sich zu warten!“

Schotten mit Humor

In Schottland macht sich die Metro mit der Schlagzeile „England taucht ins Finale ein“ über den von Manchester-City-Star Raheem Sterling provozierten Elfmeter lustig über den großen Bruder. Im Englischen wird bei Schwalben von tauchen (to dive) gesprochen.

Generell wird die dänische Mannschaft dafür gelobt, dass sie sich nach dem Herzstillstand von Christian Eriksen im Parken und den beiden Auftaktniederlagen des Turniers gut erholt hat.

Vor allem Torhüter Kasper Schmeichel und der 20-jährige Aufsteiger Mikkel Damsgaard werden nach der Niederlage hervorgehoben.

„Das war ein sensationeller Freistoß von Damsgaard. Er sah selbstbewusst aus, als er am Ball war, und es war wie bei Ronaldo, als er den Ball ins Netz hämmerte. Der Sampdoria-Star wird in diesem Sommer sicher die Aufmerksamkeit von Klubs aus ganz Europa auf sich ziehen“, schreibt der englische Mirror.

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