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Kein böses Erwachen in der Zweitklassigkeit

Kein böses Erwachen in der Zweitklassigkeit

Kein böses Erwachen in der Zweitklassigkeit

Hobro
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Emil Berggreen erzielte im vierten Spiel sein viertes Saisontor. Foto: Lasse Lagoni/Ritzau Scanpix

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Die SønderjyskE-Fußballer haben ihren glänzenden Saisonstart weiter ausgebaut – von Anlaufschwierigkeiten in der 1. Division keine Spur. Nach vier Siegen in vier Spielen hat der Superliga-Absteiger die sofortige Rückkehr ins Oberhaus ins Visier genommen. Es kann aber ein teuer erkaufter Sieg gewesen sein.

Ein böses Erwachen hat es in der Vergangenheit oftmals für die Absteiger aus der Fußball-Superliga gegeben. Die raue Luft in der körperlich harten Zweitklassigkeit hat vielen Superliga-Absteigern nicht geschmeckt. Auch in der Vorsaison dauerte es lange, bevor die Kicker von AC Horsens und Lyngby Boldklub in neuer Umgebung Fuß gefasst und mit einer langgezogenen Aufholjagd doch noch den Wiederaufstieg gepackt haben.

Bei SønderjyskE ist aber von Anlaufschwierigkeiten keine Spur zu sehen. Nach vier Siegen in vier Spielen hat der Superliga-Absteiger die sofortige Rückkehr ins Oberhaus ins Visier genommen. Mit einer überzeugenden Vorstellung ist Hobro IK am Freitagabend mit 3:0 in die Schranken gewiesen worden.

Erstmals hinten zu null

„Wir hatten eine gute Saisonvorbereitung, sind mit großer Zielstrebigkeit in die Saison gegangen und sind uns bewusst, dass wir viele Spiele wie diese haben werden, wo der Gegner uns Probleme bereiten wird. Wir wissen aber, dass wir Qualität und die Abgeklärtheit haben, die Spiele zu unseren Gunsten zu entscheiden“, sagt SønderjyskE-Trainer Henrik Hansen zum „Nordschleswiger“.

„Und wir haben heute einen enormen Willen gezeigt, das eigene Tor und den eigenen Strafraum zu verteidigen. Hobro ist eine solide und körperlich starke Mannschaft, die jede Menge Flanken und Standards in unsere Richtung gebracht haben“, so der Trainer, dessen Schützlinge zum ersten Mal in der laufenden Saison den Kasten sauber hielten: „Das bedeutet sehr viel, den Spielern bedeutet es noch mehr. Das ist schon seit längerer Zeit unser Ziel gewesen. Gegen Fremad Amager und Køge waren wir anderthalb Minuten davon entfernt, jetzt hat es endlich geklappt.“

Mit Kopfbällen auf die Siegerstraße

Dort, wo sich SønderjyskE oftmals schwer getan hat, wurde eine Hobro-Mannschaft klar geschlagen, die im Kalenderjahr 2022 nur zwei Pflichtspiele verloren hat, aber von der Spielanlage her begrenzt ist und lange Zeit nur dank der körperlichen Überlegenheit fast ausschließlich nach Standardsituationen gefährlich wurde. 

Paradoxerweise waren es zwei Kopfbälle, die SønderjyskE auf die Siegerstraße brachten.

 

Bei hochsommerlichen Temperaturen konnte sich SønderjyskE in Hobro durchsetzen. Foto: DN

„Wir haben einen guten Start erwischt. Das wird schon gut gehen“, sagte der eine Dauerkarteninhaber zum anderen auf der Haupttribüne in der DS Arena in Hobro, nur um sich wenige Sekunden später über den ersten Gegentreffer zu ärgern.

Beim ersten ernsthaften Angriffsversuch in der sechsten Minute landete eine maßgeschneiderte Flanke von Emil Frederiksen auf dem Kopf eines freistehenden Rasmus Wikström, der sicher zum 0:1 einköpfte.

SønderjyskE erzielte kurz vor der Pause das 0:2 und kurz nach dem Seitenwechsel das vorentscheidende 0:3. 

Selbstsicheres Auftreten

Henrik Hansen war zu mehreren Spielerwechseln gezwungen und musste feststellen, dass der Rhythmus in der zweiten Halbzeit verloren ging, konnte sich aber darüber freuen, dass auch Spieler aus der zweiten Reihe zum Sieg beitragen konnten.

Nur drei Minuten nach ihrer Einwechslung konnte Mikkel Hyllegaard im zweiten Versuch einen Zuckerpass von Adnan Hadzic zum 0:3 verwerten.

Das Spiel war gelaufen und die zweite Halbzeit nur wenig sehenswert, aber es bleibt der Eindruck, dass sich SønderjyskE nach den vielen Nackenschlägen der Vorsaison gefangen hat und mit dem zurückgewonnenen Selbstvertrauen Kurs auf den sofortigen Wiederaufstieg genommen hat.

Teuer erkaufter Sieg

Peter Buch Christiansen, Ryan Johnson Laursen, Emil Frederiksen und Troels Kløve mussten alle verletzungsbedingt vom Platz genommen werden. Vor dem Heimspiel am Dienstag gegen den FC Helsingør und dem Spitzenspiel am Sonnabend darauf in Vejle kann es ein teuer erkaufter Sieg gewesen sein.

„Wir wollten kein Risiko laufen und hoffen, dass wir die Spieler rausnehmen konnten, bevor es schlimmer wurde“, sagt Henrik Hansen, der sich aber darauf einstellen muss, dass das Quartett in der kommenden Woche ausfallen könnte.

 

Hobro IK - SønderjyskE (0:2) 0:3

0:1 Rasmus Wikström (6.), 0:2 Emil Berggreen (39.), 0:3 Mikkel Hyllegaard (49.)

SønderjyskE: Nicolai Flø – Ryan Johnson Laursen (46.: Adnan Hadzic), Rasmus Wikström, Maxime Soulas, Marc Dal Hende – Rasmus Vinderslev, Mads Albæk – Emil Frederiksen (46.: Mikkel Hyllegaard), José Gallegos, Peter Buch Christiansen (28.: Troels Kløve (54.: Marcus Kristensen)) – Emil Berggreen (65.: Mikkel Ladefoged).

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