Baukultur
Vom Verfall bedrohter Krug: Freundeskreis bleibt am Ball
Vom Verfall bedrohter Krug: Freundeskreis bleibt am Ball
Vom Verfall bedrohter Krug: Freundeskreis bleibt am Ball
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Der Vorsitzende von Højkros Venner in Süderseiersleff gab auf der Generalversammlung einen Einblick in den Stand der Dinge. Die Besitzerin will nicht an den Freundeskreis verkaufen.
Der im November 2022 ins Leben gerufene Verein Højkros Venner kämpft weiter für die Rettung des vom Verfall bedrohten historischen Krugs in Süderseiersleff.
Die Gaststätte ist seit 2008 im Besitz von Therese Thøgersen, ihrem Bruder und ihrem Vater. Bis 2010 wurde das Lokal verpachtet.
„Seither steht der Krug leer. Es ist nichts passiert und er verfällt mehr und mehr. Heute befindet er sich in einem miserablen Zustand. Die Lage ist noch schlimmer als bei der Generalversammlung vor einem Jahr“, sagt der Vorsitzende des Vereins, Mads Rykind-Eriksen, auf der Generalversammlung von Højkros Venner.
Denkmalgeschützte Gaststätte
Da der Krug aber seit 1950 unter Denkmalschutz stehe, sei der Besitzerkreis mit Therese Thøgersen an der Spitze infolge des Baudenkmalgesetzes verpflichtet, die Immobilie instand zu halten.
Rykind-Eriksen zitierte aus einer Passage, laut der die Eigentümerin/der Eigentümer oder die Nutzerin/der Nutzer das geschützte Gebäude in einem ordnungsgemäßen Zustand halten müsse.
Kaufbemühungen gescheitert
Mads Rykind-Eriksen berichtete, dass der Vorstand an seiner Strategie mit zwei Spuren weiterfahre, um den Krug zu retten. Dabei geht es zum einen um den Kauf der Immobilie und zum anderen um den Behörden-Kontakt.
Der Verein hatte vor einem Jahr Therese Thøgersen 450.000 Kronen für die Immobilie geboten. Dabei habe man den Grundstückpreis als Ausgangspunkt genommen, da das Gebäude ohne Renovierung wertlos sei.
„Alternativ haben wir vorgeschlagen, dass ein Immobilienmakler den Wert festsetzt. Beide Sachen hat Therese Thøgersen abgewiesen“, so der Vorsitzende.
Verein will Druck machen
Der Vorstand baut nun darauf, bei der staatlichen Schloss- und Kulturbehörde Druck zu machen, damit die Behörde, die ihr zur Verfügung stehenden Mittel einsetzt, sodass der Krug nicht für die Nachwelt verloren geht. Das Ziel ist es dabei, letztlich den Kulturminister zu einer Enteignung zu bewegen.
Dialog mit der zuständigen Behörde
Der Vorstand hat in der Politik das Terrain sondiert, und bei den Regierungsparteien in Nordschleswig sei die Unterstützung vorhanden, mit dem Fall fortzufahren. Dies habe ein Treffen auf Christiansborg im Juni ergeben, so der Vorsitzende.
Laut der neuesten Entwicklung sei Therese Thøgersen mit der Schloss- und Kulturbehörde im Dialog, wie etwas beim Højkro gemacht werden kann. Dies gehe aus der jüngsten Akteneinsicht des Vereins im Februar hervor.
„Zudem kann man sehen, dass die Bäume vor dem Højkro beschnitten worden sind, im Garten wurde gefällt und aufgeräumt. Inventar wurde weggefahren und auf dem Dach wurden mehr Planen verlegt“, so Rykind-Eriksen.
Wiederherstellungsplan in Arbeit
Aus den Akten gehe außerdem hervor, dass die Schloss- und Kulturbehörde den Restaurierungsarchitekten Anker Ravn Knudsen aus Rödding (Rødding) beauftragt habe, für die unter Schutz stehenden Gebäudeteile einen Wiederherstellungsplan mit Preisen auszuarbeiten.
Der Vorsitzende erwartet, dass der Plan, der nicht Strom und sanitäre Anlagen umfasst, vor den Sommerferien fertig ist.
Dieser Plan bilde dann die Grundlage für die Behörde, eine einstweilige Verfügung anzukündigen, damit das Gebäude zügig in einen ordnungsgemäßen Zustand gebracht wird.
Enteignung als letzte Möglichkeit im Blick
„Aus der Akteneinsicht geht außerdem hervor, dass der Højkro bestenfalls als ein Pilotprojekt der Schloss- und Kulturbehörde infrage kommen kann. Gelingt dies, muss Therese Thøgersen immer noch viele Millionen für die Innenrenovierung, neue Elektroanlagen, Wasser und Wärme und für das Außengelände beschaffen“, so der Vorsitzende.
„Wir verfolgen den Fall aufmerksam und werden bei der Behörde am Ball bleiben, dass Therese Thøgersen das Gesetz einhält. Letztlich setzen wir uns dafür ein, dass der Kulturminister den Højkro enteignet, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind“, so der Vorsitzende.
Rückendeckung wichtig
Im Kontext mit dem Kontakt zu den Behörden wies er auf die Wichtigkeit der Rückendeckung für den Verein hin. „Damit sie sehen können, dass der Højkro nicht nur ein paar örtliche Leute interessiert, sondern dass wir viele Mitglieder aus dem ganzen Land sind“, so Mads Rykind-Eriksen. Der Verein Højkros Venner hat 120 Mitglieder und knapp 1.000 Follower bei Facebook.
Auf der Generalversammlung kritisierte Britt Tryde Haarløv die Strategie von Højkros Venner. Therese Thøgersen gab auf dem Treffen bekannt, dass sie nicht gewillt ist, die Gaststätte an den Freundeskreis zu verkaufen.