Energieversorgung
Stromtrasse: Weniger Masten in Seth – mehr in Bredebro
Stromtrasse: Weniger Masten in Seth – mehr in Bredebro
Stromtrasse: Weniger Masten in Seth – mehr in Bredebro
Im revidierten Vorschlag für die Streckenführung schlägt Netzbetreiber Energinet auf einem zusätzlichen Abschnitt zwischen Rohrkarr und Seth eine unterirdische Lösung vor. Hingegen wird bei Bredebro etwas vom Erdkabel abgeknapst.
Der staatliche Netzbetreiber Energinet hat bei der Streckenführung der geplanten 400 Kilovolt-Hochspannungs-Autobahn in der Kommune Tondern mehrere Änderungen vorgenommen. Das geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten justierten Vorschlag für die 75 Kilometer lange südliche Trassenführung der Zweisystem-Freileitung ab Endrup bei Esbjerg bis zur Grenze hervor.
Zwischen Rohrkarr/Rørkær und Seth/Sæd wird es weniger Masten geben. Hingegen wird es bei Bredebro etwa 700 bis 800 Meter Erdkabel weniger geben, wie Projektchef Christian Jensen dem „Nordschleswiger“ erläutert. Auf Wunsch von Bürgern verläuft die Linienführung dort etwas westlicher. „Aus praktischen Gründen haben wir uns entschieden, die Freileitung bis zur Nähe der Straße zu führen“, sagt Jensen.
5,2 Kilometer Erdkabel
Energinet und ausländische Experten waren zu dem Schluss gekommen, dass es nur auf 15 Prozent (26 km) der Gesamtstrecke möglich ist, den Wechselstrom unterirdisch zu verlegen. In der Kommune Tondern war für das Hochspannungskabel östlich um Bredebro (2,7 km) und östlich um Rohrkarr (2,3 km) ein unterirdischer Verlauf vorgesehen. Bei Rohrkarr verlängert sich dieser nun etwa um einen Kilometer Richtung Seth.
„Insgesamt sind nun in der Kommune Tondern 5,2 Kilometer Erdkabel vorgesehen“, sagt der Projektchef. In der Kommune Tondern gibt es außerdem bei Ostergasse/Øster Gasse Anpassungen der Streckenführung Richtung Osten, um Bürgerwünschen zu entsprechen.
Größere Nachteile für einzelne Bürger
„Wir haben einen guten Dialog mit den Bürgern gehabt. Bei den Justierungen haben wir gewichtet, dass der Vorschlag gesamt gesehen weniger Nachteile für die Bürger bedeuten und mehr individuelle Rücksichten nehmen sollte. Das ist an vielen Stellen gelungen. Wir können aber leider nicht umgehen, dass der neue Vorschlag für einzelne Bürger größere Nachteile bringt“, so Jensen.
Er fordert die betroffenen Bürger auf, bis zum 12. Februar ihre Kommentare einzusenden. „Wir wollen sehr gerne, dass die Bürger zu erkennen geben, mit welchem der beiden Vorschläge sie am besten leben können“, sagt der Projektleiter.
Endgültiger Vorschlag Ende Februar ausgereift
Energinet erwartet, die Endfassung für die Trassenführung Ende Februar zu veröffentlichen. Danach ist die Umweltbehörde an der Reihe, das Projekt zu bearbeiten. Dies könne Änderungen mit sich führen. Laut Zeitplan leitet die Umweltbehörde im Spätsommer 2020 den Umweltverträglichkeitsbericht (Miljøkonsekvensrapporten) in die öffentliche Anhörung. Dann können die Bürger erneut Bemerkungen einreichen.
Keine optimale Lösung an der Grenze
Aus der Sicht von Stadtratsmitglied Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) zieht die Kommune Tondern immer noch im Vergleich zu anderen Kommunen auf der Strecke den Kürzeren, was eine unterirdische Lösung angeht. „Landschaftlich gesehen, ist es begrüßenswert, dass bei Seth drei Strommasten weniger kommen. Ich bin aber nach wie vor der Meinung, dass dort die Weiterführung des Erdkabels bis zur Grenze optimal gewesen wäre“, so der Politiker.
Für ihn macht die bestehende 150-Kilovolt-Stromleitung zwischen Bredebro und Tondern immer noch eine Hängepartie aus für deren Abbau sich die Kommune Tondern starkmachen sollte. „Uns bringt es nicht viel, dass sie zwischen Bredebro und Kassö/Kassø abgebaut wird“, so Popp Petersen.
Alter Wein in neuen Fässern
„Für mich ist der Vorschlag ein bisschen wie alter Wein in neuen Fässern. Da gibt es keine großen Unterschiede. Grundlegend bin ich weiterhin der Auffassung, dass Energinet da noch mal an die Sache ran muss, um mehr einzubuddeln“, sagt Bürgermeister Henrik Frandsen (Venstre). „Wir hinken hinterher, was die prozentuale Verteilung des Erdkabels betrifft, während Esbjerg zum Beispiel wesentlich mehr als 15 Prozent hat“, so Frandsen.