Stromversorgung

Endgültiger Vorschlag für Westküsten-Stromtrasse kommt bald

Endgültiger Vorschlag für Westküsten-Stromtrasse kommt bald

Endgültiger Vorschlag für Westküsten-Stromtrasse kommt bald

Tondern/Tønder
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Eine Karte, die zeigt, wo die Strommasten bei der Grenze platziert werden
Energinet geht mit seinen drei südlichsten Masten östlich um Seth bis zur Grenze. Foto: Energinet

Der Projektchef von Energinet erwartet, dass die Streckenführung durch die Kommune Tondern in ein bis zwei Wochen veröffentlicht wird. Die drei letzten Masten in Grenznähe sind auf dem Papier platziert worden.

Wer wissen möchte, wie sich der staatliche Netzbetreiber Energinet in seinem endgültigen Vorschlag die Streckenführung der geplanten 400-Kilovolt-Stromtrasse zwischen Endrup bei Esbjerg und der dänisch-deutschen Grenze vorstellt, muss sich noch ein bis zwei Wochen gedulden.

Während Ende November 2019 die Endfassung für den Abschnitt von Idomlund bei Holstebro bis Endrup vorgestellt wurde, folgt die Präsentation der südlichen Trassenführung der Zweisystem-Freileitung in Kürze, wie auf Anfrage von Energinet-Projektchef Christian Jensen zu erfahren ist. „Im Laufe von ein bis zwei Wochen werden wir den Plan vorstellen“, sagt Jensen.

Das erste Bürgertreffen fand im April 2018 in Bredebro statt.

Streckenführung wird justiert

Das Unternehmen justiert die Streckenführung auf der Grundlage der im Herbst eingegangenen Wünsche der Bürger. Für den 75 Kilometer langen Abschnitt zwischen Endrup und der Grenze gingen nach der Veröffentlichung des ersten Vorschlags im vergangenen September 125 Kommentare und Vorschläge ein. In der Kommune Tondern sieht Energinet östlich von Bredebro und östlich von Rohkarr auf insgesamt fünf Kilometern Erdkabel vor. 

Die zwei Projekte nördlich und südlich von Esbjerg werden bei Energinet nicht mehr parallel fahren. „Wir haben von Anfang an damit gerechnet, dass wir zu einem Zeitpunkt priorisieren müssen, da es zu umfassend ist, die beiden Vorhaben zeitgleich in Angriff zu nehmen“, sagt Jensen auch mit Blick auf die vielen Anrufe von Bürgern, die bei dem Netzbetreiber vorstellig werden.

Betroffene Bürger werden angeschrieben

„Wenn der neue Vorschlag präsentiert wird, werden wir die Bürger direkt anschreiben, die von den Änderungen betroffen sind und sie um Kommentare bitten“, erläutert der Projektchef.  Der Prozess mit Bürgertreffen werde nicht neu angekurbelt. Nach den Rückmeldungen wird der endgültige Vorschlag erarbeitet, der voraussichtlich im Februar veröffentlicht wird. Danach liegt der nächste Zug als zuständige Instanz bei der Umweltbehörde.

Inzwischen ist auch mit dem deutschen Netzbetreiber TenneT geklärt, wo genau die Grenze überschritten werden soll. Somit gab Energinet kurz vor Weihnachten die Platzierung der drei letzten Masten in Grenznähe bekannt. Vorher war nur ein Bereich ausgewiesen.

Zwei Häuser im Dorf Seth
Die Freileitung zieht sich östlich an dem Ort Seth vorbei. Foto: Elise Rahbek

Die Masten werden nicht aufeinander abgestimmt

Zur Frage, ob die zwei Netzanbieter sich Gedanken darüber gemacht haben, die Strommasten in den beiden Ländern aufeinander abzustimmen, erklärt Jensen: „Wir haben darüber gesprochen. Wir werden es aber nicht tun, da wir zwei Unternehmen mit unterschiedlichen Ansätzen sind. TenneT hat seinen Standard-Mastentyp und wir haben uns auch für ein Modell entschieden“, so Jensen. In der Kommune Tondern sind 100 der 35 Meter hohen Masten geplant.

Auf der 170 Kilometer langen Gesamtstrecke ist es laut Energinet und ausländischen Experten nur auf einer Strecke von 26 Kilometern (15 Prozent) möglich, den Wechselstrom unterirdisch zu verlegen. Mit dem ersten Vorschlag waren 25 Kilometer verplant. Jensen wollte zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht darauf eingehen, wie es mit den restlichen 1.000 Metern ausschaut.

Indes hat die Konservative Volkspartei für Sonntag, 19. Januar, ab 19 Uhr, in Tondern und vier weiteren Orten zu einem unpolitischen Fackelzug gegen die Freileitung aufgerufen.

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