Noch sitzen Henrik Thaysen Dam und seine Mitarbeiterinnen im Hauptgebäude des früheren Lehrerseminars. Dorthin musste die Tønder Kulturskole im August umziehen, da ihr ursprünglicher Sitz, nur ein paar Meter davon entfernt, umfassend umgebaut wird. Für 7,2 Millionen Kronen soll das 1.300 Quadratmeter große Gebäude mit der prächtigen Aula der früheren Ausbildungsstätte modernisiert werden. Das Haus ist auch Teil des ehemaligen Seminars.

Renovierung für 7,2 Millionen Kronen

Der groß angelegte Umbau der Kulturschule, die seit 2014 ihren Sitz an der Osterstraße 63 hat, ist dank einer Zuwendung der Stiftung A. P. Møller og Hustru Chastine Mc-Kinney Møller Fond til almene Formaal in Höhe von fünf Millionen Kronen möglich gemacht worden. Die Kommune bewilligte 2,2 Millionen Kronen.

„Wir haben große Pläne“, erklärt Schulleiter Thaysen Dam. Die Stätte wolle und könne mehr, als Kindern und Jugendlichen Musikunterricht zu erteilen. Oder Ballett, Theater, Film oder auch Kurse in bildender Kunst anzubieten, meint er.

Die Angebot soll ergänzt werden. „Wir möchten die Schule zum Kulturhaus für Jung und Alt einrichten, ohne dass wir der Schweizerhalle als Konkurrent in die Quere kommen wollen. Bei uns soll ein mitgestaltendes Ergebnis erreicht werden, ein Begriff, der schwer zu übersetzen ist. Man nennt es auf Dänisch sammenskabelse", berichtet Thaysen Dam begeistert.

Das vierstöckige Haus, Baujahr 1875, solle jedem einen Platz bieten, soll zugänglich und offen sein, sodass auch Chöre und Amateurbands hier proben können. „Zurzeit gibt es nicht viele Bands in unserem Raum. Vielleicht, weil ihnen die nötigen Proberäume fehlen. Daher könnte ich mir vorstellen, dass sich bei vorhandenen Übungsräumen mehr Amateurmusiker zu Bands zusammenschließen. Auch Abendschulen können hier ihren Unterricht oder Vorträge abhalten", skizziert Thaysen Dam die Pläne.

„Wir haben passende Räume und eine kleine Bühne. Wir wollen auch kein neues Bürgerhaus (medborgerhus) werden. Wir wollen ein kreatives Haus werden. Für den Musikunterricht haben wir die Instrumente“, berichtet Thaysen Dam.

Die Kulturschule zählt jährlich ungefähr 300 bis 400 Schülerinnen und Schüler, deren Eltern für den Kunstunterricht bezahlen. Die Berührungsfläche ist mit ungefähr 3.000 Kindern viel größer, denn die Lehrkräfte kommen auch in die Tagespflege, in die Kindergärten und in die Schulen.

„Mit unserer Schülerzahl kommen wir gut hin. Zwar wurden in diesem Jahr aufgrund von Corona rückläufige Schülerzahlen verzeichnet, wie auch zum Beispiel in Sportvereinen und anderen Freizeitbereichen. Wir befinden uns aber wieder im Aufwärtstrend. Jetzt haben die Menschen wieder den Mut, ihre häusliche Isolation zu verlassen. Im Rahmen der Kulturwoche haben wir täglich zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. Über etwa 30 Gäste am Tag konnten wir uns freuen“, so der Schulleiter. Es habe auch gleich Neuanmeldungen gegeben.