Asylrecht
Weil ihr Opa im Irak geboren wurde: Dänemark schiebt syrische Zwillinge aus Nordschleswig ab
Weil ihr Opa im Irak geboren wurde: Dänemark schiebt syrische Zwillinge ab
Opa aus dem Irak: Deshalb werden Syrer abgeschoben

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Der eine betreibt eine Pizzeria in Hoyer, der andere hilft ukrainischen Geflüchteten in Hadersleben. Laut „DR“ steht ein Brüderpaar kurz vor der Abschiebung in ein Drittland, weil die dänischen Behörden ihr Heimatland Syrien als zu gefährlich für sie einstufen.
Sie sollen in ein Land abgeschoben werden, in dem sie noch nie waren: Die Brüder Ahmad und Myasar Zanon. Wie „Danmarks Radio“ berichtet, stehen die beiden 26-jährigen Zwillinge, die vor acht Jahren aus Syrien nach Dänemark geflüchtet sind, davor, ihre Existenz zu verlieren.
Beide haben nach eigenen Aussagen viel dafür getan, sich in Dänemark zu integrieren. Sie haben die Sprache gelernt, Netzwerke aufgebaut.
Fließend Dänisch, großes Netzwerk
Ahmad spielt in seinem Wohnort Scherrebek (Skærbæk) im Fußballverein und vermittelt für die Kommune Hadersleben (Haderlev) Geflüchtete aus der Ukraine in Arbeit. Maysar betreibt eine Pizzeria in Hoyer (Højer) und will sie gerne größer und schöner machen, wie er „DR“ sagt. Beide sprechen fließend Dänisch.
Doch aus den Plänen, in Hoyer Arbeitsplätze zu schaffen, wird voraussichtlich nichts.
Beide waren noch nie im Irak
Die Ausländerbehörde hat entschieden, dass die beiden in den Irak abgeschoben werden sollen. Von dort aus ist einer der Großväter der beiden in den 1960er-Jahren nach Syrien ausgewandert. Deshalb können die beiden laut irakischem Recht als irakische Staatsbürger betrachtet werden.
Für die dänische Behörde Grund genug, sie dorthin abzuschieben, obwohl sie noch nie in dem Land waren.
Nach Syrien sollen die beiden nicht abgeschoben werden, da sie dort als junge Männer den Kriegsdienst verweigerten und ihnen Repressalien drohen.
Noch muss der Flüchtlingsrat entscheiden, ob die Abschiebung, wie von der Behörde vorgesehen, durchgeführt werden kann. Ein Datum dafür steht noch nicht fest.