Umwelt und Natur

Vogelgrippe tötet auch Seeschwalben

Vogelgrippe tötet auch Seeschwalben

Vogelgrippe tötet auch Seeschwalben

Röm/Rømø
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Die Brandseeschwalben brüten nicht mehr im nordschleswigschen Wattenmeer, aber sie durchstreifen das Gebiet regelmäßig. Die Vogelgrippe könnte den heimischen Bestand der seltenen Art gefährden. Foto: DOF Jan Skriver

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Der dänische Vogelschutzverband DOF schlägt Alarm: Nach Basstölpeln fallen jetzt auch seltene Brandseeschwalben und Kormorane den Viren der Vogelinfluenza H5N1 zum Opfer.

Nach dem Fund zahlreicher verendeter und sterbender Basstölpel, unter anderem auch am Strand der Insel Röm (Rømø), die sich höchstwahrscheinlich mit Viren der Vogelgrippe des Typs H5N1 infiziert haben, gibt es neue traurige Nachrichten über andere Seevogelarten, die ebenfalls an der Vogelgrippe erkrankt sind.

Seeschwalben sterben auch

Es werden viele tote Brandseeschwalben in Brutkolonien von Brand- und Flussseeschwalben beispielsweise von der Insel Sprogø im Großen Belt, aus Niedersachsen und den Niederlanden gemeldet.

Laut dänischem Vogelschutzverband „Dansk Ornitologisk Forening“ (DOF) sind in Dänemark 600 tote erwachsene Kormorane auf und an ihren Nestern auf der Insel Malurtholm vor Fanefjord auf der Insel Møn im Bereich der Stege Bugt entdeckt worden.

 

Dieser tote Kormoran wurde auf Rügen entdeckt. Foto: DOF

Tierkadaver sind zur Untersuchung ins Staatliche Serum Institut geschickt worden. Es ist damit zu rechnen, dass die Tiere an Vogelgrippe erkrankt und verstorben sind, berichtet DOF in einer Pressemitteilung.

Auf Rügen Virus H5N1 nachgewiesen

Die Vermutung stützt sich auf den Umstand, dass nur 50 Kilometer von der Insel Møn entfernt auf der deutschen Ostseeinsel Rügen ebenfalls Kormorane mit Vogelgrippe in ihren Kolonien verendet sind. Dort ist bereits im Mai eine Infektion mit der Vogelinfluenza H5N1 nachgewiesen worden.

 

Auf Helgoland haben sich offenbar noch keine Basstölpel mit der Vogelgrippe infiziert. Foto: Volker Heesch

Mit diesem Typ der Vogelgrippe haben sich auch die Basstölpel an schottischen und anderen nordatlantischen Küsten angesteckt, von denen viele Exemplare auf Röm und anderen dänischen Westküstenstränden tot aufgefunden wurden.

Nicht alle Kolonien befallen

„Es gibt noch keine Berichte, dass es ungewöhnlich viele tote Kormorane in anderen dänischen Kolonien gibt“, berichtet Thomas Bregnballe, Forscher an der Universität Aarhus, gegenüber dem Vogelschutzverband.

Er geht davon aus, dass es eine starke Weitergabe der Grippeviren vor allem bei Seevögeln gibt, die sehr dicht nebeneinander auf dem Boden brüten. Das sei auf der Insel bei Møn der Fall gewesen.

Diese Aussage trifft auch für die Brandseeschwalben zu, die laut DOF landesweit noch nicht von der Vogelgrippe befallen sind. Allerdings machen sich Naturschützerinnen und Naturschützer Sorgen um die seltenen Seeschwalben, weil es auch Totfunde aus dem Bereich des Limfjords in Nordjütland gibt.

In Nordfriesland Brandseeschwalben auf Norderoog

Die Brandseeschwalben brüten im dänischen Wattenmeer nur noch auf Langli bei Esbjerg. Früher gab es sie in Nordschleswig auch auf der Hallig Jordsand.

In Nordfriesland existiert eine Brandseeschwalbenkolonie auf der Hallig Norderoog bei Hallig Hooge. Vogelschützerinnen und Vogelschützer sind wegen der Erkrankungen der Brandseeschwalben und auch der Flussseeschwalben mit der Vogelgrippe sehr in Sorge, denn die Arten stehen als vom Aussterben bedrohte Vögel auf der Roten Liste.

Die dänische Naturbehörde (Naturstyrelsen) fordert Strandbesucher auf, tote Basstölpel liegenzulassen, aber die Wattenmeer-Abteilung der Naturbehörde (Naturstyrelsen Vadehavet) zu informieren. Man sollte die Vögel nicht anfassen, obwohl das Virus H5N1 für Menschen als ungefährlich gilt.     

 

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