Sozialdienst Tingleff
Fleißige Hände bringen Sozialdienst-Haus auf Vordermann
Fleißige Hände bringen Sozialdienst-Haus auf Vordermann
Fleißige Hände bringen Sozialdienst-Haus auf Vordermann
Bei der durchgreifenden Renovierung der ehemaligen Dienstwohnung des Tingleffer Krankenpflegevereins kam ein Relikt der Vergangenheit zutage.
Das Haus des Sozialdienstes Tingleff am Centerpladsen wird momentan umfassend renoviert. Bis auf die Malerarbeiten werden allen anderen Arbeiten von freiwilligen Kräften gestemmt. Die Vorsitzende Dorte M. Schultz ist beeindruckt von der großen Hilfsbereitschaft der Mitglieder. „An Ostern werden wir noch den Boden von Küche und Flur belegen und in der nächsten Woche die Türen einsetzen. Dann sind wir tatsächlich durch“, freut sich Dorte Schultz bereits.
Garage als Zwischenlager
Vor gut drei Wochen – quasi gleichzeitig mit dem Corona-Shutdown – haben sie und ihr Mann Folmer begonnen, das stark verwohnte Haus zu entkernen, um es wieder vermieten zu können.
Weil im Zuge der Corona-Schutzmaßnahmen auch die Reststoffhöfe geschlossen waren, musste alles zunächst in der Garage zwischengelagert werden. Mitglieder mit Anhängerkupplung am Auto haben nach der Wiedereröffnung der Containerplätze peu à peu die Garage von Bodenbrettern, Türen und Küche befreit.
„Wir mussten alles herausreißen. Nichts war mehr zu verwenden“, gibt die Vorsitzende einen kleinen Einblick in den Zustand der Wohnung.
Ehemalige Dienstwohnung
Das Haus hat der Sozialdienst Tingleff von seinem Vorläuferverein, dem Krankenpflegeverein Tingleff, übernommen. Das Backsteinhäuschen am Centerplads diente lange als Dienstwohnung für die Krankenpflegerin des Ortes. Später wurde das Häuschen, zu dem auch ein kleiner schöner Garten gehört, vermietet.
Bei den Renovierungsarbeiten trat auch ein Relikt dieser Zeiten zutage. „In der Wohnung war eine zusätzliche Klingel angebracht, die seinerzeit mit dem Telefon verbunden gewesen ist. Ich vermute, dass sie gewährleisten sollte, dass die Krankenpflegerin – insbesondere nachts – keinen Notruf verpasste“, so die Sozialdienstvorsitzende. Für heutige Generationen ist es wahrscheinlich unvorstellbar, dass es früher normal war, nur ein einziges (Festnetz-)Telefon im Haus zu haben; Mobiltelefone, die man überall mit hinnehmen kann, gab es da noch gar nicht.
Dschungel verbarg Garten
Apropos schöner Garten: Der Garten war in den vergangenen rund fünf Jahren vernachlässigt worden. Auch hier mussten die fleißigen Helfer des Sozialdienstes Tingleff kräftig Hand anlegen, um ihn in dem ganzen Dschungel überhaupt zu entdecken. „Der Garten war zugewachsen. Alle wurde heruntergeschnitten, der Rasen gemäht und die Beete hergerichtet. Jetzt ist es auch ums Haus herum wieder schön“, freut sich Dorte M. Schultz.
Mietvertrag unterzeichnet
Haus und Garten sind offensichtlich so schön geworden, dass auch schon ein neuer Mieter gefunden werden konnte. „Der Mietvertrag ist gerade unterschrieben worden. Der neue Mieter zieht am 1. Mai ein“, erzählt die Sozialdienst-Vorsitzende.
Handwerkerehre
Sie selbst mag ihren eigenen Mann Folmer nicht hervorheben. Allerdings hat er viele der Tischler- und Zimmererarbeiten allein – mit tatkräftiger Unterstützung seiner Frau und anderer Helfer – durchgeführt. Der Mann ist zwar pensioniert, aber vom Fach. „Wenn wir das Haus schon so durchgreifend sanieren, sollte es ja auch ordentlich gemacht werden“, erklärt Dorte M. Schultz das persönliche Engagement ihres Mannes.
Gute Beziehungen
Ehemann Folmer ist allerdings nicht das einzige Familienmitglied, das für das Renovierungsprojekt ein Sonderlob verdient hat. Sohn Simon ist beruflich in die Fußstapfen des Vaters getreten. Er besitzt seit vier Jahren den alteingesessenen Zimmererbetrieb „Tinglev Tømrerforretning“, der 1973 von Peter und Tilla Keller gegründet wurde. „Er hat uns enorme Rabatte eingeräumt. Ansonsten hätte der Sozialdienst Tingleff das Projekt finanziell gar nicht stemmen können“, ist die Mutter dankbar.
Fachverstand erfordet
Fast alles haben die Sozialdienstmitglieder in Eigenarbeit erledigt. Nur die Malerarbeiten hat der Vorstand einem Profi überlassen, weil man einsah, dass intensiver Nikotingeruch aus einer verwohnten Raucherwohnung nicht einfach durch das Aufpinseln von Farbe übertüncht werden kann. Das Problem erforderte Fachverstand.
„Die Wohnung ist jetzt wieder richtig schön geworden. Hell, mit Holzböden im ganzen Haus, neuer Küche – ja, das sieht richtig gut aus“, freut sie sich.