Grenzverkehr

Ortsnahe Grenzpassage für die Landwirtschaft gefordert

Ortsnahe Grenzpassage für die Landwirtschaft gefordert

Ortsnahe Grenzpassage für die Landwirtschaft gefordert

Pepersmark/Pebersmark
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Kein Durchkommen gibt es derzeit am Grenzübergang Pepersmark. Foto: kjt

Von beiden Seiten der Grenze werden die Probleme für die Landwirtschaft und für andere Betriebe moniert, die durch die Schließung kleinerer Grenzübergänge entstanden sind. Die Kommunen Tondern und Apenrade haben mit der Polizei über Lösungsmöglichkeiten gesprochen.

„Landwirte müssen Umwege von bis zu 50 Kilometern und mehr in Kauf nehmen, weil sie die Ländereien auf der anderen Seite der Grenze wegen der Schließung der kleinen Übergänge nicht anders erreichen können“, so Jørgen Popp Petersen, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Nordschleswig (LHN).

Die wegen des Coronavirus vorgenommene Schließung aller kleinen Übergänge zu Deutschland stelle für landwirtschaftliche Betriebe ein Problem dar.

Nicht nur der LHN fordert eine sinnvolle Ausnahmeregelung für die gewerbliche Grenzpassage an kleinen Übergängen. Auch von deutscher Seite wird es als Problem gesehen, dass nur noch Übergänge im Westen und im Osten für den Verkehr frei sind, wobei Traktoren eigentlich nur noch den Übergang in Seht/Sæd an der Westküste nutzen können.

Die Gemeinde Osterby, die an den Raum Fröslee/Frøslev grenzt, fordert eine Passage in der Mitte. Bürgermeister Thomas Jessen hat dies in einem Schreiben an die dänische Innenministerin Astrid Krag (Soz.) und an Schleswig-Holsteins Ministerpräsidenten Daniel Günther (CDU) zum Ausdruck gebracht.

Die goldene Mitte

Man habe Verständnis für die derzeit durchgeführten Maßnahmen, „wir empfinden es allerdings als fatal, dass man nicht mal einen Grenzübergang in der Mitte Schleswig-Holsteins offengelassen hat, wie z. B. Pepersmark. Es liegt genau auf der Grenze der Kreise Nordfriesland und Schleswig-Flensburg und der dänischen Kommunen Tondern und Apenrade“, so Jessen im Schreiben.

„Wir haben eine hohe Anzahl von Pendlern im ländlichen Bereich, sowohl von dänischer als auch von deutscher Seite. Es werden jeden Tag sehr große Mengen Futtermittel auf beiden Seiten hin- und hergefahren. Auf dänischer Seite beliefern sieben Kieswerke den deutschen Grenzbereich. Der Milchkonzern Arla liefert jeden Tag 1,2 Millionen Kilogramm Milch zum Arla-Werk in Nordhackstedt“, heißt es weiter mit der Bitte, dass Deutschland und Dänemark untereinander abstimmen mögen, einen Grenzübergang in der Mitte von 6 bis 20 Uhr zu öffnen.

Am Übergang Bögelhuus ist die Durchfahrt ebenfalls nicht erlaubt. Foto: kjt

 

Auch die Kommunen Apenrade und Tondern sind um eine Lösung für Landwirte bemüht, die auf beiden Seiten der Grenze Felder bestellen. Die Direktoren der technischen Verwaltungen, Ditte Lundgaard Jakobsen (Tondern) und Stig Werner Isaksen (Apenrade), haben kürzlich ein Gespräch mit Vertretern der dänischen Polizei gehabt.

Guter Dialog mit der Polizei

„Es war ein guter Dialog. Wir haben erörtert, in welcher Form eine Öffnung an den kleinen Übergängen für betroffene Landwirte infrage kommen könnte, und wie die Passage praktisch ablaufen kann“, so Ditte Lundgaard Jakobsen zum „Nordschleswiger“. 

„Wir werden uns einen Überblick verschaffen, welche Landwirte von den Grenzschließungen betroffen sind, um dann zu überlegen, an welchen Stellen eine Sondererlaubnis sinnvoll ist“, ergänzt die Direktorin. Gleiches gelte für die Kommune Apenrade, so Stig Werner Isaksen.

Das Augenmerk sei nicht auf Pendler und den Lkw-Transport gelegt. Ihrer Einschätzung nach sind für diese Gruppen keine Sondererlaubnisse an kleinen Übergängen zu erwarten, so Lundgaard Jakobsen. Isaksen stimmt dem zu. „Es geht um eine Lösung für landwirtschaftliche Fahrzeuge.“

Grünes Licht müsse letztendlich die Polizei bzw. die Politik geben. Es bedarf auch einer Absprache mit der deutschen Seite. Man sei bei der Angelegenheit in Kontakt mit der deutschen Polizei, hieß es am Donnerstag aus dänischen Polizeikreisen.

Die Grenze in Fehle ist mit Absperrungen und großen Sandsäcken abgeriegelt. Foto: kjt
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