Tour-de-France-Countdown

Vorprogramm zur Tour – das sagen die Bürgerinnen und Bürger

Vorprogramm zur Tour – das sagen die Bürgerinnen und Bürger

Tour-Vorprogramm – das sagen die Bürgerinnen und Bürger

Sonderburg/Sønderborg
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Ole Tagesen ist Vorsitzender des Schwenstruper Fahrradvereins. Im Vorprogramm der Tour de France macht er Werbung für die Tour de Nordals, die am 7. Juni stattfindet. Foto: Karin Riggelsen

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In und um Sonderburg gibt es in den kommenden 100 Tagen ein Vorprogramm zur Tour de France, am Mittwoch hat die Kommune offiziell auf Gelb umgeschaltet. Wie sehen die Bürgerinnen und Bürger dem Großereignis entgegen?

Die Sonderburger Klappbrücke ist in Gelb gehüllt, das Heft zum 100-Tages-Programm hin zum Start der Tour de France 2022 ist gedruckt, und für alle Radsport-Fans und Freunde von Großveranstaltungen beginnt nun der Countdown.

In 100 Tagen startet in Kopenhagen die Tour de France 2022, in 102 Tagen endet die dritte Tagesetappe in Sonderburg, bevor alle Radrennfahrer und ihre Begleiter aus Sonderburg weiter nach Frankreich reisen.

Mit dem Vorprogramm durch die Wartezeit

Um die Zeit des Wartens gebührend zu feiern, hat die Kommune Sonderburg ein Tour-de-France-Vorprogramm auf die Beine gestellt. Am Mittwoch läutete Vize-Bürgermeister Stephan Kleinschmidt (Schleswigsche Partei) den offiziellen Tour-Countdown im Sonderburger Multikulturhaus ein.

Vize-Bürgermeister Stephan Kleinschmidt läutete den Tour-Countdown offiziell ein. Foto: Karin Riggelsen
Viele Stadtratsmitglieder kamen zur offiziellen Eröffnung des Vorprogramms, unter anderem Venstre-Politikerin Ellen Trane Nørby. Sie brachte zum Auftakt-Fest im Multikulturhaus ihre Kinder mit. Foto: Karin Riggelsen

In Gelb gekleidet warb Hans Erik Jacobsen am Mittwoch vor Ort für eine ganz besondere Tour: die Tour de Nordals. Er war mit weiteren Mitgliedern des Schwenstruper Fahrradvereins ins Multikulturhaus gekommen, um auf die eigene Veranstaltung am 7. Juni aufmerksam zu machen.

In Schwenstrup ist Radsport Alltag

Radsport ist für ihn eine Alltagsangelegenheit. „In Schwenstrup treffen wir uns jeden Montag und radeln zwischen 10 und 30 Kilometer“, sagt Vereinsmitglied Jacobsen. Warum ist Radfahren ein Volkssport? „Seit 1991 gibt es das Angebot am Montagabend, und viele haben sich dem Radfahren angeschlossen, vor allem Rentner. Es tut gut, sich zu bewegen, und man ist in Gemeinschaft.“

Hans Erik Jacobsen (2. v. l.) mit seinem Team vom Schwenstruper Radclub Foto: Sara Eskildsen
Hans Erik Jacobsen am Stand des Vereins im Multikulturhaus Foto: Sara Eskildsen

Was bringt die Tour der Kommune? „Sonderburg wird auf die Landkarte gesetzt, ganz buchstäblich. Dann wird über uns geredet – das kann jede Kommune gut gebrauchen“, sagt Jacobsen. Er selbst wird am 3. Juli auf Alsen sein. „Ob ich hierherfahre und es mir vor Ort anschaue, weiß ich aber noch nicht. Manche sagen, es dauert 13 Sekunden, und dann ist das Feld an einem vorbeigerauscht.“

Interesse am Radsport ist groß

Ole Tagesen ist Vorsitzender des Schwenstruper Radvereins. „Die Tour de France gibt der Kommune einen Aufschwung. Und das gilt bestimmt auch für den Radsport an sich. Schon jetzt gibt es in der Kommune viele kleine Radvereine, und es kommen immer wieder neue Mitglieder hinzu.“ Für ihn steht fest: Am 3. Juli wird er in Sonderburg live dabei sein und am Straßenrand stehen, wenn die Tour de France durch die Stadt rollt.

Heute nun beginnt die Tour de France in Sonderburg. So ein großes Ereignis lässt sich nicht auf einen einzelnen Tag begrenzen. Vorfreude ist die schönste Freude, und daher werden wir die kommenden drei Monate zum Fest machen.

Stephan Kleinschmidt, Vize-Bürgermeister
In den vergangenen zehn Jahren ist am alten Industriehafen in Sonderburg ein ganz neuer Stadtteil entstanden – der neue Stadthafen. Foto: Karin Riggelsen
Ob BMX oder Rennrad – Noah Thorsager aus Viborg ist Radsport-Fan. Foto: Karin Riggelsen

„Heute nun beginnt die Tour de France in Sonderburg“, so Kleinschmidt in seiner Rede. Der 3. Juli werde ein Festtag für die Kommune, doch „so ein großes Ereignis lässt sich nicht auf einen einzelnen Tag begrenzen. Vorfreude ist die schönste Freude, und daher werden wir die kommenden drei Monate zum Fest machen.“

Der Countdown auf dieses Volksfest stehe aber auch im Kontrast zum Krieg in Europa und einer Welt, die aufrüste, so Kleinschmidt. „Meine Hoffnung ist, dass wir mit jedem Schritt, den wir uns der dritten Etappe nähern, uns auch dem Frieden in der Ukraine nähern.“

Das Deutsche Museum zeigt Sonderausstellung

Das Programm für die kommenden 102 Tage ist voll gepackt und abwechslungsreich. Vereine, Institutionen und Unternehmen machen mit beim Countdown. Es gibt Spaziergänge auf Französisch, Gourmet-Arrangements, Sportangebote und Vorträge, Kunstaktionen und Konzerte, Radveranstaltungen, und das Deutsche Museum Nordschleswig zeigt vom 8. Juni bis 23. Oktober die Ausstellung „Faszinierende Rennräder aus zwei Jahrhunderten“.

Birthe Larsen und Hanne und Bent Jørgensen am Sonderburger Hafen, wo sie täglich spazieren gehen und Rad fahren – im Hintergrund die gelbe Klappbrücke Foto: Karin Riggelsen

Ein Fokus liegt auf dem Thema Nachhaltigkeit. „Wir nennen uns die grünste Zielstadt der Welt“, so Kleinschmidt. Sonderburg als Vorreiter in der grünen Umstellung spielt eine zentrale Rolle.

Noah Thorsager aus Viborg war am Mittwoch zum ersten Mal in Sonderburg – mit seiner BMX-Gruppe zeigte er spektakuläre Kunststücke. „Vielleicht komme ich zur Tour de France wieder nach Sonderburg, mein Vater ist an der Tour interessiert. Und ich mag Radsport“, so der 13-Jährige, der seit vier Jahren BMX-Sport betreibt.

„Dass die Tour de France durch Sonderburg rollt, ist einmalig“

„Wir sind auf unserer kleinen Hafenrundfahrt hier vorbeigekommen, wir fahren hier regelmäßig lang“, so Radfahrer Bent Jørgensen, der sich am Mittwoch das Treiben am Multikulturhaus anschaute. „Wir wohnen in Sonderburg und fahren jeden Tag Rad. Dass die Tour de France durch Sonderburg rollt, ist einmalig. Wir werden auf jeden Fall am Straßenrand stehen – wir können ja mit dem Rad durch die Stadt fahren und uns einen guten Platz aussuchen“, so Hanne Jørgensen.

Dass die Klappbrücke gelb verhüllt ist und auch ansonsten das Thema Tour de France allgegenwärtig ist, finden die beiden gut. „Es ist doch wirklich gigantisch, dass die Tour de France nach Sonderburg kommt, ganz außergewöhnlich. Das muss man gebührend feiern“, so Hanne Jørgensen.

Am Donnerstag kommt Christian Prudhomme

Das Programm zur Tour de France in Sonderburg gibt es hier.

Am Donnerstag erhält die Kommune hohen Besuch: Christian Prudhomme kommt in seiner Funktion als Direktor der Tour de France an den Alsensund. In Sonderburg wird er sich die gelbe Brücke sowie den weiteren Streckenverlauf anschauen und mit Bürgermeister Erik Lauritzen sowie lokalen Wirtschaftsleuten sprechen.

 

Das Café Kjukken servierte aus dem Multikulturhaus und hatte die Kuchen in den Farben der Tour-de-France-Trikots gebacken, unter anderem in Gelb. Foto: Karin Riggelsen
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Leitartikel

Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
„Die Geschichte der Minderheit will gelernt sein“