Mobilität

Kampagne „Wir teilen die Straße“ soll Rücksichtnahme fördern

Kampagne „Wir teilen die Straße“ soll Rücksichtnahme fördern

Kampagne „Wir teilen die Straße“ soll Rücksichtnahme fördern

ghe/Ritzau
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Avntoftvej
Zu geringer Überholabstand fühlt sich für Radfahrende auf der Landstraße nicht gut an. Die Kampagne „Wir teilen die Straße“ wirbt für mehr gegenseitige Rücksichtnahme. Foto: Cornelius von Tiedemann

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Zum vierten Mal wollen das Verkehrsministerium und weitere Organisationen in diesem Sommer mit der Sicherheitskampagne „Wir teilen die Straße“ (Vi deler vejen) für mehr gegenseitige Rücksichtnahme zwischen Radfahrenden und Autofahrenden im Straßenverkehr werben.

Ausreichender Abstand beim Überholen und mehr gegenseitige Rücksichtnahme: Zum mittlerweile vierten Mal startet in diesem Sommer die Verkehrskampagne „Wir teilen die Straße“.  

Hinter der Aktion stehen die Straßenverkehrsbehörde, das Verkehrsministerium, der Rat für sicheren Verkehr (Rådet for Sikker Trafik), der Automobilclub FDM sowie die drei Radfahrverbände Cyklistforbundet, Danmarks Cykle Union und DGI Cykling.

Gleiche Rechte auf der Straße

Unter den Beteiligten herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass alle Verkehrsteilnehmenden die gleichen Rechte auf der Straße haben und dass es entscheidend ist, aufeinander zu achten und die Straße gemeinsam zu nutzen. Die Aktion soll daher Autofahrende und Radfahrende daran erinnern, Rücksicht zu nehmen und Abstand zueinander zu halten.

Gerade im Sommer sei das Konfliktpotenzial besonders hoch, wenn viele Radfahrerinnen und Radfahrer zusätzlich auf den Straßen unterwegs sind, heißt es in einer Pressemitteilung. So komme es häufiger zu verbalen oder physischen Auseinandersetzungen sowie zu gefährlichen Überholmanövern.

„Wenn man das Verhalten der Menschen ändern will, muss man sich manchmal wiederholen, deshalb sagen wir es jetzt zum vierten Mal: Die Straße ist für alle da“, so Marianne Foldberg Steffensen, Abteilungsleiterin bei der Verkehrsbehörde. „Es ist wichtig, dass wir uns im Verkehr gegenseitig respektieren und Abstand halten. Für uns hier bei der dänischen Straßenverkehrsbehörde ist es zu einem immer wiederkehrenden Thema geworden, dass wir, sobald die Sonne scheint und die Sommertage schön sind, von Autofahrenden und Radfahrenden hören, die miteinander in Konflikt geraten sind. Das möchten wir gerne ändern.“

Umfrage schreibt Radfahrenden gefährlichstes Verhalten zu

Die Aktion beginnt zur gleichen Zeit, zu der eine aktuelle Umfrage veröffentlicht wurde. Denn obwohl Radfahrerinnen und Radfahrer zu den am meisten gefährdeten Verkehrsteilnehmenden gehören, glaubt ein Großteil der Bürgerinnen und Bürger in Dänemark, dass sich dies nicht in ihrem Verhalten auf Straßen und Radwegen widerspiegelt. Jede dritte beziehungsweise jeder dritte Befragte gaben an, dass Radfahrende das gefährlichste Verhalten im Straßenverkehr zeigen würden. Über Autofahrende sagte das nur einer von fünf Teilnehmenden der Umfrage. 

Kampagne Vi deler vejen
Die Kampagne „Vi deler vejen“ macht durch gelbe Schilder auf sich aufmerksam. Foto: Vejdirektorat

„Teilt die Straße“ soll Zeichen setzen

Die Botschaft der Kampagne ist einfach: Teilt die Straße! „Wenn wir alle besser aufeinander Rücksicht nehmen, Vorfahrt gewähren und beim Überholen Abstand halten, wird es im Sommerverkehr für alle sicherer und sicherer“, heißt es. 

Dazu Verkehrsminister Thomas Danielsen (Venstre): „Es ist wichtig, dass wir alle im Verkehr aufeinander Rücksicht nehmen. Wenn wir einander viel Platz lassen und uns die Straße teilen, können alle sicher und geschützt unterwegs sein. Deshalb freue ich mich, dass dies in den Sommermonaten auf den Landstraßen wieder stärker betont wird.“

Auf ausgewählten Straßen in ganz Dänemark werden im Laufe des Sommers gelbe Schilder mit dem Slogan „Vi deler vejen“ aufgestellt, die auf die Aktion aufmerksam machen sollen. Die Hoffnung ist laut Pressemitteilung, dass sie die Menschen zu mehr gegenseitiger Rücksichtnahme bewegt.

Verkehrsbehörde Vi deler Vejen
Die gelben Schilder werden auf ausgewählten Strecken aufgestellt. Foto: Vejdirektoratet

Die Organisatorinnen und Organisatoren der Kampagne schlagen alle in die gleiche Kerbe. Es geht darum, ein Zeichen für sichereren Verkehr zu setzen. „Wenn wir die Straßen sicherer machen wollen, müssen beide Seiten etwas dafür tun. Autofahrer sollten Abstand halten und nicht zu schnell fahren, und Radfahrer sollten sich rechts halten, wenn sich Autos nähern“, sagt Mogens Kjærgaard Møller, Geschäftsführer im Rat für sicheren Verkehr. 

„Mit einem freundlichen Winken, einem angemessenen Abstand, einem Daumen nach oben und nicht zuletzt mit der gemeinsamen Bereitschaft, die Straße zu teilen, wird alles viel reibungsloser ablaufen“, sagt Martin Elleberg Petersen, Geschäftsführer des dänischen Radfahrerverbandes Danmarks Cykle Union. Und Mogens Kirkeby, Mitglied des DGI-Vorstands betont: „Sicherheit im Verkehr ist eine Voraussetzung für eine starke Fahrradkultur in Dänemark.“

Stina Glavind, Geschäftsführerin des FDM, ergänzt: „Die Straßen sind für alle da, also müssen wir uns gegenseitig respektieren und Rücksicht nehmen, wenn wir uns auf der Straße begegnen. Unabhängig davon, ob wir auf vier oder zwei Rädern unterwegs sind.“

Mehr lesen